Weit verbreitet, aber wenig bekannt: Inkontinenz beim Mann

Inkontinenz wird – zumindest, was Menschen in jüngeren Lebensjahren betrifft – überwiegend für ein Frauen-Thema gehalten. Denn wenn diese ein Baby zur Welt bringen, leidet sowohl unter der Schwangerschaft im Allgemeinen als auch unter dem natürlichen Geburtsvorgang im Speziellen der Beckenboden. Anschließend klagen viele Frauen über eine Blasenschwäche beziehungsweise Harn-Inkontinenz: Weil der Beckenboden und damit auch die Schließmuskulatur oft derart geschwächt sind, reicht dann oft schon ein Niesen oder Lachen, um unkontrolliert Urin aus der Blase entweichen zu lassen.

Weniger bekannt ist das Thema „Inkontinenz bei Männern“, obwohl es ebenfalls weit verbreitet ist. Wie viele Männer von einer Blasenschwäche betroffen sind, ist unklar. Denn ein Großteil der Männer verschweigt oder ignoriert, an Harninkontinenz bzw. Blasenschwäche zu leiden –meistens aus Scham oder Angst.

Dabei gilt wie bei vielen Erkrankungen auch bei Inkontinenz: Je früher man etwas dagegen unternimmt und sich von einem Arzt helfen lässt, desto schneller erhält man wieder Kontrolle über sein Leben. Denn ständig auf eine Toilette angewiesen zu sein, ist ein unerträglicher Zustand, der im Alltag sehr viele Probleme bereiten kann. So scheuen sich viele betroffene Männer vor Ausflügen und Unternehmungen, weil sie fürchten, dass der abgehende Urin „in die Hose“ gehen könnte.

Die Ursachen dafür sind unterschiedlich. Oft ist eine Operation im Beckenbereich der Auslöser, zum Beispiel in Folge einer Prostataerkrankung. Grundsätzlich kann das Kontroll- und Verschlusssystems der Harnröhre, in dem auch der Beckenboden eine wichtige Rolle spielt, immer dann in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn bei einem operativen Eingriff die Nerven in diesem Bereich tangiert werden. Auch eine neurologische Erkrankung wie beispielsweise ein Schlaganfall, Multiple Sklerose oder Alzheimer kann Auswirkungen auf den Beckenboden haben.

Häufig sind die Auslöser für eine Inkontinenz auch im psychischen Bereich zu finden. Nicht unterschätzt werden dürfen außerdem die Nebenwirkungen, die manche Medikamente auf die Blase haben können.

Bei älteren Menschen, die ohnehin dem Risiko ausgesetzt sind, dass ihre Muskulatur nach und nach abbaut, kann manchmal bereits eine harmlose Harnwegsinfektionen eine Blasenschwäche verursachen. Je nach Art und Ausprägung der Harn-Inkontinenz sind allerdings mehrere Therapieansätze möglich. Wichtig ist es vor allem, keine Scheu zu haben und in jedem Fall einen Arzt aufzusuchen.

 

 

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Formen der Inkontinenz

Die Dranginkontinenz (auch Urge-Inkontinenz genannt) ist die häufigste Form der Inkontinenz bei Männern. Die Betroffenen verspüren einen extrem starken Harndrang, der urplötzlich auftritt. Eine Folge davon ist, dass Betroffene häufig nicht mehr rechtzeitig die Toilette erreichen. Erschwerend kommt hinzu, dass dieser plötzliche Harndrang auch dann auftreten kann, wenn die Blase noch gar nicht besonders gefüllt ist. Das bedeutet: Nicht selten setzt dieser Drang in sehr kurzen Intervallen ein. Dranginkontinenz tritt zumeist in fortgeschrittenen Jahren auf. Dies liegt daran, dass der Blasenmuskel mit dem Alter an Elastizität verliert. Häufig funktioniert auch das Zusammenspiel zwischen Gehirn und Blase nicht mehr immer einwandfrei. Krankheiten wie etwa die Multiple Sklerose, Alzheimer, Parkinson oder ein Schlaganfall können ebenfalls zu einer Dranginkontinenz führen. In Betracht kommen auch Reizungen der Blase, zum Beispiel infolge von Blasensteinen oder einer Blasenentzündung. 

Die am meisten verbreitete Art von Hart-Inkontinenz ist die Belastungsinkontinenz, auch Stressinkontinenz genannt. Der Schließmuskel, der normalerweise verhindern soll, dass Harn unkontrolliert aus der Blase abfließt, ist bei der Belastungsinkontinenz geschwächt. Der unkontrollierte Harnverlust tritt durch plötzlichen Druck im Bereich des Beckenbodens auf – zum Beispiel beim Heben schwerer Gegenstände, bei einem heftigen Hustenanfall oder beim ausgelassenen Lachen. Ursächlich ist meistens eine schwache Beckenbodenmuskulatur. Es kann aber auch sein, dass der Schließmuskel nicht richtig funktioniert. Das kann durch bestimmte Faktoren verursacht worden sein, beispielsweise durch eine kleinere Prostata-OP oder durch eine TURP (Transurethrale Prostataresektion). Bei diesem chirurgischen Eingriff wird die Prostata über die Harnröhre komplett oder zumindest teilweise entfernt. Häufigster Grund für eine TURP ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata. Stresskontinenz kann auch infolge einer Operation eines Prostata-Karzinoms auftreten. Die radikale Prostatektomie (RPE) ist bei einem lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinom eine der Behandlungsmöglichkeiten.

Als Mischinkontinenz wird eine Kombination aus Belastungs- und Dranginkontinenz bezeichnet. Diese tritt überwiegend bei Frauen auf.

Die dritte Form der Inkontinenz ist die Überlaufinkontinenz, die Blase kann dann nicht mehr vollständig entleert werden. Überschüssigen Urin scheiden Männer, die unter der Überlaufinkontinenz übrigens häufiger als Frauen leiden, daher unkontrolliert aus. Zurückzuführen ist die Überlaufinkontinenz in den meisten Fällen auf eine Verengung der Harnröhre. Diese wiederum ist häufig auf eine Vergrößerung der Prostata zurückzuführen.

Ebenfalls eine sehr schwerwiegende Form von Harn-Inkontinenz ist die Reflexinkontinenz. Bei ihr liegt im Gehirn oder im Rückenmark eine Schädigung vor, wodurch die von hier aus im Normalfall erfolgende Steuerung der Blasenfunktion gestört ist.

Häufiger Harndrang

Bis zu 1,5 Liter Urin produzieren unsere Nieren pro Tag. Dieser wird normalerweise so lange in der Blase gesammelt, bis diese gut gefüllt ist. Dann wird es Zeit für den Toilettengang.

Männern im fortgeschrittenen Alter „müssen“ jedoch häufiger als junge Männer. Der häufige Harndrang ist ab etwa 45/50 Jahren keine Seltenheit und ein typisches Symptom für den Beginn einer gutartigen Prostatavergrößerung: Bei fast jedem zweiten Mann in diesem Alter kann eine vergrößerte Prostata nachgewiesen werden. Mediziner unterscheiden übrigens zwischen zwei Formen des Harndrangs: Eine sogenannte Pollakisurie liegt vor, wenn der vermehrte Harndrang vor allem tagsüber auftritt und beim Gang aufs WC nur kleine Mengen an Urin ausgeschieden werden. Bei der Nykturie ist der Harndrang vor allem nachts sehr stark ausgeprägt. Viele Betroffene wachen mindestens zweimal in der Nacht auf und müssen dann raus aus dem Bett, um die Toilette aufzusuchen. Das bedeutet: Schluss mit Durchschlafen – und statt ausgeruht in den Tag zu starten, fühlen sie sich matt und müde. Keine gute Voraussetzung, um gut durch den Tag zu kommen!

 

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Inkontinenz – was sich dagegen unternehmen lässt

Je nach Art der Harn-Inkontinenz gibt es Therapieansätze mit unterschiedlichen Erfolgsaussichten. Weil der Reflexinkontinenz häufig eine neurologische Erkrankung (Schlaganfall, Multiple Sklerose, Alzheimer, Parkinson) zugrunde liegt, hängt eine Behandlungsmöglichkeit vom jeweiligen Verlauf der auslösenden Erkrankung ab. Möglicherweise kann ein Katheter dabei helfen, dass die Blase regelmäßig entleert wird, ohne dass es eine böse Überraschung in der Unterhose gibt.

Wer bei sich die Anzeichen einer Überlaufinkontinenz bemerkt, sollte dies als mögliches Alarmsignal sehen und sofort zum Arzt gehen. Möglicherweise kann die Blase nämlich deshalb nicht mehr komplett entleert werden, weil die Harnröhre verengt ist – dies kann durch Harnsteine oder im schlimmsten Fall sogar durch einen Tumor ausgelöst werden. Eine weniger schlimme und deshalb auch eine leichter therapierbarere Ursache könnte auch eine gutartige Vergrößerung der Prostata sein.

Sowohl bei der Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz) als auch bei der Dranginkontinenz kann bereits mit einem gezielten Beckenbodentraining eine deutliche Erhöhung der Lebensqualität erreicht werden. Zentrales Ziel aller Übungen ist es, den Beckenboden und damit auch die Schließmuskulatur zu kräftigen, um ein unkontrolliertes Entweichen des Urins (oder auch des Stuhls) verhindern zu könnenInteressant: Das Beckenbodentraining kann auch als Elektrotherapie erfolgen. Entweder zum Intensivieren des Trainings oder in Fällen, in denen der Patienten zunächst passiv bleiben möchte (oder bleiben muss), können durch bestimmte Geräte elektrische Impulse auf die Beckenbodenmuskulatur einwirken.

In Absprache mit einem Mediziner kann auch ein Blasentraining absolviert werden. Durch das genaue Notieren, wann ein Betroffener wie viel Flüssigkeit zu sich genommen hat und wann er wie viel Urin ausgeschieden hat (kontrolliert oder unkontrolliert), kann ein sogenannter Trink- und Miktionsplan erstellt werden. Dieser dient dem von Inkontinenz betroffenen Patienten sozusagen als Leitfaden, in welchen zeitlichen Abständen er sicherheitshalber eine Toilette aufsuchen sollte – und zwar eben auch dann, wenn eigentlich gar kein Harndrang verspürt wird.

Medizinischen Behandlungsmöglichkeiten

Wenn Therapieansätze wie ein Beckenboden- oder ein Blasentraining keine Verbesserung der Situation gebracht haben, kann mit einem Arzt auch über einen möglichen operativen Eingriff gesprochen werden. Denkbar ist zum Beispiel, eine Art künstlichen Schließmuskel an das Ende der Harnröhre zu setzen. In manchen verhilft aber auch schon eine Stabilisierung der Harnröhre selbst zu einer Verbesserung der Situation. Ebenso gibt es heute die Möglichkeit, dem Beckenboden durch diverse Implantate zu stärken.

Medikamentöse Behandlung

Wer eine Operation scheut, mit dem klassischen Beckenboden- oder Blasentraining aber ebenfalls nicht weiterkommt, kann mit seinem Arzt über eine medikamentöse Behandlung sprechen. Hier sind die Erfolgsaussichten aber erneut sehr stark von der Art und der Ausprägung der Inkontinenz abhängig. Bei einer Überlaufinkontinenz haben sich zum Beispiel Alpharezeptorblocker durchaus bewährt, um den Harnabfluss durch eine Lockerung des Blasenverschlusses zu erleichtern. Krampflösende Medikamente sind wiederum bei Dranginkontinenz eine mögliche Option.

So kann jeder seiner Blase etwas Gutes tun

Mit der richtigen Ernährung und vor allem einem angepassten Trinkverhalten kann bereits ein wichtiger Beitrag geleistet werden, um trotz Harn- oder auch Stuhl-Inkontinenz die Lebensqualität zu erhöhen.

Beim Trinken ist eine grundsätzliche Feststellung sehr wichtig: Aus Sorge vor einem unkontrollierten Harn-Verlust lieber gar nichts mehr oder nur noch sehr wenig zu trinken, wäre nicht nur falsch, sondern noch dazu kontraproduktiv. Denn wer als Erwachsener nicht die empfohlenen zwei bis drei Liter an Flüssigkeit täglich zu sich nimmt, mag zwar weniger Harn produzieren, doch dafür ist die Konzentration des wenigen Harns höher – und das hat Folgen. So kann der Harndrang dadurch sogar noch verstärkt werden. Außerdem hat Urin, der durch die Harnröhre fließt, auch eine nahezu reinigende Wirkung. Das bedeutet im Umkehrschluss: Findet dieses „Durchspülen“ deutlich seltener statt, können sich Bakterien leichter ansiedeln, was wiederum das Risiko für eine Harnwegsinfektion erhöht.

Wer unter Inkontinenz leidet, sollte vor allem zu Getränken greifen, die nicht harntreibend sind: zum Beispiel stilles Wasser oder Tee. Weniger empfehlenswert sind Getränke, die Kohlensäure, Koffein oder Alkohol enthalten. Auch Ersatzstoffe in „Light“-Getränken wirken oft harntreibend. Um die Nachtruhe möglichst wenig zu stören, sollte auf harntreibende Getränke wie etwa Tee oder Alkohol vor dem Insbettgehen verzichtet werden. 

Beim Essen sollten Lebensmittel vermieden werden, die eine blähende oder stopfende Wirkung haben – dazu zählen unter anderem fast alle Kohlarten, Spargel oder auch Hülsenfrüchte sowie Bananen. Blähungen mögen auf den ersten Blick nur Auswirkungen auf den Darm haben. Doch wenn der Stuhlgang dadurch für den Körper anstrengender wird, beansprucht das auch zusätzlich den Beckenboden – und der spielt für das Halten des Harns in der Blase nun einmal ebenfalls eine wichtige Rolle. Menschen, die von einer Inkontinenz betroffen sind, wird eine ballaststoffreiche Ernährung empfohlen: Gemüse, Kartoffeln, Vollkornprodukte, Nüsse.

Im Zusammenhang mit dem Thema Ernährung sei auch noch erwähnt, dass der Beckenboden auch durch Übergewicht zusätzlich belastet wird. Parallel zu allen bislang genannten Maßnahmen ist deshalb auch immer eine Reduzierung beziehungsweise Normalisierung des Körpergewichts ratsam. 

Instabile Blase, Blasenentzündung: Weitere Ursachen für den Harndrang

Wenn Männer unter vermehrtem Harndrang leiden, muss dies nicht immer von der Prostata herrühren. Ursächlich kann auch eine Harnröhrenstriktur sein. Das ist eine zumeist narbige Einengung der Harnröhre. Je nach Ausmaß der Einengung zeigt sich ein abgeschwächter Harnstrahl und die Harnblase wird beim Toilettengang nicht mehr vollständig entleert. Aufgrund des in der Blase befindlichen Restharns kann dies zu Entzündungen führen. Neben Veränderungen an der Harnblase sind aber auch Spätschäden an den Nieren möglich.

Ursächlich kann auch eine instabile Blase sein, die weit verbreitet ist und in jedem Alter auftreten kann. Sie äußert sich in Symptomen wie häufigem Wasserlassen – Betroffene müssen oftmals mehr als achtmal in 24 Stunden zur Toilette – und plötzlichem Harndrang, verbunden mit Dranginkontinenz. Zur Therapie einer instabilen Blase stehen mehrere Maßnahmen zur Verfügung: Dazu gehören ein Toiletten- und Blasentraining, medikamentöse Behandlungen und vereinzelt auch operative Interventionen. Sie alle verfolgen das Ziel, dem Patienten zu einer Verbesserung seiner Lebensqualität zu verhelfen.

Ein Grund kann für den Harndrang kann auch sein, dass die Kraft der Beckenboden- und Schließmuskeln nachlässt. Hier hilft unter anderem ein gezieltes Beckenbodentraining. Auch eine Blasenentzündung und bakterielle Infektionen in der Harnröhre können einen vermehrten Harndrang verursachen. Blasensteine, Diabetes, Nierenerkrankungen oder ein schwaches Herz können ebenfalls als mögliche Ursachen für einen allzu häufigen Besuch am WC in Erwägung gezogen werden. Und schließlich kann eine Strahlenbehandlung in der Nähe der Blase die Wand des Organs schädigen und das Urinierverhalten negativ beeinflussen.

Findet sich keine körperliche Ursache für den Harndrang, sollten seelische Ursachen in Betracht gezogen werden. Ist die entsprechende Diagnose positiv, ist eine psychosomatische Behandlung anzuraten. Ob körperliche oder seelische Ursache: Am Weg zum Arzt führt kein Weg vorbei.

Prostatavergrößerung: Meistens ist sie gutartig

Probleme mit der Prostata gehören zu den häufigsten Leiden des Mannes im Sexualbereich. Die Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO schätzen, dass sich in den westlichen Industrienationen fast jeder Mann mindestens einmal im Leben wegen Prostataproblemen an einen Arzt wendet und dass jeder dritte Mann irgendwann  im Laufe seines Lebens an der Vorsteherdrüse operiert wird.

Wenn sich die Prostata vergrößert, übt sie Druck auf die Harnröhre aus. Dies führt zunächst dazu, dass der Harnfluss verlangsamt beginnt und/oder dass sich die Blase nicht vollständig entleert. Betroffene zieht es dann ständig auf die Toilette. Ein häufiges Begleitsymptom ist auch das Nachtröpfeln. Ob es sich um eine gutartige oder vielleicht sogar um um eine bösartige Vergrößerung in Form von Prostatakrebs handelt, sollte durch einen versierten Arzt abgeklärt werden. Mittlerweile gibt es verschiedene Medikamente, mit denen eine gutartige Prostatavergrößerung meistens gut zu behandeln ist. Unter dem Strich ist es ratsam, dass Männer ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig zur Vorsorge gehen. Der Arzt wird dann durch eine Tastuntersuchung und die Bestimmung des PSA-Wertes diagnostizieren, wie gesund die Prostata ist.

Was ist Stuhl-Inkontinenz?

Noch mehr ein Tabuthema als die Harn-Inkontinenz ist die Stuhl-Inkontinenz (anorektale Inkontinenz). Auch wenn es bei dieser Erkrankungsform vordergründig meistens mehr um ein Darmproblem als um ein Blasenproblem geht: Der Beckenboden spielt ebenfalls eine zentrale Rolle – und zwar sowohl, was die Ursache betrifft als auch die verschiedenen Therapieansätze. Von Stuhl-Inkontinenz kann betroffen sein, wer einen operativen Eingriff entlang des Darms hatte oder aber auch allgemein im Beckenbereich. Auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn können Stuhl-Inkontinenz zur Folge haben, ebenso neurologische Krankheiten.

Die Therapieansätze sind denen der Harn-Inkontinenz sehr ähnlich. So steht auch hier das Beckenbodentraining im Mittelpunkt sowie eine angepasste Ernährung. Vielen Betroffenen ist es eine große Hilfe, wenn sie Abführmittel nehmen und den Darm dadurch zu einem gewünschten Zeitpunkt kontrolliert entleeren. Auch sogenannte Motilitätshemmer sind eine Option: Durch sie können die Bewegungen im Darm und dadurch im Idealfall auch die Toilettenbesuche reduziert werden.

Operationen bei Stuhl-Inkontinenz

Je nach den individuellen Begebenheiten einer Stuhl-Inkontinenz kann auch ein operativer Eingriff helfen. Unter anderem gibt es die Möglichkeit, beschädigte Schließmuskeln wieder zu korrigieren oder aber durch ein künstliches Implantat zu ersetzen. Eine Operation nahezu unvermeidlich ist, wenn die Stuhl-Inkontinenz in einer Anal-Fistel ihren Auslöser hat.

Das hilft im Alltag

Der Darm ist ein äußerst sensibles Organ, das schneller auf Einflüsse von außen reagiert. An erster Stelle ist negativer Stress zu nennen. Wer unter Stuhl-Inkontinenz leidet, sollte unnötigen Stress meiden und grundsätzlich versuchen, gelassener zu leben.

Auch ein fester Rhythmus, was den Tagesablauf betrifft, kann beruhigend auf den dem Darm wirken und ihm somit helfen. Wer jeden Tag zu einer anderen Uhrzeit aufsteht und isst, wer seine Pausen nicht klar fixiert hat und wer auch abends unterschiedlich spät schlafen geht und sich zudem eher hektisch durch den Alltag bewegt, der hält dadurch auch seinen Darm ständig auf Trab.