Hormontherapie bei Prostatakrebs

Bei fortgeschrittenen Stadien oder bei Patienten mit ausgeprägten Begleiterkrankungen ist eine Radikaloperation nicht sinnvoll. Hier setzt man die sogenannte Hormonentzugstherapie ein.

Ziel der Behandlung des Prostatakarzinoms ist es, die stimulierende Wirkung des Testosterons auf den Tumor möglichst weitgehend auszuschalten. Die Hormonentzugstherapie erfolgt entweder durch eine operative Entfernung der Hoden, in denen das Testosteron gebildet wird, oder durch eine sogenannte medikamentöse Kastration mittels Tabletten (sog. Antiandrogene oder LHRHAnaloga) oder Spritzen in mehrwöchigen Abständen. Anti-Hormonspritzen werden im Allgemeinen monatlich beim Hausarzt oder Urologen subkutan (unter die Haut) verabreicht.

80 % aller Tumore sprechen auf den Entzug des Hormons Testosteron für einen unterschiedlichen Zeitraum an. Nicht selten kommt es zu einem zeitweisen Verschwinden von Metastasen.

Nebenwirkungen der Hormontherapie

Eine Hormontherapie bewirkt eine komplette Impotenz und stark nachlassende Libido (Geschlechtstrieb). Psychische Veränderungen (z. B. depressive Verstimmung) sind nicht selten. Vorübergehend kann es zu sehr lästigen Hitzewallungen und Schweißausbrüchen kommen. Relativ häufig ist eine Vergrößerung der Brustdrüse zu beobachten, so dass vor Beginn der Hormontherapie eine einmalige wachstumshemmende Bestrahlung der Brustdrüsen sinnvoll ist.

Leider hält die durch eine Hormontherapie hervorgerufene Remission (Tumorrückbildung) des Prostatakrebses bei den meisten Patienten nur einige Jahre an, danach kommt es zur erneuten Progression (Weiterwachsen des Tumors und der Metastasen). Daher sollte eine regelmäßige Überwachung und Untersuchung des PSA Wertes vom Arzt stattfinden.

Weitere Behandlungsmethoden

Alternative Behandlungsverfahren sind die Strahlentherapie oder operative Verfahren (Prostatektomie). Mehr erfahren