Herzinfarkt vorbeugen: Tipps für ein gesundes Herz
Sie müssen nicht Ihr komplettes Leben umstellen, oft sind es schon kleine Umstellungen der Lebensgewohnheiten, die helfen, einem Herzinfarkt vorzubeugen.
Lassen Sie einmal jährlich Ihre Blutfettwerte beim Arzt messen. Lassen Sie sich erklären, ob und welches Cholesterin (LDL bzw. HDL) erhöht ist.
Reduzieren Sie Übergewicht – Essen Sie bewusst fettarm und abwechslungsreich. Ihr Idealgewicht lässt sich leicht mit folgender Formel (Body Mass Index) errechnen: Der Wert aus Körpergewicht in kg / Körpergröße2 in m sollte zwischen 18,5 und 25 liegen. Beispiel: Größe 180 cm, Gewicht 77 kg ergeben: 77 / 1,82 = BMI 23,7 – In diesem Fall also alles o.k.
Ernähren Sie sich abwechslungs- und vitaminreich. Eine ausreichend hohe Zufuhr von Vitamin C und E hat günstige Auswirkungen auf die Gefäßwände. Mehr erfahren
Treiben Sie Sport - Mäßig, aber regelmäßig, mindestens dreimal in der Woche etwa 30-45 Minuten. Besonders geeignet sind Laufen, Radfahren, Schwimmen, Langlaufen.
Messen Sie regelmäßig Ihren Blutdruck. Der normale Ruheblutdruck liegt bei 120/80 mmHg. Einen zu hohen Blutdruck spürt man in der Regel nicht. Eine geringe Blutdruckerhöhung lässt sich durch eine Änderung der Ernährung und der Lebensgewohnheiten ohne Medikamente behandeln. Ein deutlich erhöhter Blutdruck (Hypertonie) muss mit Medikamenten eingestellt werden.
Wenn Sie Raucher sind: Kämpfen Sie um Ihr Leben. Rauchen Sie heute die letzte Zigarette. Es gibt Möglichkeiten und Hilfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Und in vielen Fällen ist es leichter, als diejenigen vorher gedacht hätten.
Sprechen Sie uns an – Vorsorge vom Experten
Professor Dr. Sommer und sein Team sind weltweit anerkannte Experten auf dem Gebiet der Männergesundheit. Daher ist die von uns durchgeführte Vorsorge eine weitaus umfangreichere und spezifischere Diagnostik basierend auf dem neuestem Wissenschaftsstand. Grundsätzlich ist die Kostenabdeckung duch private Krankenversicherungen gegeben, die gesetzlichen Krankenkasse decken die Kosten nicht ab. In dem Fall ist diese individuelle Leistung eine reine Eigenleistung, die es allerdings jedem Mann wert sein sollte.
Gerne vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin zur Beratung und Vorsorgeuntersuchung. Sie erreichen uns über das Kontaktformular und telefonisch unter 040-22 63 84 58.
Patienten mit implantierten Kardioverter-Defibrillatoren: Wie steht es um die Sexualität?
Implantierte Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) sind eine etablierte Therapiemöglichkeit bei Patienten, die Herzrhythmusstörungen haben. Die ICDs kontrollieren regelmäßig den Herzrhythmus, in etwa so wie es auch Herzschrittmacher tun. Sollten Herzrhythmusstörungen auftreten, zum Beispiel weil das Herz plötzlich zu schnell schlägt, werden sie aktiv und geben Elektrizität ab. Im Fachjargon wird eine krankhafte, zu hohe Herzfrequenz, die wieder in einen normalen Herzrhythmus überführt wird, Kardioversion genannt.
Viele Patienten mit einem ICD haben Schwierigkeiten, mit ihren Partnern wieder zu einer „normalen" Sexualität zurückzufinden. In einer wissenschaftlichen Studie wurde festgestellt, dass 70 Prozent der Patienten Erektionsstörungen hatten und über 80 Prozent eine Reduktion in ihrer Libido aufwiesen. Des Weiteren hatten mehr als 80 Prozent Probleme mit „unbefriedigendem“ Geschlechtsverkehr (Palm P, et al.).
Viele Paare machen sich auch große Sorgen, weil sie annehmen, dass sexuelle Aktivität den ICD auslösen könnte (Steinke EE et al.) – und setzen daher auf Enthaltsamkeit. Dabei ist dies gar nicht nötig. Gemäß der amerikanischen Herzgesellschaft (American Heart Association) ist sexuelle Aktivität für die meisten Patienten unbedenklich und sicher (Levine G et al.). Dies zeigt sich auch in mehreren wissenschaftlichen Studien. Dennoch werden immer noch viele Patienten aus dem Krankenhaus entlassen, ohne hierüber aufgeklärt worden zu sein.
Wichtiger Hinweis: Stellt man bei der Wiederaufnahme von Sex Veränderungen fest, zum Beispiel Erektionsstörungen oder eine Reduktion in der Libido, sollte dies unbedingt medizinisch abgeklärt werden. Auch hier gilt die Devise: Vor der Therapie steht die Diagnose! Es ist also wichtig, sowohl die kleinen Blutgefäße am Penis mittels einer farbcodierten Doppler-Duplex-Sonografie zu messen als auch die Zusammensetzung des Schwellkörpers. Hat sich möglicherweise Gewebe aufgebaut, das schlecht für die erektile Funktion ist? Oder hat sich vielleicht gutes, für die Erektion so wichtiges Gewebe abgebaut? Zusätzlich sollte natürlich auch die Nervenfunktion des Penis erfasst werden, ebenso die Potenzmuskulatur, die im Beckenboden verankert ist. Und sicherlich ist auch eine gezielte Blutabnahme sinnvoll, je nachdem was der Patient berichtet.
Das Auftreten von sexuellen Problemen kann übrigens auch dazu führen, dass Patienten eine Reduktion in der Therapiecompliance haben – insbesondere mit der Einnahme von Medikamenten, die zu Veränderungen in der Sexualität führen und damit einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität haben (Scranton R et al.). Ist dies der Fall, ist ebenfalls eine medizinische Abklärung angesagt.
Referenzen
Palm P, Zwisler A, Svendsen J, er al. Compromised sexual health among male patients with implantable cardioverter defibrillator: A cross-sectional questionnaire study, Sex Med 2019;7:169-176.
Steinke EE, Gill Hopple K, Valdez D, et al. Sexual concerns and educational needs after an implantable cardioverter defibrillator. Heart & Lung 2005;34:299-308.
Levine G, Steinke E, Bakaeen F, et al. Sexual activity and cardiovascular disease: A scientific statement from the American Heart Association. Circulation 2012;125:1058-1082.
Scranton R, Goldstein I, Stecher V. Erectile dysfunction diagnosis and treatment has a means to improve medication adherence and optimize comorbidity management. J Sex Med 2013;10:551561