Männerschnupfen: Was hat es damit auf sich?

Von wegen starkes Geschlecht! Männer haben ein höheres Risiko, am aktuellen Corona-Virus zu sterben. Und sie erkranken nicht nur häufiger, sondern auch schwerer als Frauen.

Coronavirus und das „starke“ Geschlecht: Männer erkranken häufiger und schwerer

Covid-19 ist nicht mit einem Männerschnupfen zu verwechseln. Dabei ist Männerschnupfen, den es wissenschaftlich belegt tatsächlich gibt und der keine reine Einbildung der Männer ist, eine ungefährliche vorübergehende Erkrankung und nicht zu vergleichen mit einer gegebenenfalls lebensbedrohlichen Corona-Erkrankung. Männerschnupfen, so eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit (DGMG) aus dem Jahr 2017 unter der Leitung von DGMG-Präsident Prof. Dr. Frank Sommer stellt für viele Betroffene eine Gelegenheit dar, zu leiden, sich zurückzuziehen und Mitleid sowie Fürsorge von der Partnerin oder dem Partner einzufordern. Dabei fällt es vielen Männern ja eigentlich eher schwer, ihre „Schwächen“ zuzugeben.

Männer sind benachteiligt

Dass der Corona-Virus aber keine reine Schwäche ist und gerade bei Männern ernst genommen werden muss, zeigt auch die Auswertung der aktuell zur Verfügung stehenden medizinischen Daten aller Länder, die das Geschlechterverhältnis abbilden. Demnach sind in Deutschland bis zum 13. April 2020 2.799 Menschen an Covid-19 gestorben, 1.659 von ihnen, umgerechnet 59,3 Prozent, waren Männer. Auch bei der Zahl derjenigen, die in ein Krankenhaus aufgenommen werden mussten, sind die Männer (Schweizer Bundesamt für Gesundheit, Stand 30. März: 59 Prozent) stärker vertreten. Eine Auswertung aus China (Stand Ende März 2020) zur Infektion mit dem neuen Corona-Virus zeigt: Männer sterben deutlich häufiger – im Fall der rund 44.000 untersuchten Infizierten gab es 635 Todesfälle bei Männern, 370 bei Frauen. Die Todesrate liegt demnach für Männer bei 2,8 Prozent, für Frauen bei 1,7 Prozent.

Hoher Testosteronwert, seltener krank

Auch die DGMG-Studien von 2017 haben gezeigt, dass hohe Testosteronwerte positiv für das Immunsystem sind. Untersuchungen bei hypogonadalen Männern, die also einen niedrigen Testosteronwert haben, belegten, dass sie häufiger erkältet und krank sind. Männer mit einem hohen Testosteronspiegel zeigen dagegen weniger Erkältungserscheinungen und sind seltener krank. Doch warum ist das so?

Die Antwort liefert auch hier wieder Östrogen. Testosteron wird bei Männern in das Östrogen Östradiol verstoffwechselt: Männer mit einem hohen Testosteronspiegel haben somit in der Regel auch gute Östradiolspiegel. Und dieses Östrogen fördert  – wie auch bei Frauen – eine Vermehrung der spezifischen Immunzellen, was wiederum dazu führt, dass Krankheiten schneller und effektiver bekämpft werden.

Zusammenfassend lässt sich somit sagen: Männer mit niedrigem Testosteron- und/oder Östrogenspiegel werden häufiger von Erkältungen und grippalen Infekten heimgesucht. Über gute Testosteronwerte und damit einhergehend gute Östrogenwerte verfügen vor allem Männer, die sich viel bewegen, gesund ernähren und mental stark sind. Sie haben das Glück, seltener und nicht so schnell krank zu werden.

Aktivität verbessern

Was können Männer aktuell tun, um ihren Testosteronspiegel positiv zu beeinflussen? Gezielte körperliche Aktivität, eine spezielle Ernährung und die richtige Mentalität können das Königshormon des Mannes boosten. Die DGMG und das Team um Prof. Sommer möchten in den schweren Corona-Zeiten etwas für die aktive Männergesundheit tun. Hier finden Sie ab sofort wissenschaftlich fundierte Anleitungen zur körperlichen Ertüchtigung bereit, die auch den Testosteronspiegel auf natürliche Weise positiv beeinflusst. Der kostenlose Service beinhaltet auch verschiedene 1-zu-1-Trainingsprogramme die es jedem Man ermöglichen, ein gezieltes körperliches Training durchzuführen. Zusätzlich gibt es spezielle Ernährungstipps und Videos zum mentalen Training.

ZUM VIDEO-TRAINING

Es muss nicht gleich Corona sein: Was ist Männerschnupfen?

Wenn Erkältung oder Grippe angesagt sind, machen Männer gern mal schlapp. Dabei ist Männerschnupfen eine ungefährliche vorübergehende Erkrankung und nicht zu vergleichen mit einer lebensbedrohlichen Tumorerkrankung oder Erektionsstörung, die mitunter sehr an der Männlichkeit kratzen. Wohl aber stellt der Männerschnupfen für viele Betroffene eine Gelegenheit dar, zu leiden, sich zurückzuziehen und Mitleid sowie Fürsorge von der Partnerin oder dem Partner einzufordern. Das fällt vielen Männern ja eigentlich eher schwer.

Werden Männer leichter und auch stärker von Erkältungs- und Grippeviren angegriffen als Frauen?

Wer sich mit dieser Frage beschäftigt, landet wohlmöglich bei Prof. Dr. Beatrix Grubeck-Loebenstein. Die Immunologin von der Universität Innsbruck untersucht seit Jahren, wie sich die Immunsysteme von Frauen und Männern unterscheiden. Grob vereinfacht kommt sie zu dem Schluss, dass Männer durch die Unterschiede in der Immunantwort häufiger krank werden als Frauen. Damit unterstützen ihre Ergebnisse all jene Männer, die sich bei einer Erkältung oder Grippe nicht ernstgenommen fühlen.

Es stimmt also, dass Männer bedingt durch die Unterschiede in der Immunabwehr häufiger erkranken. Dringen Krankheitserreger in den Körper ein, werden diese durch körpereigene Immunzellen bekämpft. Das können spezifische oder unspezifische Immunzellen sein.

Das weibliche Hormon Östrogen unterstützt die Vermehrung der spezifischen Immunzellen. Daher reagiert das weibliche Immunsystem schneller und aggressiver auf Krankheitserreger. Eine Theorie, warum das so ist: Schon in der Steinzeit war es wichtig, dass das Immunsystem der Frauen das ungeborene bzw. neugeborene Kind besonders schützte. Frauen in der Menopause haben übrigens nicht mehr so hohe Östrogenwerte, daher ist ihr Immunsystem nicht mehr so schlagkräftig.

Exkurs: Der genetische Unterschied

Allem Anschein nach spielt aber auch der genetische Unterschied von Männern und Frauen eine Rolle. Frauen sind genetisch XX und Männer XY. Schaut man sich das Y-Chromosom einmal genauer an, dann sieht es so aus, als ob dem X ein „Beinchen“ ausgerissen wurde. Auf diesem Beinchen sind jedoch viele Prozesse kodiert, die antioxidativ (den Organismus vor oxidativem Stress schützend)oder antiinflammatorisch (entzündungshemmend) sind. In dieser Hinsicht ist der Mann gegenüber der Frau genetisch benachteiligt.

Klingt zunächst einmal simpel, muss jedoch differenziert werden. Denn ein Testosteronmangel supprimiert (unterdrückt) das Immunsystem und vermindert die antibakterielle Aktivität. In einer Studie hat man überprüft, mit welcher Art von Infektion Männer ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das Ergebnis: Am häufigsten kamen Infektionserkrankungen im Bereich der Atemwege und des Magen-Darm-Trakts vor. Dabei war die Hospitalisierungsrate mit dem Testosteronspiegel signifikant assoziiert. Männer mit einem niedrigen Testosteronspiegel waren verstärkt betroffen, außerdem war ihre Sterblichkeitsrate signifikant erhöht!

Erklärung: Testosteron, das Königshormon des Mannes, kann entzündlichen Prozessen entgegenwirken. Beispielsweise leiden Männer deutlich seltener an entzündlichen und allergischen Erkrankungen als Frauen. Rheumatoide Arthritis, Schuppenflechte oder Asthma trifft mehrheitlich das weibliche Geschlecht! Während Testosteron somit entzündungshemmend ist, ist Östradiol entzündungsfördernd. Höhere Testosteronspiegel führen somit dazu, dass die stimulierten Blutzellen von Männern weniger inflammatorische Leukotriene produzieren, die wiederum für chronische Entzündungsreaktionen verantwortlich zeichnen.

Männer mit hohem Testosteronwert sind seltener krank

Auch unsere eigenen Studien haben gezeigt, dass hohe Testosteronwerte positiv für das Immunsystem sind. Untersuchungen bei hypogonadalen Männern, die also einen niedrigen Testoreronwert haben, zeigten, dass diese häufiger erkältet und krank sind. Männer mit einem hohen Testosteronspiegel hingegen zeigen weniger Erkältungserscheinungen und sind seltener krank. Doch warum ist das so?

Testosteron wird bei Männern in das weibliche Hormon Östradiol verstoffwechselt: Männer mit einem hohen Testosteronspiegel haben somit in der Regel auch gute Östradiolspiegel. Und dieses Östrogen unterstützt die Vermehrung von spezifischen Immunzellen. Das wiederum führt dazu, dass schneller und aggressiver gegen Krankheitserreger im Körper des Mannes vorgegangen werden kann!

Zusammenfassend lässt sich somit sagen: Männer mit niedrigem Testosteron- und/oder Östrogenspiegel werden häufiger von Erkältungen und grippalen Infekten heimgesucht! Gute Testosteronwerte und damit einhergehend gute Östrogenwerte haben vor allem Männer, die sich viel bewegen, gesund ernähren und mental stark sind. Sie haben das Glück, seltener und nicht so schnell krank zu werden. Testosteron natürlich steigern

 

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