Pickel an der Eichel – Was Sie tun können

„Es kommt nicht auf die Größe an“ – diesen Satz hört man(n) oft, wenn es um den Penis geht. Und diese Aussage stimmt auch. Viel wichtiger ist es – und zwar sowohl für einen lustvollen Sex als auch für eine dauerhafte Gesundheit -, dass sich der Penis in einem möglichst gepflegten und damit auch nicht krankheitserregenden Zustand befindet.

Mit „Penis-Pflege“ ist aber keineswegs nur das regelmäßige Waschen vor allem der Eichel und der Vorhaut gemeint. Vielmehr ist es auch wichtig, stets einen Blick auf mögliche Veränderungen in diesem sensiblen Bereich zu haben. Vor allem sexuell sehr aktive Menschen sollten dies beherzigen – speziell dann, wenn sie wechselnde Partner haben. Denn vermeintlich harmlose Pickel an der Eichel können sich mitunter auch als Zeichen einer Geschlechtskrankheit herausstellen.

Pickel an der Eichel - Gründe und was Sie beachten sollten

Zur Beruhigung sei allerdings an dieser Stelle auch gleich gesagt: Oft stellen sich Pickel an der Eichel als sogenannte „Hornzipfel“ heraus, die aus medizinischer Sicht völlig harmlos sind. Wenn sie den Betroffenen allerdings aus optischen Gründen stören, gibt es mehrere Möglichkeiten, um sie zu entfernen. 

Bei der seriösen Aufklärung, ob es sich um einen harmlosen Pickel handelt, oder aber ob es sich um ein ernst zu nehmendes Alarmsignal handelt, kann nur ein Arzt helfen. Eine mögliche Scheu vor einem Arztbesuch ist nicht nur unbegründet, sondern kann auch gefährlich sein. Denn wie so oft gilt auch hier: Je frühzeitiger eine entsprechende Diagnose gestellt wird, desto erfolgversprechender ist die anschließende Behandlung.

Ebenfalls ein wichtiger Rat: Hände weg von Eigenbehandlungen! Pickel an der Eichel, deren Herkunft und Ursache noch ungeklärt ist, sollten keinesfalls ausgedrückt werden. Denn dadurch können sich möglicherweise vorhandene Bakterien erst recht  ausbreiten und im schlimmsten Fall sogar eine Infektion auslösen. Das Auskurieren der jeweiligen Erkrankung wird dadurch unnötigerweise erschwert.

Jedem Mann sollte zudem bewusst sein, dass Pickel an der Eichel beziehungsweise ganz allgemein am Penis im schlimmsten Fall auch auf Peniskrebs hinweisen können. Dabei handelt es sich zwar um einen eher selten auftretenden Tumor. Doch auf die leichte Schulter genommen werden sollte das Risiko von Peniskrebs dennoch nicht. Und selbst wenn die meisten von einer solchen Erkrankung Betroffenen älter als 60 Jahre sind, ist eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung oder der eigene „prüfende Blick“ auch im jüngeren Lebensjahr empfohlen. 

Wie entstehen Pickel an der Eichel?

Rund um die Eichel ist ja immer ganz schön was los! Sie gelangt mit dem Urin des jeweiligen Mannes ebenso in Kontakt wie mit dessen Sperma und – je nach der Ausprägung des Sexlebens – auch noch mit diversen Körperflüssigkeiten und Sekreten oder Speichel anderer Personen.

Wichtig zu wissen ist in diesem Zusammenhang, dass es sich bei einem Pickel grundsätzlich immer um eine verstopfte Pore handelt. Gründe, warum es zu einer Verstopfung kommen kann, gibt es viele. So wird eine Porenverstopfung etwa durch eine zu fette Haut oder eine dauerhaft zu feuchte Umgebung begünstigt. Auch das Tragen von zu enger Kleidung speziell im Sommer kann – gepaart mit dem sich dann bildenden Schweiß – ein Risiko darstellen.

Ein sehr zentraler Grund ist und bleibt aber mangelnde Hygiene. Männer, die nicht regelmäßig – am besten täglich – ihre Eichel reinigen und vor allem das sich dort gerne ablagernde Smegma entfernen, laufen Gefahr, dass sich Bakterien bilden. Diese können dann eine Infektion auslösen.

Pilzinfektion am Penis

Eine weitere mögliche Ursache dafür, dass sich (kleine) rote Flecken an der Eichel bilden, ist eine Pilzinfektion. Am weitesten verbreitet ist der sogenannte Penispilz (Candida balanitis), der umgangssprachlich auch als „Scheidenpilz des Mannes“ bezeichnet wird. Der Penispilz wird meistens durch Pilze ausgelöst – und zwar am häufigsten durch den Typus Hefepilz, der bei Frauen auch den eigentlichen „Scheidenpilz“ verursacht.

Wichtig: Dieser Hefepilz kann zwar bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen werden. Wenn jemand in einer festen Partnerschaft lebt und plötzlich davon betroffen ist, muss aber keinesfalls der Verdacht der Untreue aufkommen. So kann sich bei einer Frau bereits dann Scheidenpilz bilden, wenn es zu Irritationen der Scheidenflora gekommen ist – und dafür gibt es auch viele ganz harmlose Gründe.

Bei Männern kann durch eine Vorhautverengung das Bilden eines Penispilzes begünstigt werden.

Grundsätzlich ist festzustellen, dass sich Pilze umso leichter auf einer Eichel einnisten können, je geschwächter das Immunsystem ist – sei es in Folge einer Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) oder der Einnahme starker Medikamente wie etwa Kortison oder Medikamente im Zuge einer Krebstherapie. 

Wer jetzt allerdings glaubt, sich durch ein geradezu extremes Reinigen der Eichel noch besser vor Erkrankungen schützen zu können, muss aufpassen: Wenn die als durchaus sensibel geltende Hautflora zu sehr und zu häufig irritiert wird – noch dazu mit einer möglicherweise nicht ph-neutralen Seife oder Waschlotion –, dann erleichtert diese irritierte Hautflora sogar das Ausbreiten von Keimen wie etwa auch dem Hefepilz.

Männer, die immer wieder von einem Penispilz heimgesucht werden, können mit ihrem Arzt über einen operativen Eingriff nachdenken. Konkret ist eine Beschneidung denkbar. Sprich: Die Vorhaut an der Eichel wird entfernt, damit auf der Eichel künftig kein Nährboden mehr entstehen kann für eine Bildung von Pilzen.

Pickel auf der Eichel – so machen sie sich bemerkbar

Eine gerötete Haut ist oft der Vorreiter dafür, wenn sich Pickel auf der Eichel bilden. Auch eine leichte Schwellung ist möglich. Doch es gibt nicht nur optische Symptome: Wenn Pickel auf der Eichel im Anmarsch sind, kann sich das beispielweise durch einen Juckreiz bemerkbar machen oder auch durch einen brennenden Schmerz, speziell beim Wasserlassen.

Trockene Eichel – was hat das zu bedeuten?

Es müssen nicht immer gleich Pickel sein, die für Schmerzen am Penis sorgen. So klagen viele Männer über eine trockene Eichel, die im Extremfall sogar kleine Risse aufweisen kann. Hier kann zunächst versucht werden, durch das Auftragen einer pflegenden Creme Abhilfe zu schaffen. Hält die Trockenheit trotzdem weiter an, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Denn eine trockene Eichel kann sich zu einer Entzündung der Eichel (Balanitis) weiterentwickeln. Wenn sich dann auch noch die innere Seite der Vorhaut entzündet, liegt eine Balanoposthitis vor.

Je nach Stadium der Entzündung hat ein Arzt mehrere Behandlungsmöglichkeiten. Kortison kann dabei ebenso zum Einsatz kommen wie deutlich schwächere Medikamente. Oft hilft aber auch bereits eine spezielle Creme – meist in Kombination mit dem Umstellen der bisherigen Waschgewohnheiten. 

Hilfe, die Penisspitze brennt!

Über eine gerötete Eichel alleine machen sich viele Männer noch keine Gedanken. Als Alarmzeichen wird es hingegen oft erst empfunden, wenn die Penisspitze brennt. Möglicherweise handelt es sich dabei nur um eine temporäre Reizung, die bereits nach wenigen Stunden wieder abklingt – und die ihre Ursache vielleicht in einer nicht pH-neutralen Seife hatte. Wenn das Gefühl, dass die Penisspitze brennt, allerdings länger anhält, ist der Besuch eines Arztes dringend empfohlen. Denn vielleicht haben sich rund um die Eichel ja Bakterien, Viren oder sogar Pilze ausgebreitet, die es zu beseitigen gilt.

Das brennende Gefühl geht oft einher mit kleinen Bläschen – entweder gut sichtbar an der Eichel oder auch eher im Verborgenen, und zwar unter der Vorhaut. Eine mögliche Ursache dafür kann eine spezielle Form von Herpes sein. Der behandelnde Arzt kann in diesem Fall diverse Salben oder Cremes verschreiben, die den Herpes im Idealfall innerhalb einiger Tage abklingen lassen.

Patient Penis – das gilt es zu beachten

Egal, um die Ausheilung welcher Penis- oder Eichel-Erkrankung es im Einzelnen auch gehen mag: Betroffene sollten bis zum Abschluss der ärztlichen Behandlung ein paar Dinge beachten. So sollte ausschließlich geschützter Sex praktiziert werden, um das Ansteckungsrisiko möglichst klein zu halten. 

Wenn der Arzt eine wie auch immer geartete Therapie empfiehlt, sollte sich unbedingt auch der dazugehörige Partner behandeln lassen. So kann ausgeschlossen werden, dass sich ein erfolgreich geheilter Patient gleich wieder beim eigenen Partner ansteckt, weil dessen Erkrankung im Genitalbereich vielleicht noch gar nicht bemerkt worden war.

Abschließend noch ein weiterer Hinweis zum Thema Hygiene: Nicht nur der Genitalbereich selbst sollte regelmäßig gewaschen werden, sondern auch allen Utensilien, die mit dem Genitalbereich in Berührung kommen. Beispielsweise Bettwäsche sowie Handtücher. Während einer konkreten Behandlungsphase sollten diese Utensilien am besten täglich gewechselt werden. Denn ein Pilz kann es sich auf einem Handtuch sehr gemütlich einrichten – und im ungünstigsten Fall einen im Heilungsprozess unnötige Rückschläge beziehungsweise neuerliche Pilzinfektionen bescheren.