Penispilz: Ursachen, Symptome, Behandlung

Scheidenpilz gehört zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen bei Frauen. Er entsteht zumeist durch den Hefepilz Candida albicans. Dabei handelt es sich um einen Erreger, der auch auf der gesunden Haut vorkommt. Beschwerden treten meistens erst auf, wenn sich der Hefepilz stark vermehrt. Dann spricht man von einer Infektion. Besonders gut gedeihen Hefepilze in feuchter und warmer Umgebung. Auch Männer können von der Pilzinfektion im Intimbereich (Candida balanitis) betroffen sein, allerdings deutlich seltener als Frauen.

Penispilz

Was sind die Symptome?

Penispilz zeigt sich in Symptomen wie Juckreiz, es können aber auch Rötungen oder kleine rote Pünktchen an Eichel und Vorhaut auftreten. Die betroffenen Stellen jucken und brennen, teilweise sieht die Haut rot und geschwollen aus. Vielfach sind Berührungen unangenehm. Bei Männern, die nicht beschnitten sind oder eine Phimose (Vorhautverengung) haben, können außerdem weißliche Ablagerungen unter der Vorhaut auf den Penispilz hinweisen. Diese riechen oftmals unangenehm.

Ist die Infektion besonders ausgeprägt, kann auch die Harnröhre vom Genitalpilz befallen sein. Viele Männer verspüren dann ein Brennen beim Wasserlassen. In ganz seltenen Fällen treten allgemeine Krankheitssymptome wie Abgeschlagenheit oder Fieber auf. In jedem Fall ist die Infektion, die nicht zu den Geschlechtskrankheiten gehört, unangenehm und ungefährlich. Und sie lässt sich gut behandeln.

Wie kommt es zum Penispilz beim Mann?

Die Liste der Auslöser und Ursachen ist lang. Häufige Ursachen sind eine unzureichende Intimhygiene oder eine stark ausgeprägte Vorhautverengung (Phimose). Denn die Hefepilze finden unter der Vorhaut sowie am Harnröhreneingang ein günstiges feuchtwarmes Milieu vor – und das mögen sie. Aus diesem Grund haben unbeschnittene Männer sowie Männer mit einer zu engen Vorhaut (Phimose) ein höheres Risiko für Penispilz. Andererseits gilt auch eine übertriebene Genitalhygiene als Risikofaktor, weil dadurch die natürliche Hautflora gestört wird.

Da die männliche Genitalregion vergleichsweise eher trocken ist, vermehren sich Hefepilze dort kaum. Anders ist die Situation, wenn Männer viel und stark schwitzen und/oder Kleidung und Unterwäsche tragen, die den Schweiß nicht gut absorbiert. Auf der warmen, angefeuchteten Haut fühlen sich Candidapilze sehr wohl und breiten sich dann gern aus. Weiterer Risikofaktor ist ein geschwächtes Immunsystem, zum Beispiel in Folge der Einnahme von Antibiotika, Kortison oder Krebsmedikamenten aus der Gruppe der Zytostatika (Chemotherapeutika). Die genannten Medikamente können das Gleichgewicht der natürlichen Hautflora stören und so den Weg für die Entstehung eines Genitalpilzes freimachen. Menschen mit Grunderkrankungen wie der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder HIV bzw. Aids sind ebenfalls vergleichsweise häufig von einem Genitalpilz betroffen. Und schließlich gehört starkes Übergewicht zu den Risikofaktoren für Penispilz: In den Hautfalten von Übergewichtigen – und teilweise auch von älteren  Männern – können sich die Pilze, aber auch andere Keime, leicht vermehren.

Kann der Pilz bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr auf den Mann übertragen werden?

Eine Ansteckung beim Sex ist zwar möglich, aber nur selten der Auslöser. Dies ist jedoch kein Freifahrtschein für ungeschützten Sex. Vor allem häufiger ungeschützter Geschlechtsverkehr, vielleicht noch mit wechselnden Partnerinnen oder Partnern, birgt ein hohes Ansteckungsrisiko – ob für den Penispilz oder andere sexuell übertragbare Erkrankungen.

Was ist zu tun, wenn Verdacht auf eine Intimpilzinfektion besteht?

Am besten ist es, sich an einen Urologen wenden. Dieser wird die Krankengeschichte (Anamnese) erheben und eine körperliche Untersuchung durchführen. Zeigen sich Veränderungen am Penis, wird der Urologe einen Abstrich entnehmen und diesen unter einemMikroskop untersuchen oder in ein Labor schicken.

Wie wird der Penispilz behandelt?

Genitalpilz (oder auch Penispilz) sollte unbedingt behandelt werden, wenn es zu Beschwerden kommt. Für die Behandlung kommen sogenannte Antimykotika in Form von Salben oder Cremes zur Anwendung. Diese töten die Pilze ab und hemmen ihr Wachstum. Der Genitalpilz ist meistens nach einer bis zwei Wochen tabu, sodass der körperlichen Zweisamkeit nichts mehr im Wege steht.

Während der Behandlung sollte der Penis möglichst trocken gehalten werden. Außerdem ist es ratsam, auf Sex zu verzichten. Bis die Pilzinfektion gänzlich abgeheilt ist, sind Schwimmbad- und Saunabesuche ein absolutes No-Go. Stichwort Hygiene: Handtücher und Unterwäsche sollten bei Pilzbefall täglich gewechselt und bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden.

Werden diese Hinweise nicht beachtet, können die unangenehmen Symptome andauern. Im schlimmsten Fall weitet sich die Infektion bis in die Harnröhre aus. Außerdem besteht die Gefahr, dass Männer mit einer genitalen Pilzinfektion ihre Sexualpartner*innen anstecken.

Wie kann man einer Pilzinfektion vorbeugen?

Männer sollten ihren Penis regelmäßig mit Wasser sowie einer milden Waschlotion reinigen. Dabei das gelblich-weißliche Smegma, das die Talgdrüsen unter der Penis-Vorhaut bilden, entfernen. Ansonsten besteht die Möglichkeit, dass das Smegma zum Nährboden für lästige Hefepilze wird. Nach der Reinigung gewissenhaft abtrocknen.

Bei Männern mit einer Phimose, die immer wieder mal einen Penispilz haben, kann ein operativer Eingriff eine Option sein. Wie bei der Beschneidung wird bei dem leichten Eingriff entweder die gesamte Vorhaut (radikale Beschneidung) oder nur der verengte Anteil (vorhauterhaltende Operation, plastische Zirkumzision) entfernt. Nach der radikalen Beschneidung liegt die Eichel vollständig frei. Ziel der plastischen Zirkumzision ist es, so viel Vorhaut zu erhalten, dass sie im nicht erigierten Zustand die Eichel noch bedeckt. Komplikationen treten selten auf. Am häufigsten sind Nachblutungen und Wundheilungsstörungen. Die Eichel lässt sich danach besser reinigen und trocken halten. Teilweise erfolgt die Behandlung einer Phimose lediglich mit kortisonhaltigen Salben – und zwar mit gutem Erfolg!