Beweglichkeit, Koordination und Schnelligkeit – die 3 Fitnesssäulen
Wer Beweglichkeit, Koordination und Schnelligkeit trainiert, gibt seinem Körper das optimale Training, um lange stark und gesund zu bleiben.
Beweglichkeit: "Schön gelenkig bleiben!"
Wer beweglich ist, dem fallen viele alltägliche Verrichtungen leichter. Abgesehen davon beugt man Haltungsschäden vor, die Schmerzen in Rücken, Schultern und Nacken verursachen können. Bei untrainierten Personen nimmt die Flexibilität ab dem 25. Lebensjahr ab, bei Trainierten ab der fünften Lebensdekade. Das Fortschreiten der altersabhängigen Steifheit kann durch regelmäßiges tägliches Training abgemildert werden.
Zum beweglich sein gehört mehr, als sich auf den Boden zu setzen und bei gestreckten Beinen (vielleicht) die Zehen zu berühren. Beweglich sein heißt, über einen weiten Bewegungsradius in allen Gelenken sowie über ein hohes Maß allgemeiner Beweglichkeit zu verfügen und eine gute Haltung zu haben. Verlangt die Sportart nach einem erweiterten Bewegungsradius, dehnen Sie insbesondere die beanspruchten Muskelgruppen.
Aber, bitte, immer ganz sanft! - Auf keinen Fall übertreiben, denn das verbessert die Beweglichkeit bestimmt nicht. Während sich die Muskeln verlängern, sollten Sie ganz entspannt in der Dehnung verharren. Versuchen Sie täglich 5-10 Minuten für Dehnübungen zu reservieren.
Je älter Sie werden, desto wichtiger ist es, Ihre Beweglichkeit zu erhalten. Arbeiten Sie schon jetzt daran, damit Sie später nicht bereuen müssen, sich nicht rechtzeitig darum gekümmert zu haben.
Koordination: Der Schlüssel zum Erfolg
Ein willkürlicher Bewegungsablauf wird im Zusammenspiel von zentralem Nervensystem und Skelettmuskulatur ausgeführt, was als Koordination bezeichnet wird.
Bis zum 20. Lebensjahr verbessert sich die Qualität der Koordination auch für nicht speziell geübte Bewegungsabläufe. Die Koordination wie auch andere die Motorik bestimmende Leistungen, z. B. die Gleichgewichtsfähigkeit, die Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit, verschlechtern sich mit zunehmendem Alter. Mit dem 40. Lebensjahr beginnt eine Rückbildung aller genannten Fähigkeiten, wobei der Abbau der Koordination durch gezieltes Training bis ins hohe Alter verlangsamt werden kann.
Als überzeugende Beispiele hierfür lassen sich Musiker anführen. Diese Berufsgruppe kann durch tägliches Training bis ins hohe Alter hinein selbst feinste Koordinationsanforderungen (z. B. Klavierspielen) ohne weiteres bewältigen.
Schnelligkeit: Gift für den Mann ab 35
Man unterscheidet Grundschnelligkeit und Schnelligkeitsausdauer. Grundschnelligkeit steht für die innerhalb eines Bewegungsablaufes maximal erreichbare Geschwindigkeit. Schnelligkeitsausdauer umfasst die submaximale Belastung, die über eine bestimmte Zeitspanne gehalten werden kann. Gemeinsam ist beiden Arten der Schnelligkeit die hauptsächlich anaerobe (ohne Sauerstoff) Energielieferung. Dieser Umstand verursacht eine starke Milchsäureproduktion sowie eine relativ hohe Belastung des Herz- Kreislaufsystems.
Unter Berücksichtigung der erhöhten Verletzungsgefahr von Muskeln, Sehnen, Bändern, Gelenken und Knochen bei älteren Menschen sollten derartige Belastungen aus medizinischer Sicht für den Mann ab 35 Jahren, der nicht schon lange Erfahrung mit dieser Belastungsform hat, vermieden werden.