Vasovasostomie - Kinderwunsch nach Vasektomie
Schwanger trotz Vasektomie - Eine Vasovasostomie ist die Operation der Wahl bei (erneutem) Kinderwunsch nach Vasektomie. Es handelt sich um die Wiederzusammenführung der durchtrennten Samenleiter, auch Refertilisation genannt. Hierdurch wird die Vasektomie wieder rückgängig gemacht.
Bei der Vasovasostomie (männliche Refertilisierung) werden in der Regel zwei kleine Schnitte (die etwas größer sind als die Schnitte, die bei der Vasektomie durchgeführt worden sind) über der Hodenhaut rechts und links durchgeführt.
Über diese Schnitte folgt dann die Freilegung und Freipräparation der Samenleiter, die wieder miteinander verbunden werden sollen.
Die Verbindung der Samenleiter ist ein Eingriff, der höchstes Geschick und oberste Präzision verlangt. Idealerweise werden diese durch ein mehrschichtiges Nahtverfahren verbunden. Durch die sogenannte innere Schicht, erfolgt eine wasserdichte Verbindung der innersten "Schleimhautschicht" des Samenleiters. Dadurch wird gewährleistet, dass die Spermien, die im Hoden produziert werden, wieder ungehindert in Richtung Penis "wandern" können. Eine weitere Nahtschicht erfolgt, um dem Samenleiter Halt zu geben und in der Regel wird noch eine dritte Schicht vorgenommen, die für eine noch größere Stabilisierung des rekonstruierten Samenleiters sorgt.
Sprechen Sie uns an - Refertilisierung vom Experten
Prof. Dr. Sommer ist Facharzt für Urologie und einer der anerkanntesten Experten auf dem Gebiet der mikrochirurgischen Refertilisierung und Andrologie. Wir stehen Ihnen zur Beratung und für alle Ihre Fragen zur Verfügung.
Spermiogramm während der Operation
Während des operativen Eingriffes sollten immer auch Spermiogramme gemacht werden, um zu sehen, an welchen Stellen der hodennahe Samenleiter eine gute Durchgängigkeit hat.
Dies ist wichtig, denn durch die intra-operativen Ejakulats-Untersuchungen kann der Operateur während der Operation gegebenenfalls noch die Entscheidung fällen, eine direkte Verbindung zu den Nebenhodenkanälchen herzustellen (Vaso-Epididymostomie oder Tubulovasostomie), sofern die Durchgängigkeit der hodennahen Samenleiter nicht gut genug ist.
Während des Eingriffes muss außerdem die Durchgängigkeit des anderen Samenleiterendes überprüft werden, der bei schlechter Durchgängigkeit so lange freipräpariert wird, bis die Durchgängigkeit gegeben ist und eine gute Anastomose (Verbindung) hergestellt werden kann.
Worauf Sie bei der Wahl des Operateurs achten sollten
In unserer pdf-Broschüre zum Thema Mikrochirurgische Refertilisierung haben wir Ihnen die wichtigsten Informationen rund um das Thema zusammengestellt.
Für die Erfolgswahrscheinlichkeit der Refertilisierung sind Geschick und Erfahrung des Operateurs entscheidend. Bedingt durch die feinen Strukturen des Samenleiters werden hohe Anforderungen an die Präparationstechnik des Operateurs gestellt.
Daher sollten Sie unbedingt einen versierten Operateur wählen, der bereits hunderte bis tausende erfolgreiche Refertilisierungs-Operationen durchgeführt (sowohl Vasovasostomien als auch Vasoepididymostomien). Der Eingriff sollte unbedingt unter 20 bis 24-facher Vergrößerung durchgeführt werden. Und er sollte nur dann erfolgen, wenn alle Parameter darauf hinweisen, dass eine Schwangerschaft auf natürlichem Wege möglich ist.
Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass während der Operation hochmoderne mikrochirurgische Operationsmikroskope verwendet werden. Diese sollen stufenlos elektronisch einstellbar sein, sodass der Operateur während der Rekonstruktion nicht durch Einstellungsoptionen abgelenkt wird.
Dies mag vielleicht kompliziert und ungewöhnlich klingen, zur Wiederverbindung (Rekonstruktion) der Samenleiter werden allerdings so feine Fäden verwendet, dass sie mit bloßem Auge fast nicht mehr erkennbar sind.
Aus diesem Grund raten wir allen Männern dazu, eine Klinik zu wählen, bei denen die Voraussetzungen an Operateur und Operationstechnik gewährleistet sind. Die meisten Urologen können diese Voraussetzungen nicht bieten.
Notwendige Voruntersuchungen für die Paare
Durch die Wiederherstellung der Samenleiterverbindung ist der Mann wieder genauso zeugungsfähig, wie er vor der Sterilisation (Vasektomie) war. Vor der Operation sollte daher unbedingt abgeklärt werden, ob auch alle anderen Voraussetzungen für eine natürliche Schwangerschaft gegeben sind.
Generell sollte sich die Partnerin vor der Operation des Mannes vom Gynäkologen untersuchen lassen, um sicherzustellen, dass dem Kinderwunsch auf natürlichem Wege nichts entgegen steht.
Gleiches gilt für die Männer. In der Voruntersuchung achten wir darauf, dass Hoden und Nebenhoden intakt sind, untersuchen, ob eine ausreichende Durchblutung gegeben ist und ob (auch weiterhin) eine gute Spermiogenese gegeben ist. Selbst bei Männern, die vor einigen Jahren fruchtbar waren, kann es passieren, dass es in der Zwischenzeit zu einer Unfruchtbarkeit gekommen ist. Mittels einer Blutuntersuchung stellen wir fest, ob der Körper noch genügend Signale aussendet, um eine Spermiogenese in den Hoden zu induzieren.
Zusätzlich ermitteln wir im Vorgespräch mit dem Patienten weitere wichtige Parameter, die den gesundheitlichen Zustand des Mannes angehen und essentiell sind, um eine erfolgreiche Operation im Vorfeld erkenntlich zu machen.
Sind alle Voraussetzungen gegeben, steht einer erfolgreichen Vasovasostomie nichts mehr im Wege. Unsere Erfolgsquote liegt hier bei über 95 Prozent.