Spermienbildung nach der Refertilisierungs-Operation (Spermiogenese)

Viele Refertilisierungs-Patienten fragen uns, wie lange es dauert, bis der Mann nach der OP wieder fruchtbar ist. 

SpermienIn der Regel ist die Fruchtbarkeit (Fertilität) des Mannes mit einer mikrochirurgischen Refertilisierungs-Operation sofort wieder hergestellt. Es dauert allerdings, bis die Spermien gereift sind und sich im Ejakulat befinden.

Spermien reifen über zwölf Wochen heran

In manchen Fällen lassen sich bereits wenige Wochen nach der Operation die ersten Spermien im Ejakulat feststellen. Eine komplette Spermienbildung (Vermehrung, Reifung und Spermiogenese) vollzieht sich allerdings über ca. zwölf Wochen. Das heißt, dass die Spermien, die an dem Tag der Operation heranreifen, ungefähr drei Monate später im Ejakulat zu sehen sein werden.

Aus diesem Grund werden entsprechende Ejakulat-Untersuchungen normalerweise erst drei bis vier Monate nach dem operativen Eingriff durchgeführt.

Was ist, wenn die Partnerin vorher schwanger wird?

In der Regel können nur gesunde und fitte Spermien eine Schwangerschaft hervorrufen. Daher brauchen Sie sich keine Sorgen machen, dass Ihr Baby nicht gesund ist, falls die Schwangerschaft schon vorher auftritt.

Refertilisierung – häufig die beste Alternative

Die meisten Paare entscheiden sich bei Kinderwunsch nach einer Vasektomie für eine Refertilisierungs-Operation. Ein  Grund ist, dass dieser operative Eingriff in der Summe kostengünstiger ist. Darüber hinaus muss sich die Partnerin keiner hormonellen Stimulation mit den entsprechenden Nebenwirkungen unterziehen und auch keinen operativen Eingriff auf sich nehmen. Dieser wäre bei einer ICSI (Intracytoplasmatische Spermieninjektion) notwendig. Durch eine Refertilisierung haben wir bereits sehr vielen Paare den Kinderwunsch auf natürlichem Wege erfüllen können.

Sprechen Sie uns an - Refertilisierung vom Experten

Das Klinik-Team von Prof. Sommer in Hamburg ist eines der weltweit erfahrensten Klinik-Teams für Refertlisierungs-Operationen. Wir stehen Ihnen zur Beratung und für alle Ihre Fragen zur Verfügung.

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Das wird nach der Refertilisierungs-OP untersucht

Bei der Untersuchung des Ejakulats nach einer Refertilsierungsoperation ist es unter anderem wichtig, die Bestimmung der Spermienmotilität (Beweglichkeit der Spermien) fachgerecht durchzuführen. Dabei ist Vorsicht geboten: Zum Beispiel kann ein zu langer Zeitraum zwischen der Gewinnung des Ejakulats und dessen Analyse zu verfälschten Werten führen. Eine weitere mögliche Fehlerquelle: eine niedrige Temperatur, wenn das Ejakulat bspw. im Winter von zuhause in die Klinik transportiert wird. Aber auch toxische Einwirkungen, etwa bedingt durch Gleitmittel, die der Mann während der Masturbation benutzt, oder seifenartige Rückstände an den Auffanggefäßen können dazu führen, dass die Spermienmotilität leidet.

Falls immotile Spermien vorliegen (Spermien, die sich nicht bewegen), sollte auf jeden Fall eine Vitalfärbung durchgeführt werden. Damit lässt sich ermitteln, ob die Spermien sich nicht nur bewegen, sondern auch tot sind. Bei vielen immotilen Spermien sollte auf jeden Fall angeklärt werden, ob bspw. Entzündungsmarker wie Leukozyten oder Makrophagen – oder auch Bakterien – vermehrt im Ejakulat zu sehen sind. Zur Entzündungsdiagnostik sollte auch die sogenannte Peroxdiase-Färbung durchgeführt werden. Der Schwellenwert liegt bei 1.000.000 Peroxydas positive Leukozyten pro ml. Achtung! Chronische Entzündungen der Samenwege rufen häufig keine Symptome hervor. Auch zeigt die Erfahrung, dass weniger als 1.000.000 Leukozyten pro ml bei Patienten mit Entzündungen der Samenwege gefunden werden. In manchen Fällen ist es dann sinnvoll, das Enzym Granulozyten-Elastase oder Interleukin 6 oder 8 (Botenstoffe) im Ejakulat als Entzündungsmarker im Ejakulat zu diagnostizieren.

Schmerzmedikamente: Vorsicht nach der Refertilisierungs-OP

In den letzten 40 Jahren hat sich die Spermienanzahl der in den Industrienationen lebenden Männer signifikant reduziert – teilweise um bis zu 50 Prozent. Es gibt verschiedene Theorien dazu, warum das so ist. Wissenschaftler gehen zum Beispiel davon aus, dass die männliche Hormonproduktion durch Umwelteinflüsse – dazu gehören auch Medikamente – negativ beeinflusst wird. In einer Studie haben Kollegen festgestellt, dass das sehr häufig verwendete Schmerzmedikament Ibuprofen einen negativen Einfluss auf die testikuläre Gesundheit haben kann. Allem Anschein nach wird durch die Einnahme die hormonelle Produktion in den Hoden beeinträchtigt. Dies kann zu einem sogenannten kompensierten Hypogonadismus führen. Dabei handelt es sich um eine eingeschränkte Geschlechtsdrüsenfunktionalität. Diese hat nicht nur einen verringerten Testosteronspiegel zur Folge, sondern auch einen negativen Einfluss auf die Reproduktionsfähigkeit.

Nach einer Refertilisierungs-OP sollten Männer daher nicht über längere Zeit Ibuprofen einnehmen. Entwarnung: Die kurzfristige Einnahme des Schmerzmittels hat keinen signifikanten Einfluss auf die Hodenfunktion.

 Tipps für Männer nach einer Refertilisierungsoperation

  • Der Mann sollte sich auf jeden Fall andrologisch untersuchen lassen. Hierbei sollten nochmal eine Eigen-Familien- und eine Paar-Anamnese inklusive einer Sexualanamnese erfolgen. Auch eine körperliche Untersuchung gehört dazu.
  • Ultraschalluntersuchungen (Sonografie der Skrotalorgane, also z.B. der Hoden und Nebenhoden) sind bei Bedarf ebenfalls durchzuführen.
  • Eine weitere wichtige Untersuchung: die Analyse des Ejakulats (Spermienkonzentration, Motilität / Beweglichkeit und Morphologie / Aussehen), ggf. ist auch auch eine Mikrobiologische Untersuchung des Ejakulats sinnvoll, insbesondere, wenn über 1.000.000 Peroxidase-positive Zellen pro ml im Ejakulat nachweisbar sind.
  • Gegebenenfalls müssen hormonelle und zyto- bzw. molekulargenetische Untersuchungen durchgeführt werden.
  • Männer mit einem signifikant erhöhten Bauchumfang sind gut damit beraten, diesen zu reduzieren.
  • Nikotin und andere Drogen sind zu meiden.
  • Männer, die Anabolika konsumiert haben oder dies noch tun, sollten dies mit einem Andrologen abklären.
  • Ist trotz Orgasmus kein Ejakulat sichtbar? Oder ist das Ejakulatsvolumen deutlich reduziert? Dann ist eine Untersuchung des Urins nach der Ejakulation sinnvoll (postejakulatorische Urinsediment-Untersuchung). Dies gilt auch für den Fall, dass es Hinweise auf eine partielle oder komplette retrograde Ejakulation gibt (das Ejakulat geht "rückwärts" in die Blase).
  • Bei Blutuntersuchungen sollten dann mindestens der FSH und der Gesamttestosteronwert bestimmt werden.
  • Bei Verdacht auf einen Testosteronmangel (Hypogonadismus) ist eine weitere diagnostische Abklärung voranzutreiben.