Krätze (Skabies) - weit verbreitet, vor allem im Genitalbereich

Ein unangenehmer Juckreiz am Körper kann viele Ursachen haben. Seit einigen Jahren wieder deutlich auf dem Vormarsch ist zum Beispiel die Krätze (auch Skabies oder Scabies genannt. Es handelt sich dabei zwar um eine Haut- und keine klassische Geschlechtskrankheit. Doch sie kann unter anderem bei intimen Kontakten übertragen werden. Außerdem  zählt der Genitalbereich zu den von Krätzmilben (Sarcoptes scabiei) ganz besonders bevorzugten Körperregionen. Nicht vergessen werden darf auch der Aspekt, dass Menschen mit einer Immunschwäche (ausgelöst etwa durch eine HIV-Infektion) besonders anfällig für Krätze sind.

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Zwei wichtige Grundsätze gelten auch bei der Krätze: Je eher sie erkannt und diagnostiziert wird, desto schneller und erfolgreicher kann sie behandelt werden. Und: Sie sollte niemals unterschätzt werden, weil die mit ihr verbundenen Symptome auch ein Alarmzeichen für andere, schwerwiegendere Erkrankungen sein können.

Krätze hat mit Kratzen zu tun

Der lateinische Name ist bei der Krätze Programm: „Scabere“ bedeutet nämlich „kratzen“. Und wer von der Krätze betroffen ist, wird nun einmal in den meisten Fällen zunächst mit Kratzen darauf reagieren.

Läuse, Flöhe, Milben - was ist der Unterscheid?

Am menschlichen Körper können sich mitunter so manche kleine Tierchen tummeln. Läuse, Flöhe und Milben haben vor allem eines gemeinsam: Sie sind Parasiten. Die Krätzmilbe ist mit maximal 0,4 Millimeter noch einmal kleiner als sämtliche Laus- und Floh-Arten und deshalb mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen.

Krätze – was sind die Symptome?

Wer von der Krätzmilbe heimgesucht wurde, bemerkt dies oft erst nach mehreren Wochen. Außer zu einem Juckreiz, der besonders nachts auftritt, kann es zu einem Ausschlag (Pickel) sowie kleinen Wunden kommen.

Wenn sich die für Krätze verantwortlichen Milben erst einmal auf der menschlichen Haut niedergelassen haben, kratzen sie gerne die oberste Hautschicht auf. Denn dort wollen sie ihre Eier ablegen.

Als besonders beliebte Körperregionen gelten vor allem jene, wo die oberste Hautschicht besonders dünn ist und wo es zudem recht warm und/oder feucht ist. Dazu zählen allen voran der Genitalbereich sowie zum Beispiel auch die Achseln, der Bauchnabel sowie die Zwischenräume von Fingern und Zehen. Während die Milben aktiv sind, gelangt auch ihr Kot in die aufgekratzte Haut. Genau das löst dann beim Menschen einen Juckreiz aus.

Wo und wie kann Krätze übertragen werden?

Für eine Übertragung der Krätze braucht es keinen Geschlechtsverkehr. Oft genügt bereits ein einfacher Hautkontakt. Wird der Hautkontakt intensiver (Kuscheln, Petting), steigt das Übertragungsrisiko. 

Ein bloßer Händedruck oder eine kurze Umarmung sind nur dann gefährlich, wenn die Skabies bei der betroffenen Person bereits ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat – bei der sogenannten „krustigen Skabies“ (Scabies crustosa oder auch „Borkenkrätze“ sowie „norwegische Krätze“) bilden sich Schuppen und Borken auf der Haut. Betroffen sein können davon auch der Nacken und der Kopf.

Ein besonders hohes Ansteckungsrisiko besteht grundsätzlich dort, wo viele Menschen aufeinandertreffen und auch direkten Hautkontakt haben. So trat die Krätze, die in Europa eigentlich bereits als ausgerottet galt, zuletzt wieder vermehrt in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen sowie Kindergärten auf. Ebenso ist eine Übertragung durch Textilien (Bettwäsche, Handtücher) möglich.

Durchaus tückisch ist an der Krätze, dass eine infizierte Person auch dann – unbewusst – zum Überträger werden kann, wenn bei ihr selbst noch gar keine Symptome aufgetreten sind. Denn bis es bei einer erstmals von der Krätzmilbe befallenen Person zu bestimmten Symptomen kommt, vergehen mitunter bis zu acht Wochen.

Krätze – wie lässt sie sich behandeln?

Wer bei sich mögliche Anzeichen für eine Krätze entdeckt, sollte schnellstens einen Arzt aufsuchen. Dies ist alleine schon deshalb wichtig, um festzustellen, ob es sich um Läuse, Flöhe oder eben Krätzmilben handelt. Ein ärztlicher Rat ist auch deshalb von Bedeutung, um etwaigen Verbindungen zu anderen, vielleicht schwerwiegenderen Erkrankungen auf den Grund zu gehen.

In den meisten Fällen wird nach einer entsprechenden Diagnose eine Creme oder Salbe verschrieben. Seit 2016 sind in Deutschland auch Tabletten zugelassen. Je nach individueller Situation wird ein Arzt eventuell auch eine Kombination aus äußerer und innerer Behandlung empfehlen.

Für eine Behandlung ist Geduld erforderlich. Selbst wenn die Milben sehr schnell abgetötet werden können und oft bereits nach einem Tag kein Ansteckungsrisiko mehr besteht: Der Juckreiz hält häufig noch einige Zeit an.

Begleitend dazu werden bei einem Krätzmilben-Befall dieselben Hygiene-Regeln wie beim Kampf gegen Filz- und Kopfläuse dringend empfohlen. Also regelmäßiges Austauschen beziehungsweise Waschen aller Textilien, mit denen die Haut im Laufe des Tages (und der Nacht!) in Berührung kommt. 

Der beste Schutz vor Krätze

Ein 100-prozentiger Schutz vor Krätze ist nicht möglich. Hygiene kann zwar bei der Vermeidung einer Ansteckung helfen – mehr aber auch nicht. So wirkt sich eine übertriebene Körperhygiene manchmal sogar kontraproduktiv aus. Dazu muss man wissen, dass sich die Krätzmilbe besonders auf trockener Haut sehr wohl fühlt. Wer sich also zu oft wäscht, läuft durchaus Gefahr, seine Haut anfälliger zu machen für eine Ansiedlung der Krätzmilbe.

Weil vor allem auch in unhygienischen Betten ein großes Risiko lauert, sich mit der Krätzmilbe anzustecken, sollten vor allem Reisende genau auswählen, welchen Standard sie bei der Übernachtung wählen.

Juckreiz niemals unterschätzen

Egal, ob es sich um Flöhe, Läuse oder (Krätz-)Milben handelt: Die kleinen Tierchen, die sich am menschlichen Körper festsaugen, sind vor allem lästig. Eine größere gesundheitliche Gefahr geht von ihnen allerdings eher selten aus. Doch dies darf kein Grund sein, einen unangenehmen Juckreiz nicht ernst zu nehmen. Eine wie auch immer geartete Hautveränderung sollte im Zweifelsfall immer von einem Arzt überprüft werden. Denn selbst ein vermeintlich harmloser Ausschlag kann immer auch ein Hinweis auf eine weitere Erkrankung sein – oder er kann im unbehandelten Zustand eine schwerwiegendere Infektion begünstigen.

Nicht vergessen werden darf zudem, dass sich auch Stoffwechsel- und Immunsystemerkrankungen zunächst dadurch bemerkbar machen, dass die Haut sehr trocken ist und juckt. In diesem Zusammenhang sind vor allem Schuppenflechte (Psoriasis) und Diabetes sowie diverse Leber- und Schilddrüsenerkrankungen zu nennen.

Warum ist die Krätze wieder auf dem Vormarsch?

Die Krätze galt in West- und Mitteleuropa eigentlich bereits als ausgerottet. Doch in den vergangenen Jahren war wieder ein deutlicher Anstieg der Fälle zu verzeichnen. Über die genauen Gründe dafür kann nur spekuliert werden.

Zunächst einmal muss festgestellt werden, dass sich die Medizin und speziell auch die Dermatologie sehr gut weiterentwickelt haben. Früher konnte ein Krätzmilbenbefall gar nicht immer eindeutig diagnostiziert werden oder wurde mit Läusen und Flöhen in einen Topf geworfen. Sprich: Was einst als Dunkelziffer unentdeckt geblieben ist, gelangt mittlerweile klar ans Tageslicht.

Hinzu kommt, dass die Krätzmilbe schon immer in tropischen Regionen sehr weit verbreitet war. Eine ständig zunehmende Reisetätigkeit begünstigt somit auch, dass sich die Krankheit wieder weltweit ausdehnen kann.

Ein weiteres Phänomen der Moderne ist ein wenig sensibler Umgang vieler Menschen mit ihrer Haut. Zahlreiche Kosmetikprodukte enthalten Konservierungsstoffe. Wer diese zu häufig benutzt, schadet seiner Haut mehr als dass er ihr Gutes tun würde. Ratsam ist deshalb die Verwendung von naturnahen Produkten. Denn eine starke und gesunde Haut ist auch weniger anfällig für Parasiten.

Wie kann ich meiner Haut etwas Gutes tun?

Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers – und doch wird sie als solches oft sträflich vernachlässigt. Viele Faktoren können negativ auf die Haut einwirken: allen voran Stress, Nikotin und Alkohol.

Wer seiner Haut etwas Gutes tun möchte, sollte unter anderem auch auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten. Wer auf Dauer zu wenig trinkt, entzieht dadurch seiner Haut die so wichtigen Feuchtigkeitspolster. Geschieht dies dann auch noch in Kombination mit den genannten Negativ-Faktoren, wird die Haut sehr schnell zur Hauptleidtragenden eines ungesunden Lebenswandels.

Eine vitaminreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse ist nicht nur gut für den gesamten Körper, sondern speziell auch für die Haut. Vor allem Vitamin H und Vitamin B3 stärken die Haut und machen sie weniger anfällig für Krankheiten jeder Art. Besonders viel Vitamin H (Biotin) ist zum Beispiel in Leber und Sojabohnen enthalten. Vitamin B3 (Niacin) kommt vor allem in tierischen Produkten vor, aber auch in Vollkornprodukten sowie Hülsenfrüchten.