Kürzer, schlaffer, pink: Veränderungen des Penis
Viele Männer stellen irgendwann fest, dass ihr Penis sich verändert. Das betrifft sowohl das optische Erscheinungsbild als auch die Funktionalität des Genitals.
Wie verändert sich der Penis im Laufe des Lebens?
Ab dem 35. Lebensjahr nimmt der Testosteronwert im Blut des Mannes normalerweise ab. Dies ist ein ganz normaler physiologischer Vorgang im Alterungsprozess. Die Veränderung kann auch das Genital betreffen. Testosteron, das Königshormon des Mannes, ist für das optische Erscheinungsbild und die Funktionalität des Penis (Schwellkörper) wesentlich. Aber auch andere gesundheitliche Strukturen – etwa Diabetes oder Herzerkrankungen – können dazu führen, dass Blutgefäße, die für die Zufuhr des Blutes in den Penis zuständig sind, negativ beeinflusst werden.
Ein sinkender Testosteronlevel und ein reduzierter Blutzufluss können zur Folge haben, dass der Penis allmählich an Volumen verliert, also kleiner wird. Das liegt daran, dass „gutes“ funktionelles Gewebe im Penis abgebaut und „schlechtes“ Bindegewebe eingebaut wird. Außerdem kann es vorkommen, dass der Penis seine Farbe verändert. Wenn weniger Blut zum Penis fließt, kann dieser leicht pink aussehen.
Wenn der Penis kleiner oder gekrümmter wird
In einigen Fällen sieht der Penis kleiner aus, als er wirklich ist. Das kann passieren, wenn der Mann signifikant an Körperfett zugenommen hat. Wird das Bauchfett mehr, versteckt sich der Penisschaft oftmals unter der Fettgewebsschwulst. Viele Männer beunruhigt das. Für die Partnerin oder den Partner hingegen spielt das in der Regel keine Rolle.
Einige Männer stellen auch fest, dass das Volumen des Hodens abnimmt und der Hodensack häufiger in einem erschlafften Zustand erscheint. Andere Männer berichten darüber, dass ihr Penis anfängt, eine „Kurve“ bei der Erektion zu entwickeln. Dies erfolgt zumeist auf Grundlage einer Penisverkrümmung (Induratio penis plastica), kurz: IPP.
Eine IPP kann häufig zu Schmerzen im Genital führen. Manchmal ist die Krümmung so stark ausgeprägt, dass es nicht mehr möglich ist, Geschlechtsverkehr zu haben. Ist dies der Fall, sollte der Mann auf jeden Fall zum Arzt gehen, um entsprechende therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Mehr zur IPP und den Behandlungsmöglichkeiten >
Mehr Zeit, um zu „kommen“
Häufig stellen älter werdende Männer fest, dass es auch in der Sexualität zu Veränderungen kommt. Es kann sein, dass sie mehr Zeit und mehr Stimulation benötigen, um erregt zu werden, eine Erektion zu haben oder zu ejakulieren. Für viele Paare ist die mehr benötigte Zeit kein Thema. Mehr Probleme kann die Erektile Dysfunktion (ED) machen. Sie tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf – insbesondere wenn der Mann auch noch Diabetes (Zuckerkrankheit) oder Herzerkrankungen hat. Die gute Nachricht: Erektile Dysfunktionen können gut therapiert werden. Also sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber! Mehr zur Therapie von Erektionsstörungen >
Probleme mit der Prostata
Zusätzlich können auch noch Symptome beim Wasserlösen auftreten. Mit fortschreitendem Alter haben Männer oftmals eine vergrößerte Prostata. Wenn das Prostatagewebe größer wird und es die Uretra (männliche Harnröhre) abdrückt, kann das Urinieren schwer fallen. Der Harnstrahl wird schwächer und größere Mengen an Urin können in der Blase zurückbleiben. Manche Männer müssen daher häufiger zur Toilette gehen. Diese Symptome können natürlich therapiert werden. In jedem Fall lässt sich etwas dafür tun, um den normalen Alterungsprozess des Penis zu verlangsamen. Mit einer gesunden Ernährung und regelmäßiger körperlichen Bewegung ist der Mann schon einmal auf dem richtigen Weg!
Wo ist er denn? Der versteckte (vergrabene) Penis
Wenn ein Mann einen sogenannten „versteckten“ oder „vergrabenen“ Penis (Concealed bzw. inconspicous penis) hat, ist die Basis des Schafts häufig von der Hodensackhaut (Skrotalhaut) und teilweise von der Bauch-oder Oberschenkelhaut verdeckt. Der Penis hat normalerweise eine normale Größe, optisch erkennbar ist jedoch nur die Spitze.
Ein „vergrabener“ Penis kann angeboren sein. Manchmal tritt er aber auch erst im Erwachsenenalter auf. Ursächlich dafür können Fettleibigkeit, der physiologische Alterungsprozess oder lokale entzündliche Prozesse sein. Ein genitales Lymphödem wiederum kann dazu führen, dass es zu einer großen Flüssigkeitsansammlung unter der Haut am Genital kommt und der Penis daher verborgen ist.
Betroffene haben häufig Schwierigkeiten mit dem Geschlechtsverkehr. Manchmal ist es für gar nicht möglich, Sex zu haben. Dazu kommt, dass sie sich oftmals in ihrem Selbstwertgefühl eingeschränkt fühlen. Zusätzlich haben betroffene Männer häufig Probleme beim Wasserlösen, da sie ihren Penis dabei nicht adäquat halten können. Und schließlich kann die Hygiene zu kurz kommen. Denn es ist schwierig, das Areal sauber und trocken zu halten. Dies kann zu bakteriellen Infektionen führen. Wenn Mann sehr adipös ist, hilft eine Gewichtsreduktion.
Was ist ein peniler Ultraschall?
Ein Ultraschall (Sonographie) ist ein bildgebendes Verfahren zur medizinischen Untersuchung, die keinerlei Schmerzen verursacht. Dabei werden Bilder gemacht, die dem Arzt einen Eindruck davon ermöglichen, wie das organische Gewebe und seine Strukturen aussehen.
Ein Ultraschall vom Penis kann durchgeführt werden, um zum Beispiel Erkrankungen des Penis zu untersuchen – etwa eine Erektile Dysfunktion (ED) oder eine plaque-artige Veränderung des Penis (wie bei der IPP). Auch bei einer Fibrosierung von Gewebsstrukturen, der Entwicklung von Knoten oder bösartiger Tumore kann ein Ultraschall für die Diagnose von großem Nutzen sein.
Männer mit einer erektilen Dysfunktion sollten mittels einer farbcodierten Doppler-Duplex-Sonographie untersucht werden. Damit lässt sich erkennen, wie das Blut in die Organe hineinfließt. Der Dopplereffekt zeigt im Gegensatz zum gewöhnlichen Ultraschall neben den Organstrukturen auch die Blutströmung innerhalb der Gefäße an: Strömende Flüssigkeiten werfen die Schallwellen so zurück, dass sich die Frequenz der Ultraschallwellen ändert. So lässt sich erkennen, ob Organschädigungen vorliegen.
Der Blutfluss ist für eine männliche Erektion entscheidend. Wenn ein Mann sexuell stimuliert wird, weiten sich die Arterien im Penis und das Blut kann in den Schwellkörper hineinfließen. Das Blut ist später dafür zuständig, dass der Penis in Länge und Umfang größer wird. Die Infrastruktur des Penis hingegen ist dafür zuständig (mit der sogenannten Potenzmuskulatur), dass es zu einer harten, festen Erektion kommt und dass das Blut im Penis gehalten wird. Wenn die Stimulation endet, fließt das Blut nach dem Orgasmus wieder aus dem Penis zurück in den Körper.
Viele Männer mit einer Erektilen Dysfunktion haben Schwierigkeiten mit dem Blutfluss in den Penis oder es ist ihnen nicht möglich, das Blut im Penis zu halten. Manchmal tritt auch beides auf. Die Folge: eine schwache Erektion. Um den Penis zu untersuchen, wird in der Regel ein Medikament in den Penis gegeben. Dieses führt dazu, dass die Arterien sich erweitern und damit ein erhöhter Blutfluss zustande kommt. Danach wird der gesamte Penis mit Ultraschall untersucht und somit in Bildern dargestellt. Bei der farbcodierten Doppler-Duplex-Sonographie erhält man farbige Bilder, die auch akustische Signale ermöglichen.
Gibt es Risikofaktoren für einen Penistumor?
Derzeit kennt man die direkte Ursache für einen Penistumor noch nicht genau. Folgende Faktoren tragen jedoch zu einem erhöhten Penistumor-Risiko bei.
HPV-Infektion
HPV ist die Abkürzung für Humanes Papillomavirus. Davon gibt es etwa 100 verschiedene Typen. Häufig ist das Immunsystem stark genug, um eine HPV-Infektion zu bekämpfen. Das ist aber nicht immer der Fall. Denn es gibt gewisse HPV-Typen, die mit einem erhöhten Risiko für Tumore – wie etwa Penistumore, Cervix- oder Analtumore – einhergehen. Andere HPV-Typen können Genitalwarzen verursachen.
HPV ist eine sexuell übertragbare Erkrankung (Sexually transmitted infection / STI): Die Viren können beim ungeschützten Geschlechtsverkehr bzw. beim Oralsex verbreitet werden – teilweise auch beim bloßen Kontakt von infizierten Hautoberflächen. Nach Angaben der American Cancer Society haben mehr als die Hälfte der Männer mit einem Penistumor auch eine HPV-Infektion.
Schlechte Hygiene
Männer ohne Zirkumzision (Vorhautentfernung) haben gegebenenfalls ein erhöhtes Risiko, einen Penistumor zu bekommen, wenn sie die Hygiene vernachlässigen und ihren Penis nicht regelmäßig reinigen. Wichtig: Die Sekrete unterhalb der Vorhaut sollten regelmäßig entfernt werden: Ansonsten können sie Inflamationen (entzündliche Veränderungen) hervorrufen. Weiter unten finden Sie einige Hygienetipps.
Vorhautverengung
Normalerweise können Männer ihre Vorhaut zurückstreifen, ohne dabei einen großen Wiederstand zu verspüren. Aber es kann auch eine sogenannte Vorhautverengung (Phimose) bestehen. Betroffene Männer können ihre Vorhaut nur teilweise oder gar nicht zurückziehen. Bei einer Vorhautverengung ist das Risiko von Infektionen und entzündlichen Prozessen vergleichsweise groß. Der Grund: Die Penisspitze (Glans penis) lässt sich meistens nur sehr schwierig sauber halten.
Rauchen
Raucher haben im Vergleich zu Nicht-Rauchern ein erhöhtes Risiko, ein Peniskarzinom zu entwickeln. Dies gilt insbesondere, wenn eine Infektion mit HPV vorliegt.
Zunehmendes Alter
Penistumore treten besonders häufig bei Männern über 55 auf. Mit zunehmendem Alter nimmt die Prävalenz zu.
Aids
Männer mit Aids haben ebenfalls ein höheres Risiko, an einem Penistumor zu erkranken. Wahrscheinlich liegt das daran, dass das Immunsystem bei ihnen geschwächt ist.
Viele Sexualpartner
Das Risiko einer HPV-Infektion ist für Männer mit mehreren Sexualpartnern erhöht. Das gilt insbesondere, wenn sie ungeschützten Geschlechtsverkehr haben.
Hygienetipp: Die Reinigung eines nicht zirkumzidierten Penis
Die Vorhaut ist der Teil der Haut am Penis, die in der Regel die Penisspitze bedeckt. Männer, die nicht zirkumzidiert sind (die also noch ihre Vorhaut haben), sollten ihren Penis jeden Tag mit warmem Wasser waschen. Dabei die Vorhaut vorsichtig zurückziehen und die Penisspitze (Glans penis) ordentlich abwaschen – die Innenseite der Vorhaut nicht vergessen! Danach kann die Vorhaut wieder in ihre Originalposition zurückgeführt werden. Zusätzlich sollten natürlich auch der Rest des Penis und der Hodensack (Skrotum) gereinigt werden. Seife, Talkumpuder oder Deodorant sind hierfür ungeeignet: Sie können Irritationen und Entzündungen hervorrufen.
Männer sollten auch darauf achten, dass sich kein Smegma unter der Vorhaut bildet. Smegma ist eine Substanz, die für die Lubrikation des Gewebes unterhalb der Vorhaut zuständig ist. Wenn sich zu viel davon bildet, kann das zu einem unangenehmen Geruch und in manchen Fällen sogar dazu führen, dass es schwierig wird, die Vorhaut zurückzuziehen. Zu viel Smegma bietet Bakterien eine Grundlage, um sich zu vermehren. Das wiederum kann ebenfalls zu Infektionen führen. Tipp: Mit einer guten Hygiene lässt sich die Ansammlung von zu viel Smegma verhindern.
Wichtig! Bei Babys oder kleinen Kindern verhält sich die Situation anders. Ihre Vorhaut kann noch mit dem Penis verklebt sein und sollte daher nicht für eine Reinigung mit Gewalt zurückgezogen