Intimpflege - Das sollten Sie beachten

Mit der richtigen Reinigung und Pflege bleibt der männliche Genitalbereich gesund und geruchsneutral.

Penis, Hodensack und After sollten regelmäßig – mindestens einmal pro Tag – mit warmem Wasser gewaschen werden. Nach dem Sport oder bei starker Schweißbildung ist ein zweiter Durchgang empfehlenswert. Auf aggressive Seifen oder Duschgels ist möglichst zu verzichten, da diese die empfindliche Haut im Genitalbereich reizen und Kontaktallergien auslösen können.

Besondere Vorsicht ist bei der Reinigung der Stellen unter der Vorhaut geboten. Bei beschnittenen Männern entfällt dieser Schritt natürlich. Für alle anderen gilt: Die Vorhaut sanft zurückschieben und gründlich reinigen. Ist dies nicht schmerzfrei möglich, liegt wahrscheinlich eine Vorhautverengung vor. Dann sollte der Arzt aufgesucht werden!

Ganz schön dehnbar: die Vorhaut

Die Vorhaut (Praeputium) ist eine doppelte Hautschicht. Sie stellt das Ende der dehnbaren und verschiebbaren Haut dar, die den Schaft des Penis umhüllt. Die Vorhaut ist durch das Vorhautbändchen (Frenulum) an der Eichel befestigt. Der innere Teil hat eine schleimhautartige Funktion. Aus dem Sekret der Talgdrüsen und Hautzellen bildet sich eine weißlich-gelbliche, talgige Masse, das Smegma. Dies ist eine feine Ablagerung, die aus Schweiß, Urin, Absonderungen aus den Talgdrüsen, Hautschüppchen und Bakterien besteht. Die Substanz ist hell und fetthaltig. Ohne eine tägliche Reinigung beginnt das Smegma irgendwann unangenehm zu riechen und es kann zu Entzündungen oder Infektionen kommen.

Wenn der Penis erschlafft ist, liegt die Vorhaut schützend über der Eichel. Bei einer Erektion dient die doppelte Hautschicht als Reservehautfalte: Wenn das Glied steif wird und sich verlängert, zieht sich das Praeputium über die Eichel zurück.

Intimrasur - Immer häufiger entscheiden sich auch Männer dafür

Wildwuchs? Nein danke! Immer mehr Frauen und mittlerweile auch immer mehr Männer entscheiden sich für eine Enthaarung im Schambereich. Ob hygienische Befindlichkeiten, sexuelle Vorlieben oder der eigene Sinn für Ästhetik: Die Gründe dafür sind vielfältig.

Den Kahlschlag im Intimbereich gibt es übrigens schon seit Jahrhunderten: Im Mittelalter beispielsweise war er eine bewährte Methode im Kampf gegen Läuse.

Das sollten Sie bei der Intimrasur beachten

Um die Härchen loszuwerden bzw. in Form zu bringen, kommen Rasierer, aber z.B. auch Epilierer, Laser, Cremes oder Wachs zum Einsatz. Die verschiedenen Methoden haben Vorteile, aber auch Nachteile und teilweise unangenehme Nebenwirkungen.

  • Nassrasierer und Rasierschaum sind effektiv, können aber Schnittverletzungen nach sich ziehen, die teilweise schwierig zu behandeln sind. Daher immer frische Klingen benutzen! Die Rasur sollte in Wachstumsrichtung der Haare erfolgen.
  • Enthaarungscremes und Epilierer können Reizungen und Allergien auslösen.
  • Ein paar Tage nach der Haarentfernung treten teilweise kleine Pickelchen, Blasen, Hautreizungen und Hautrötungen auf. Durch Cremen gleich nach der Enthaarungsprozedur lässt sich deren Auftreten teilweise reduzieren. Mit einem regelmäßigen Peeling ist es möglich, jene zu Hautschüppchen entfernen, die sich auf die Haaraustrittsstellen setzen. Das hilft gegen das schmerzhafte Einwachsen der Haare.
  • Eine kurzfristig veränderte bakterielle Besiedelung der Haut kann Folge des Waxing sein. Und bei unsachgemäßer Handhabung kann man sich verbrennen.
  • Gelegentlich findet ein nachwachsendes Haar seinen Kanal nicht und wächst in die Haut ein. Das kann in sehr unangenehmen Krankheitsbildern enden. So können kleine Fremdkörpergranulome entstehen, also immunologische Abwehrreaktionen der Haut.
  • Und schließlich kann eine nicht vorhandene Schambehaarung das Entstehen von sexuell übertragbaren Infektionen und Krankheiten wie etwa Genitalherpes, Dellwarzen oder Syphillis begünstigen.

Mehr Tipps zum Thema finden Sie hier.

Wenn die Vorhaut Probleme bereitet

Viele Männer haben Probleme mit ihrer Vorhaut, zum Beispiel, weil diese sich nicht zurückstreifen lässt.

Phimose

Bei einer Phimose (Vorhautverengung) lässt sich die Vorhaut nicht oder nur unter Schwierigkeiten über die Eichel zurückziehen.

Paraphimose

Von einer Paraphimose spricht man – in der Regel -, wenn die Vorhaut nach gewaltsamem Zurückstreifen eine Schwellung der Eichel verursacht und nicht mehr aus eigener Kraft vorgeschoben werden kann. Die Paraphimose trägt auch die Bezeichnung „Spanischer Kragen“. Typische Symptome sind starke Schmerzen und Verfärbungen von Eichel und Vorhaut. Wird die Paraphimose nicht umgehend von einem Arzt behandelt, droht das Penisgewebe abzusterben.

Balanoposthitis

Eine Entzündung der Eichel wird Balanitis genannt. Ist das Innere der Vorhaut ebenfalls betroffen, so handelt es sich um eine Balanoposthitis. Typische Symptome: Schmerzen, Schwierigkeiten beim Wasserlassen und Schwellungen. Außerdem kann es zu eitrigen Absonderungen kommen. In manchen Fällen lässt sich die Vorhaut nicht mehr zurückschieben. Mögliche Ursachen können infektiöser und nicht-infektiöser Art sein. Die Eichelentzündung tritt oftmals auch im Umfeld anderer Erkrankungen auf. Die akute infektiöse Balanitis entsteht meistens aufgrund unzureichender Genitalhygiene. Begünstigend für eine Infektion kann sich eine Vorhautverengung auswirken. Die Therapie richtet sich nach der Ursache. Kommt es häufiger zu einer Balanitis bzw. Balanoposthitis, sollte eine Beschneidung (Zirkumzision) erwogen werden.

 

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Phimose: Ursachen und Behandlung

Die Vorhaut sollte sich beim erwachsenen Mann im erigierten und nicht erigierten Zustand des Penis leicht und ohne Schmerzen komplett über die Eichel zurückziehen lassen. Ist dies nicht möglich, spricht man von einer Vorhautverengung oder Phimose.

Prinzipiell wird zwischen einer angeborenen und einer erworbenen Phimose unterschieden. Dass sich die Vorhaut (Praeputium) beim Säugling und Kleinkind nicht zurückziehen lässt, ist entwicklungsbedingt und gibt sich mit der Zeit durch natürliche Reifungsvorgänge meist von selbst.

Mögliche Ursachen für die Entstehung einer Phimose im fortgeschrittenen Alter sind normalerweise wiederholte Entzündungen oder gewaltsame Einwirkungen mit Einrissen, Blutungen, entzündlicher oder narbiger Abheilung. Wenn eine sekundäre Phimose bei Erwachsenen auftritt, bestehen oftmals auch andere Erkrankungen, z.B. Diabetes.

Die Behandlung einer Phimose

In manchen Fällen ist es möglich, die Phimose mit Salben zu behandeln. Meistens jedoch macht die Vorhautverengung einen operativen Eingriff erforderlich. Eine Phimose-OP wird z.B. empfohlen, wenn

  • durch wiederholte Vorhautentzündungen, Verletzungen oder gewaltsame Versuche, die verengte Vorhaut zurückzuziehen, Vernarbungen entstanden sind
  • eine Paraphimose vorliegt
  • Schmerzen beim Sex auftreten
  • die Harnentleerung behindert ist

Bei einer Radikalen Zirkumzision (= vollständige Beschneidung) wird die gesamte Vorhaut entfernt. Die Eichel liegt dann frei. Bei der Subtotalen Zirkumzision (= sparsame Beschneidung) wird nicht die ganze Vorhaut entfernt, sondern es bleibt ein Teil erhalten. Dritte Option: die Erweiterungsplastik. Hierbei wird die Vorhautöffnung erweitert, indem an bestimmten Stellen Schnitte gesetzt werden, die der behandelnde Arzt dann mit einer speziellen Technik vernäht.

Wichtig: In jedem Fall sollten Betroffene nicht zu lange mit der Behandlung der Phimose warten.

Mehr zur Phimosen-Operation lesen Sie hier >

Bleiben die Gefühle nach einer Beschneidung auf der Strecke?

Mittlerweile gibt es etliche Studien, die sich mit den Auswirkungen einer Zirkumsion befassen. Die Ergebnisse sind teilweise sehr widersprüchlich. Ein Grund für australische und US-amerikanische Forscher, der Frage auf den Grund zu gehen. In einer Überblicksstudie analysieren sie die Ergebnisse von 36 Untersuchungen mit mehr als 40.000 Männern, von denen knapp die Hälfte beschnitten war. Das Ergebnis: Weder hinsichtlich der Penisempfindlichkeit noch bei der sexuellen Erregung, dem sexuellen Empfinden, der erektilen Funktion, der Orgasmusfähigkeit oder der sexuellen Zufriedenheit zeigten beschnittene Männer Defizite. Auch war die Penetration nach Beschneidung keineswegs schmerzhafter. Beschnittenen Männern sollte somit außer ihrer Vorhaut beim Sex nichts fehlen.

Die Zirkumsion

Ob aus religiösen, kulturellen oder medizinischen Gründen: Bei der Beschneidung wird die Vorhaut, die die Eichel des männlichen Gliedes umschließt, in einem kleinen operativen Eingriff ganz oder teilweise entfernt. Der Eingriff kann sowohl in lokaler Betäubung als auch in Vollnarkose durchgeführt werden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO kommt die Beschneidung am häufigsten in den USA, in Westafrika und im Mittleren Osten vor. Hier werden etwa 80 Prozent der Jungen beschnitten. In Malaysia, auf den Philippines und in Südkorea ist die Beschneidung ebenfalls ein Routine-Eingriff. In den meisten Ländern Asiens, in Europa, Zentral- und Südamerika hingegen liegt die Rate der beschnittenen Männer bei unter 20 Prozent.

Was genau passiert bei einer Beschneidung?

Unterschieden wird zwischen zwei Arten von Beschneidung. Bei der vollständigen Beschneidung wird die Vorhaut vollständig entfernt, so dass die Eichel anschließend komplett frei liegt. Bei der unvollständigen Beschneidung (auch plastische Beschneidung genannt) bleibt noch ein Teil der Eichel bedeckt. 

Welche von beiden Methoden im Einzelfall zu empfehlen ist, kann nur ein Arzt nach eingehender Untersuchung entscheiden. Grundsätzlich wird die unvollständige Beschneidung vor allem bei Kindern durchgeführt. Wenn ein entsprechender Eingriff erst im Erwachsenenalter erforderlich wird, fällt die Wahl meistens auf die vollständige Beschneidung.

Welche Vorteile bringt eine Beschneidung?

Vor allem in Deutschland sehen viele Menschen in einer Beschneidung noch immer in erster Linie ein religiöses Ritual von Muslimen. Doch es gibt auch sehr wohl medizinische Gründe, aus denen sich manche Männer ganz bewusst für eine komplette oder zumindest teilweise Entfernung ihrer Vorhaut entscheiden.

Zunächst einmal lässt sich grundsätzlich feststellen, dass sich ein Penis ohne Vorhaut sehr viel einfacher reinigen lässt. Und die Penis-Hygiene wiederum hat direkte Auswirkungen auf mögliche Erkrankungen.

Allen voran wird mit der Vorhaut das Risiko beseitigt, dass sich sogenannter Vorhauttalg (Smegma, umgangssprachlich auch „Eichelkäse“) bilden kann. Dabei handelt es sich um eine gelbliche Substanz, die sich praktisch regelmäßig aus dem Talg der Vorhautdrüsen bildet; zu diesem gefährlichen Gemisch kommen häufig auch noch Urin- und Spermareste. Wenn dieses Smegma nicht regelmäßig – am besten täglich – entfernt wird, befördert das die Ansiedlung von Bakterien und Viren unter der Vorhaut. Die Folge sind dann sehr häufig Entzündungen an der Eichel (Balanitis) oder in der Harnröhre. All das kann verhindert werden, wenn die Eichel gar nicht mehr von einer Vorhaut umhüllt wird. Übrigens: Mit Hilfe einer Beschneidung kann auch das Risiko gesenkt werden, dass beim ungeschützten Sex eine Geschlechtskrankheit übertragen wird.

Oft bestehen die medizinischen Gründe für eine Beschneidung auch darin, dass die Vorhaut beim Sex Probleme bereitet. So zieht sich bei manchen Männern die Vorhaut nicht oder nur teilweise zurück, wenn ihr Penis versteift. Dies kann sehr schmerzhaft sein – und durch eine Entfernung der Vorhaut vermieden werden.

Ist eine Beschneidung gefährlich?

Eine von einem Arzt durchgeführte Beschneidung gilt heute als Routineeingriff, für den oft eine örtliche Narkose ausreicht und der deshalb auch meistens ambulant erfolgen kann. Als zumindest vorübergehende Nebenwirkungen können kleinere Nachblutungen, Schwellungen oder auch allergische Reaktionen nicht ausgeschlossen werden. Die in den ersten Tagen nach dem Eingriff mitunter auftretenden Schmerzen können in der Regel medikamentös gut behandelt werden. Nach etwa zwei Wochen, so der Erfahrungswert, ist der Heilungsprozess abgeschlossen.

Psoriasis - Schuppenflechte im Genitalbereich

Die Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine gutartige Hauterkrankung, die fast immer chronisch verläuft. Typische Merkmale sind scharf begrenzte, rote, erhabene, mit silberweißen Schuppen bedeckte Hautstellen, die teilweise sehr stark jucken. Heilbar ist eine Psoriasis bislang meistens nicht. Es gibt allerdings etliche Möglichkeiten, um die Beschwerden dauerhaft zu lindern.

Psoriasis kann auch im Genitalbereich auftreten, zum Beispiel im Bereich des Penis, des Hodensacks, der Vulva, der Leisten, der Schamlippen oder des Afters. Dies kann zu Juckreiz, starkem Brennen und Schmerzen, teilweise auch zu Blutungen beim Sex führen.

Zu den quälenden Beschwerden kommen in vielen Fällen Schamgefühle. Obwohl keinerlei Ansteckungsgefahr besteht, gehen viele Psoriatiker auf Distanz, vermeiden intime Kontakte und zärtliche Berührungen. Die Schamgefühle und auch die körperlichen Beschwerden können die Lebensqualität und insbesondere das Sexualleben stark beeinträchtigen.

Um diesem Teufelskreis zu entgehen ist es wichtig, dass der Patient sich vertrauensvoll an einen Arzt und ggf. auch an einen versierten Psychotherapeuten wendet, dass er sich den Fachleuten gegenüber öffnet und deren Hilfe zulässt.

Aktuelle Studien zeigen, dass Männer mit Psoriasis vergleichsweise oft sexuelle Probleme haben. Besonders häufig sind Erektionsstörungen (ED). Davon betroffen sind vor allem Männer im Alter ab 60 Jahren. Patienten, bei denen Psoriasis und Erektionsstörungen zusammentreffen, haben oftmals auch Diabetes oder einen erhöhten Blutdruck. Sie sind daher möglicherweise besondere Risikokandidaten für kardiovaskuläre Erkrankungen. 

 

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