Humanes Papillomvirus / HPV – von der harmlosen Warze bis zum gefährlichen Gebärmutterhalskrebs

Fast jeder Mensch infiziert sich im Laufe seines (Sex-)Lebens mit Humanen Papillomviren, abgekürzt HPV, von denen mittlerweile mehr als hundert verschiedene Arten bekannt sind. Häufig bleibt eine solche Infektion aber völlig unbemerkt, weil sie oft mit keinerlei Symptomen verbunden ist. Die beruhigende Nachricht in diesem Zusammenhang ist, dass HPV in den überwiegenden Fällen von ganz alleine wieder verschwinden. Das Beunruhigende ist jedoch, dass HPV auch sehr wohl Ursache für schwere Erkrankungen sein können.

Penisverlängerung

Wie gefährlich ist Humanes Papillomvirus / HPV?

Die noch harmlosere Variante einer möglichen Erkrankung, die durch HPV ausgelöst wird, sind Genitalwarzen. Diese können vor allem einen unangenehmen Juckreiz bei den Betroffenen verursachen. Hinzu kommt auch ein ästhetischer Aspekt: Warzen steigern nicht unbedingt die Attraktivität dieses intimen Körperbereichs. Dennoch kann grundsätzlich festgehalten werden: Lebensbedrohlich sind Genitalwarzen nicht.

Trotzdem sollten Genitalwarzen nicht unterschätzt, sondern immer von einem Arzt untersucht werden. Denn es ist nicht auszuschließen, dass sie ein Hinweis auf andere, schwerwiegendere Erkrankungen sind.

Allen voran kann eine HPV-Infektion die Tumorbildung fördern. Lange Zeit war in Verbindung mit Humanen Papillomviren lediglich von Gebärmutterhalskrebs die Rede, weshalb gemeinhin auch nur Frauen für eine Risikogruppe gehalten wurden. Doch inzwischen ist es belegt, dass HPV ebenso bei Männern Krebs hervorrufen können – und zwar vor allem am Penis und am After sowie in Mund und Rachen.

Unterschiedliche Forschungsergebnisse gibt es bislang zu der Frage, inwieweit sich eine HPV-Infektion beim Mann negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken kann. Genitalwarzen werden auch als Feig- oder Feuchtwarzen bezeichnet. Die medizinischen Begriffe lauten Condylomata acuminata beziehungsweise Kondylome.

Humanes Papillomvirus / HPV?  - wie erfolgt die Übertragung?

Humane Papillomviren werden zwar am häufigsten beim Geschlechtsverkehr übertragen. Die Übertragung erfolgt allerdings nicht über das Sperma oder die Scheidenflüssigkeit, sondern über den (Schleim-)Hautkontakt. Das bedeutet: Es besteht auch bereits beim Petting eine Ansteckungsgefahr.

Als besondere Risikogruppe für eine HPV-Infektion gelten Frauen und Männer zwischen 20 und 25 Jahren. Statistiken wiesen in der Vergangenheit Frauen zwar deutlich häufiger als Betroffene aus, doch dürfte das vor allem daran gelegen haben, dass Frauen regelmäßiger zum Arzt gehen. Bei Männern hingegen wurden und werden HPV-Infektion häufig gar nicht bemerkt – dies wiederum kann aber zur Folge haben, dass eine Infektion verschleppt und eine erforderliche Behandlung schwieriger wird.

HPV – Risiken für Raucher und (werdende) Mütter

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Erkenntnis, dass sich durch die regelmäßige Aufnahme von Nikotin (speziell beim Rauchen) das Risiko einer Infektion erhöht. Mit Blick darauf, dass es mehr männliche als weibliche Raucher gibt, sollten Männer das Thema HPV sehr wohl ernst nehmen und nicht – wie früher oft geschehen – als vermeintlich reine „Frauensache“ abtun. Hinzu kommt, dass es im Falle einer HPV-Infektion deutlich häufiger zu einer Entartung der Zellen (und in Konsequenz zu einer Tumorbildung) kommt, wenn der Körper durch Nikotin bereits vorgeschädigt oder auf eine gewisse Weise zumindest geschwächt ist.

Erhöhte Vorsicht ist außerdem bei Geburten geboten: Bei einem natürlichen Geburtsvorgang können Humane Papillomviren von der Mutter aufs Baby übertragen werden. Besonders gefährdet ist der Kopfbereich des Kindes, weil dieser den intensivsten Kontakt mit der Schleimhaut der Gebärmutter hat.

Außerdem erhöht grundsätzlich jede Schwangerschaft die Anfälligkeit für eine HPV-Infektion. Denn von den vielen Veränderungen, die der weibliche Körper in einer solchen Zeit erfährt, ist auch die Schleimhaut am Gebärmutterhals betroffen. Das dortige Gewebe verändert sich und wird empfindlicher - und es ist dann auch anfälliger für Viren.

Humanes Papillomvirus / HPV? - was sind die Symptome?

Genitalwarzen verursachen, wie bereits erwähnt, meist nur einen Juckreiz. Wenn die Warzen allerdings als Begleiterscheinung einer anderen, schwereren Erkrankung auftreten, sendet der Körper meistens noch weitere Warnsignale. Hat beispielsweise bereits ein Tumorwachstum eingesetzt, kann sich dies durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Wenn es bei Frauen etwa nach dem Geschlechtsverkehr zu einem vaginalen Ausfluss oder auch zu Blutungen kommt, kann das ein Alarmzeichen für einen möglichen Gebärmutterhalskrebs sein. Wenn sich bei Männern ein Tumor am Penis bildet, findet auch dort häufig ein unkontrollierter Ausfluss statt. Weitere Warnsignale sind Schwellungen und/oder Verhärtungen am Penis beziehungsweise an Eichel oder Vorhaut.  

Grundsätzlich gilt – wie letztlich bei jeder Geschlechtskrankheit – auch bei HPV der dringende Rat, mögliche Veränderungen am Körper sowie speziell im Genitalbereich sehr aufmerksam zu verfolgen. Statt mit Selbstdiagnosen (etwa mit Ratschlägen aus dem Internet) wertvolle Zeit zu verlieren, sollte bereits bei ersten Auffälligkeiten ein Arzt aufgesucht werden. Denn je eher eine verlässliche Diagnose erfolgt, desto schneller und erfolgsversprechender kann die anschließende Therapie erfolgen.

Humanes Papillomvirus / HPV - welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Haben sich in Folge einer HPV-Infektion Genitalwarzen gebildet, ist eine Behandlung – zumindest in einem noch frühen Stadium – relativ problemlos mit diversen Cremes oder Tinkturen möglich.

Wird eine Infektion erst zu einem späteren Zeitpunkt erkannt, können die Warzen bereits eine Größe erreicht haben, bei denen eine bloße Behandlung mit Cremes nicht mehr ausreichend ist. In diesem Fall muss auf andere Weise versucht werden, die Warze zu bekämpfen und damit auch die von ihr ausgehenden und sich im Körper ausbreitenden Viren zurückzudrängen. 

Infrage kommt zum Beispiel einer Kältebehandlung (Kryotherapie), bei der die Warze vereist wird. Eine andere Möglichkeit stellt die Elektrokoagulation dar, bei der Hochfrequenzströme zum Einsatz kommen. Denkbar ist auch eine Lasertherapie. Ab einer bestimmten Warzengröße ist eine operative Entfernung oft der einzige Ausweg.

Was ist der beste Schutz vor Humanes Papillomvirus / HPV?

Humane Papillomviren werden zwar in den meisten Fällen im Zusammenhang mit sexuellen oder zumindest intimen Kontakten übertragen. Weil die Übertragung aber über die Haut beziehungsweise die Schleimhaut erfolgt, können Kondome in diesem konkreten Fall das Ansteckungsrisiko lediglich reduzieren, aber nicht ausschließen.

Zu empfehlen ist stattdessen eine Impfung. Im allgemeinen Sprachgebrauch war diese lange Zeit nur als „Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs“ bekannt – nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollten in Deutschland bei allen Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren ein entsprechende Vorsorgemaßnahme getroffen werden. Seit 2018 empfiehlt die STIKO eine HPV-Impfung auch für alle Jungs in diesem Alter. Die Kosten werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Grundsätzlich spielt im Zusammenhang mit einem bestmöglichen Schutz vor Warzen auch das Thema Hygiene eine sehr wichtige Rolle. Dazu gehört beispielsweise, sich mit anderen Menschen nicht ein Handtuch oder einen Waschlappen zu teilen. Außerdem sollte in Schwimmbädern, Saunen oder auch Hotelzimmern nicht barfuß gelaufen werden.

Und noch ein interessanter Aspekt: Studien belegen, dass sich beschnittene Männer deutlich seltener mit HPV anstecken, weil ihnen im Genitalbereich eine bessere Hygiene möglich ist. 

HPV – was bedeuten der Name und die vielen Zahlen?

Durch die Verwendung der umgangssprachlichen Bezeichnung „Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs“ ist der eigentliche Name HPV lange Zeit in den Hintergrund gedrängt worden. Bei der Abkürzung für die Humanen Papillomviren spielt das Wort „Papillom“ die entscheidende Rolle. Als Papillome werden kleine, maximal bis zu einem Zentimeter groß werdende Tumore bezeichnet, die sich auf der menschlichen Haut (oder auch Schleimhaut) bilden können.

Wer bei sich einen HPV-Test durchführen lässt, wird anschließend möglicherweise über einen stattlichen Zahlensalat stolpern. Denn die verschiedenen HPV-Typen sind durchnummeriert. So gelten etwa die HPV-Typen 42, 43, 72 oder auch 92 als „Niedrigrisiko-Typen“ (low risk), die Warzen auslösen, und zwar vornehmlich an den Händen und Füßen. Warzen im Genitalbereich werden vor allem von den HPV-Typen 6 und 11 ausgelöst, die aber ebenfalls als „low risk“ eingestuft sind. Als „Hochrisiko-Typen“ (high risk) gelten hingegen die HPV-Typen 31, 33, 51 oder auch 82. Sie können Zellveränderungen in Form von Tumoren hervorrufen. Für Gebärmutterhalskrebs sind in den meisten Fällen die HPV-Typen 16 und 18 verantwortlich.