Warzen – oft mehr als nur ein Schönheitsmakel

Warzen im Genitalbereich zählen zu den Geschlechtskrankheiten, die am häufigsten auftreten – und die zugleich am häufigsten unterschätzt werden. So glauben viele Betroffene, dass es sich lediglich um einen optischen Makel handeln würde. Doch Warzen müssen vor allem als möglicher Hinweis auf eine sehr viel bösartigere Erkrankung ernst genommen werden. Sie sollten deshalb immer von einem Arzt begutachtet werden - und zwar möglichst schnell. Denn je früher eine mögliche Erkrankung festgestellt wird, desto schneller und erfolgsversprechender kann die anschließend erforderliche Therapie erfolgen.

Penisverlängerung

Der Bereich rund um den Penis beziehungsweise um die Vagina ist nicht nur ein intimer, sondern auch ein sensibler. Er sollte deshalb regelmäßig auf mögliche Veränderungen hin beobachtet werden. Bilden sich kleine Bläschen, kann es sich um Herpes genitalis handeln. Ebenso können Warzen entstehen.

Kleines Warzen-Abc

Es gibt verschiedene Arten von Warzen, die sich im Genitalbereich bilden können. Meistens entstehen sie durch eine virale Infektion. Das größte Übertragungsrisiko besteht beim ungeschützten Geschlechtsverkehr sowie weiteren ungeschützten Sexpraktiken. Deshalb gilt der grundsätzliche Rat, dass vor allem Menschen mit wechselnden Sexpartnern immer ein Kondom verwenden sollten. Bei manchen Warzen kann aber auch mangelnde Hygiene der Auslöser sein.

Einen weiteren Risikofaktor stellen die Humanen Papillomviren (HPV) dar. Immerhin: Gegen diese ist eine Schutzimpfung möglich, die allen jungen Frauen seit jeher umgangssprachlich als „Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs“ empfohlen wird. Seit einigen Jahren wird sie aber auch allen jungen Männern nahe gelegt. Möglich ist eine Impfung bereits ab dem 9. Lebensjahr. Empfohlen wird sie bis zum 15. Lebensjahr – mit veränderter Dosis ist sie aber auch nach dem 15. Lebensjahr noch möglich. Wichtig ist, dass sie noch vor dem Beginn sexueller Aktivitäten erfolgt.

Feigwarze (Kondylome)

Wer sich mit Humanen Papillomviren (HPV) infiziert, verspürt zunächst oft gar keine Symptome. Häufig macht sich eine Infektion erst durch kleine Knötchen im Genitalbereich bemerkbar. In den meisten Fällen handelt es sich dann um Feigwarzen, die auch unangenehm jucken können.

Zwei beruhigende Hinweise in diesem Zusammenhang:

  1. Feigwarzen lassen sich meistens durch das regelmäßige Auftragen einer Creme eindämmen und beseitigen. Nur in seltenen Fällen wird eine operative Entfernung erforderlich – diese kann per Laser, Vereisung (Kryotherapie), Verbrennung (Kauterisierung) oder auch Elektrokoagulation
  1. Feigwarzen sind die deutlich harmlosere Folge einer HPV-Infektion, die ansonsten nämlich auch Tumorerkrankungen auslösen kann. Wichtig ist deshalb, abzuklären, ob es durch eine etwaige HPV-Infektion tatsächlich nur zu Feigwarzen gekommen ist.

Feigwarzen sind oft zunächst nur so groß wie ein Stecknadelkopf, können aber auf bis zu mehrere Zentimeter anwachsen. Meistens kommen sie nicht alleine daher, sondern in Begleitung weiterer Feigwarzen in unmittelbarer Nähe. Feigwarzen fühlen sich weich an und haben eine rötliche oder auch bräunliche Farbe; auch weißliche Feigwarzen sind möglich.

Bei Männern sind vor allem der Penis und der Hodensack sehr anfällig für Feigwarzen. Bei homosexuellen Männern gilt auch der After als ein mögliches Ansiedlungsgebiet. Frauen sollten speziell ihre Schamlippen und ihre Scheide regelmäßig auf etwaige Warzen überprüfen. Grundsätzlich gut ausbreiten können sich Feigwarzen speziell in feucht-warmen Körpergebieten, die die meiste Zeit von Kleidung bedeckt sind.

Der beste Schutz vor Feigwarzen beziehungsweise vor einer Infektion mit Humanen Papillomviren ist eine entsprechende HPV-Impfung. Darüber hinaus lässt sich das Risiko einer Ansteckung vor allem durch das Verwenden von Kondomen zumindest minimieren – denn: weil es sich bei der HPV-Infektion um eine Schmierinfektion handelt, kann im Einzelfall bereits ein Haut-zu-Haut-Kontakt ausreichen, um die Viren zu übertragen. Als nahezu ausgeschlossen gilt eine Übertragung durch Gegenstände. Bei Textilien wiederum sollten zumindest jene Menschen, die wechselnde Sexpartner haben, sehr wohl Vorsicht walten lassen und großen Wert auf Hygiene legen. Sprich: Unterwäsche regelmäßig wechseln und heiß waschen.

Interessant: Die Zahl der Feigwarzen-Fälle ist in den vergangenen Jahren wieder deutlich angestiegen. Eine Vermutung dafür lautet, dass immer mehr Menschen sich für eine Intimrasur entscheiden. In den kleinen Rissen, die dabei oft im Genitalbereich entstehen, können sich Viren sehr gut einnisten und ausbreiten. Eine weitere These hat mit dem zunehmend hektischen und eher ungesunden Alltag vieler Menschen zu tun. Denn alles, was das Immunsystem schwächt, fördert im Gegenzug die Bildung von Warzen – genannt seien hier vor allem Stress sowie Bewegungsmangel. Auch Rauchen wirkt sich negativ aus.

Feigwarzen werden mitunter auch als Kondylome, Feigblattern, Feuchtwarzen oder Condylomata acuminata  bezeichnet.

Dellwarzen (Mollusken)

Dellwarzen mögen zwar ähnlich lästig und vor allem auch unschön sein wie Feigwarzen. Doch die mit ihnen verbundenen gesundheitlichen Gefahren sind deutlich geringer.

Im Gegensatz zu Feigwarzen werden Dellwarzen nicht von Humanen Papillomviren verursacht, sondern vom Molluscum-contagiosum-Virus, der zur Familie der Pockenviren gehört. Auch optisch gibt es einen Unterschied: In der Mitte verfügen sie über eine kleine Delle, der dieser Warze letztlich auch den Namen gab.

Besonders anfällig für Dellwarzen sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sowie Menschen, die unter Neurodermitis leiden. In den Dellwarzen befindet sich eine eitrige Substanz, die höchst ansteckend ist. Vor dem eigenmächtigen Ausdrücken von Dellwarzen wird deshalb dringend gewarnt.

Ebenso sollten Betroffene auf einige Dinge achten, was den Umgang mit ihren Mitmenschen betrifft. An erster Stelle sei hier genannt, dass ein größtmöglicher Wert auf Hygiene gelegt werden sollte. Denn Dellwarzen können sich beispielsweise auch durch das gemeinsame Benutzen von Handtüchern oder Bademänteln ausbreiten.

Grundsätzlich erfolgt eine Infektion mit dem Molluscum-contagiosum-Virus beim ungeschützten Geschlechtsverkehr. Wenn sich Dellwarzen nicht von alleine zurückbilden, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Diese reichen vom regelmäßigen Auftragen einer Salbe bis zum von einem Arzt vorgenommenen Abtragen mit einem „scharfen Löffel“ (Kurettage) oder mit Hilfe von moderner Lesettechnik. Möglich ist es auch, die Dellwarzen mit flüssigem Stickstoff zu vereisen (Kryotherapie).

Die Behandlung von Dellwarzen erfordert oft etwas Geduld. So kann nicht ausgeschlossen werden, dass nach einer erfolgreichen Entfernung noch immer einige Viren überlebt haben. Diese sind dann in der Lage, nach einigen Monaten (oder sogar erst nach einem Dreivierteljahr) erneut Dellwarzen entstehen zu lassen. Daraufhin wird eine zweite Behandlungswelle notwendig – eine dritte braucht es in den meisten Fällen aber nicht mehr.

Dornwarzen

Dornwarzen werden zwar nicht zur Gruppe der Geschlechtskrankheiten gezählt – alleine schon deshalb, weil sie vor allem an der Fußsohle sowie zwischen den Fußzehen auftreten. Weil sie aber – ebenso wie die Feigwarzen – vom Humanen Papillomvirus ausgelöst werden, ist sehr wohl Vorsicht geboten. Ein möglicher Befall von Dornwarzen sollte gut beobachtet und im Zweifelsfall auch von einem Arzt begutachtet werden. Ein Arzt kann auch feststellen, ob durch die HPV-Infektion eventuell noch weitere Erkrankungen zu befürchten sind. Denn auch in Bezug auf Dornwarzen gilt die Devise: Eine Warze kommt selten allein!

Dornwarzen (auch Stechwarzen, Plantarwarzen oder Fußsohlenwarzen genannt) unterscheiden sich in ihrem Aussehen von anderen Warzen. Das liegt vor allem daran, dass – wenn sie sich auf der Fußsohle befinden – meistens das gesamte Körpergewicht auf ihnen lastet. Sie können sich deshalb kaum nach außen entwickeln und werden stattdessen nach innen gedrückt. Von außen werden sie oft lediglich als Hornhaut wahrgenommen.

Die größte Ansteckungsgefahr besteht beim Barfußlaufen in Schwimmbädern, Saunen sowie gemeinschaftlichen Duschen. Einen guten Schutz bieten somit bereits Badeschuhe.

Von Dornwarzen geht zwar keine direkte Gefahr aus. Behandelt werden sollten sie dennoch. Menschen, die eine bestimmte Zeit unter Dornwarzen leiden, verändern – um sich Schmerzen zu ersparen - oft unbewusst ihr Gehverhalten, was mittelfristig zu Haltungsschäden führen kann. 

Zur Behandlung von Dornwarzen reicht häufig bereits das Aufbringen eines salizylsäurehaltigen Pflasters und ein anschließendes Fußbad. Sollten sich die Dornwarzen als hartnäckig erweisen, stehen einem Arzt mehrere Möglichkeiten zur Entfernung zur Verfügung. Am gängigsten ist die Vereisung mit flüssigem Stickstoff (Kryotherapie). Möglich sind aber auch eine Elektrokoagulation, der Einsatz von Lasertechnik sowie das Abtragen mit einem „scharfen Löffel“ (Kurettage).