Gesunde Ernährung in der Schwerindustrie

Probleme, die auftreten können

  • Erhöhter Bedarf an Kohlenhydraten, Fetten, Proteinen sowie an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.
  • Überdurchschnittlich hoher Energiebedarf: Je nach Tätigkeit über 4.500 kcal pro Tag.
  • Hoher, oft schwer zu deckender Flüssigkeitsbedarf bei zeitweise hohen Arbeitstemperaturen.
  • Hohe Flüssigkeitsverluste durch Schwitzen: Damit gehen viele Vitamine und Mineralstoffe verloren.
  • Häufig unregelmäßige Schichtarbeit: Schwer- und Nachtschichtarbeiter sind einem veränderten biologischen Tag- und Nachtrhythmus ausgesetzt.
  • Starke Stressbelastung durch extreme Umgebungsbedingungen – Emissionen, Lärm, Hitze, Kälte. Dadurch erhöht sich der Bedarf an Vitaminen und Spurenelementen.
  • Festgefahrene Ernährungsgewohnheiten: Zu viel tierische Fette und einfache Kohlenhydrate

Ihr Ziel

  • Regelmäßiger Rhythmus für Ihre Mahlzeiten – auch bei Schichtarbeit.
  • Gute Eiweißversorgung zur Unterstützung der Muskelarbeit ist sehr wichtig.
  • Hochwertige Fette, vor allem pflanzliche, naturbelassene Öle.
  • Das Trinkverhalten den Arbeitstemperaturen anpassen: Bei hohen Temperaturen können bis zu fünf Liter täglich notwendig sein.
  • Unfall und Verletzungsrisiko senken
  • Der hohe Energie- und Nährstoffbedarf (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente,
  • sekundäre Pflanzenstoffe) müssen durch eine ausreichende und gesundheitsorientierte Ernährung gedeckt werden.
  • Leistungsfähigkeit und Gesundheit erhalten
  • Häufige, durch hohe Arbeitsbelastung und Fehlernährung ausgelöste Folgeerkrankungen vermeiden: Das sind vor allem Arteriosklerose, rheumatische Erkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall, aber auch Entzündungen sowie Störungen des Immunsystems oder Diabetes.

Säulen für Ihre Ernährung in der Schwerindustrie

  • Den hohen Energiebedarf durch eine leichte Erhöhung des Fettanteils – auf 35 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr – decken. Dafür weniger leicht verwertbare Kohlenhydrate wie Nudeln oder helles Brot essen.
  • Gemüse und Obst (mindestens „fünf am Tag“) und reichlich vollwertige Getreideprodukte – Das sorgt für eine optimale Versorgung mit Vitamin- und Mineralstoffen sowie mit Ballaststoffen.
  • Bei Bedarf können die Vitalstoffe durch Nahrungsergänzungsmittel aufgefüllt werden. Regelmäßige Laborkontrollen werden empfohlen, da eine bedarfsdeckende Zufuhr über die Ernährung manchmal nicht gewährleistet ist.

Tipps für gesunde Ernährung, wenn Sie in der Schwerindustrie tätig sind

Mineralstoffreiches Wasser bevorzugen – mit mehr als 1.500 mg Mineralstoff pro Liter
Zusatzenergie nicht vorwiegend aus süßen oder fettreichen Speisen (Currywurst mit Pommes frites) beziehen, sondern aus hochwertigem Eiweiß, vollwertigen Getreideprodukten und hochwertigen Fetten und Ölen – zum Beispiel aus Raps- und Olivenöl, fetten Fisch wie Lachs, Hering oder Makrele, Nüsse.
Richtig snacken hält den Blutzuckerspiegel konstant, schont die Bauchspeicheldrüse und verhindert Leistungseinbrüche: Tauschen Sie kohlenhydratreiche Schokoriegel gegen Obst oder Rohkost aus!
Geeignete Zwischenmahlzeiten sind auch Nüsse oder Naturjoghurt mit Körnern – so nehmen Sie nicht nur hochwertiges Eiweiß, sondern auch Ballaststoffe auf.
Pausen einhalten, damit sich Körper und Geist erholen können. Als Pause gilt eine Arbeitsunterbrechung von mindestens 15 Minuten. Diese sollten in einer schattigen,
lärmreduzierten und gefahrstofffreien Umgebung verbracht werden.
Essen Sie Vollkornbrot oder -brötchen, da sie länger satt machen und für gleichmäßige Energie sorgen.
Fettarme Fleisch- und Wurstwaren bevorzugen – zum Beispiel Kasseler, Rippchen, gegrilltes Hähnchen.
Zu jeder Mahlzeit sollte Gemüse oder Obst gehören.
Gesunde Durstlöscher sind Mineralwasser, verdünnte Säfte sowie ungesüßte Früchte- und Kräutertees.
Vor Arbeitsbeginn gut frühstücken mit Vollkornprodukten, Milchprodukten, fettarmer Wurst oder Käse und einem Stück Obst und Gemüse.

 

Quelle: Tipps der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V. für den Berufsalltag