Latexallergie? Mit Kondomen ohne Latex kann das Liebesspiel weitergehen

Wenn es beim Sex mit Kondom juckt, brennt oder zu unangenehmem Ausschlag kommt, kann eine Latex-Allergie im Spiel sein. Besser sind dann latexfreie Kondome.

Pille

Es gibt sie mit Noppen und in vielen Farben, extra dünn und extra dick, mit Geschmack oder mit Spezialgleitmittel – und latexfrei. Das Kondom, umgangssprachlich auch Gummi, Präservativ oder Pariser bezeichnet, ist in Deutschland nach der Pille das zweithäufigste Verhütungsmittel. Die Methode der Kondomherstellung aus Latexgummi – und damit die Massenproduktion – begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Latex ist der milchige Saft des von Pflanzenarten genannt, deren Sekret Kautschuk enthält. Der weiße Saft des Kautschukbaums (Gummibaum) beispielsweise besteht zu 30 bis 40 Prozent aus Kautschuk. Während der Kautschukernte wird der Baum angeritzt, der Saft läuft dann heraus. Nach einigen chemischen Verarbeitungsschritten wird daraus einer der Grundstoffe industrieller Produktion – Gummi.

Doch nicht alle Männer (und auch nicht alle Frauen) vertragen Latex. Die Unverträglichkeit kann dazu führen, dass ein erotisches Abenteuer wegen eines oder mehrerer Latexkondome schnell ein jähes Ende findet.

Und wie entsteht eine Latexallergie?

Über die Atemwege und die Schleimhäute können die Eiweißbestandteile des Naturlatex das Immunsystem des Körpers aktivieren. Beim Erstkontakt wird das Immunsystem sensibilisiert. Kommt es zu weiteren Kontakten, „erkennen“ die IgE-Antikörper das Latexallergen und lösen die Immunabwehr möglicherweise aus. Eine Latex-Unverträglichkeit zeigt sich normalerweise in verschiedenen Symptomen.

Treten Schwellungen, Hautrötungen und Quaddeln am Penis auf, kann es sich um eine sogenannte Soforttyp-Allergie handeln. Manchmal treten auch Symptome wie Schnupfen, Nies- und Juckreiz in den Augen auf, ähnlich wie bei einem Heuschnupfen. In schweren Fällen kann es sogar zu Kreislaufbeschwerden, Atemnot und einem allergischen Schock kommen. Die Symptome treten bei dieser Form von Allergie meistens innerhalb einer Stunde nach Nutzung des Kondoms auf. In den meisten Fällen verschwinden die Symptome innerhalb von 24 Stunden allerdings wieder.

Es gibt aber auch die Spättyp-Allergie: Wie der Name bereits sagt, treten die genannten Reaktionen verzögert und bis zu mehreren Tagen auf. Ursächlich ist weniger das Latex im Kondom. Vielmehr kommen als Auslöser Gummi-Zusatzstoffe in Betracht. Dazu gehört zum Beispiel das Betäubungsmittel Benzocain, das in den Akt verlängernden Kondomen oder auch in Verzögerungscremes und -sprays zu finden ist. Auch der spermienabtötende Wirkstoff Nonoxynol-9 kann eine allergische Reaktion hervorrufen. Er ist in sogenannten spermiziden Kondomen enthalten. 

Die Behandlung der allergischen Reaktion richtet sich nach den vorhandenen Symptomen und dem Allergie-Typ. Zur Auswahl stehen unter anderem Kortison und Antihistaminika, bei besonders schweren Reaktionen auch Adrenalin. Sind die gesundheitlichen Einschränkungen extrem, sollte unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. In jedem Fall empfiehlt sich ein Test bei einem versierten Arzt, um abzuklären, ob tatsächlich eine Latex-Allergie vorliegt.

Latexallergie, was nun?

Männer mit einer Latexallergie müssen nicht auf Kondome verzichten. Sie sollten allerdings latexfreie Kondome aus synthetischem Material wie Polyisopren oder Polyurethanen benutzen. Die latexfreien Kondome sind extrem dünn (etwa 0,02 mm) und geruchsneutral. Vorteilhaft ist, dass latexfreie Kondome weniger empfindlich gegenüber Licht und Wärme sind und ohne weiteres auch zusammen mit fetthaltigen Gleitmitteln benutzt werden können. Die Verhütungssicherheit von Kondomen ohne Latex entspricht der von Latexkondomen. Viele Männer berichten, dass Kondome ohne Latex vergleichsweise weich sind und aus diesem Grund das natürliche Gefühl beim Sex verstärken. Beim Oralverkehr werden latexfreie Kondome oftmals als angenehmer empfunden als Kondome aus Latex. Die gute Nachricht: Fast alle großen Marken bieten mittlerweile latexfreie Kondome in ihren reichhaltigen Sortimenten an. Teilweise sind auch Kondome aus Schafs-Naturdarm, die wiederverwendet werden können, erhältlich. Sie sind allerdings für Viren durchlässig und bieten daher keinen zuverlässigen Schutz vor HIV/Aids.

Was man noch über Kondome wissen sollte:

  1. Kondome verhindern, dass beim Geschlechtsverkehr Sperma in die Scheide gelangt. Bei korrekter Anwendung schützen sie daher sicher vor einer ungewollten Schwangerschaft. Zudem bieten sie sicheren Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) wie Syphilis, Gonorrhö, Hepatitis B, Human-Papilloma-Virus oder Chlamydien.
  2. Kondompackungen liegt meistens eine Gebrauchsanweisung bei, in der die richtige Handhabung erklärt wird. Die Sicherheit eines Kondoms hängt immer auch von der korrekten Verwendung ab. Ein Kondom sollte immer vorsichtig aus der Verpackung genommen werden. Vorsicht: Scharfe Fingernägel, Piercings oder andere spitze Gegenstände können dazu führen, dass es reißt und damit unbrauchbar wird. Am oberen Ende des Kondoms befindet sich eine Ausstülpung, die nach dem Samenerguss als Reservoir für das Sperma dient. Beim Aufsetzen des Kondoms wird dieses „Hütchen" zwischen Daumen und Zeigefinger festgehalten, während das Kondom mit der Innenseite auf das steife Glied aufgesetzt und dann abgerollt wird. Sollte die Eichel dabei versehentlich mit der Außenseite des Kondoms in Berührung kommen, muss ein neues Kondom verwendet werden, da zu diesem Zeitpunkt bereits Samen ausgetreten sein können. Wenn das Reservoir ausreichend Platz für das Sperma bietet und das Kondom "luftbläschenfrei" den erigierten Penis umschließt, sitzt es genau richtig. Nach der Erektion wird das Glied wieder vorsichtig aus der Scheide herausgezogen. Dabei sollte das Kondom mit den Fingern am Penis festgehalten werden, damit es nicht vorher abrutscht und sich im ungünstigsten Fall in die Scheide entleert.
  3. Kondome dürfen nicht wieder verwendet werden und gehören nach Gebrauch nicht in die Toilette, sondern in den Abfall.
  4. Vorsicht ist bei der Verwendung von Gleitcremes oder Ölen geboten. Viele Produkte greifen das Latex an und vermindern so die Sicherheit bei der Verhütung. Nur wasserlösliche Produkte dürfen zusammen mit Latexkondomen verwendet werden.
  5. Markenkondome sind mit dem Herstellernamen, dem CE-Kennzeichen, der Genehmigungs- und Chargennummer und einem Haltbarkeitsdatum gekennzeichnet. Dieses Datum ist unbedingt zu beachten. Ist ein Kondom „abgelaufen“, gehört es entsorgt.
  6. Licht und Hitzeeinfluss können Kondome porös werden lassen. Daher sind Kondome stets kühl zu lagern. Vor allem Kondome aus Automaten, die in vielen Toiletten zu finden sind, sind manchmal starken Temperaturschwankungen ausgesetzt und werden deshalb schneller brüchig und undicht. Im Sommer sollten Kondome möglichst nicht im Handschuhfach des Autos aufbewahrt werden, weil hier an heißen Tagen extreme Temperaturen von 40 Grad und mehr erreicht werden können. Niedrige Temperaturen oder sogar Frost hingegen haben keine negativen Auswirkungen auf die Kondome und verkürzen deren Haltbarkeit nicht.
  7. Beim Kauf von Kondomen ist auch auf die richtige Größe zu achten. Studien zeigen, dass mehr als 80 Prozent der Männer zur falschen Packung greifen. Tendenziell überschätzen sie dabei die eigen Maße des Penis. Bei Benutzung eines zu großen Kondoms besteht die Gefahr, dass es abrutscht oder auch reißt. Gut passende Kondome sollten eng anliegen und sich der Penisform ideal anpassen.
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