Zu wenig Ejakulat? Das kann man ändern!
Einige Männer sind beunruhigt, wenn sie merken, dass ihr Ejakulat weniger wird, sich also die Ejakulatsmenge reduziert. Dies kann mehrere Gründe haben, ist aber grundsätzlich kein Grund zur Sorge.
Welche Faktoren bestimmen das Ejakulats-Volumen?
Wenn ein Mann einen Orgasmus bekommt, ejakuliert er in der Regel auch. Aber Ejakulation und Orgasmus können auch getrennt voneinander erfolgen. Das ist aber in den seltensten Fällen so. Das normale Ejakulats-Volumen beträgt zwischen 1,25 und 4 ml – das entspricht etwa einem Viertel bis ganzen Teelöffel. Männer, die häufig hintereinander ejakulieren, haben zumeist ein reduziertes Ejakulats-Volumen.
Im Alter um die 30 produzieren Männer die größten Mengen an Ejakulat. Mit zunehmendem Alter nimmt das Ejakulats-Volumen ab. Erbanlagen, Ernährung, das Rauchen und der allgemeine gesundheitliche Zustand können das Ejakulats-Volumen beeinflussen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine gesunde Ernährung und Lebensstilweise sich positiv auf das Ejakulats-Volumen auswirken. Wichtig ist aber auch zu wissen, dass sich der Mittellappen der Prostata (männliche Vorsteherdrüse) mit zunehmendem Alter häufig vergrößert. Das hat weniger Ejakulat zur Folge. Manche Männer beklagen sich auch darüber, dass das Ejakulat nicht mehr „herausschießt“, sondern nur noch herauströpfelt. Dies hängt damit zusammen, wie die Kraft der Potenzmuskulatur und des Beckenbodens ausgebildet ist.
Diese Kraft lässt sich trainieren. So kann man mehr Spannung aufbauen, indem die Beckenbodenmuskulatur mit speziellen Trainingseinheiten stimuliert wird. Aber auch die Verlegung der Harnröhre, die bspw. durch entzündliche Prozesse hervorgerufen wird und teilweise zu sogenannten Strikturen in der Harnröhre führt, kann dazu führen, dass der Druck der Ejakulation reduziert ist. Oder dass nicht das gesamte Ejakulats-Volumen zu sehen ist, da ein Teil zurückläuft. Medikamente und operative Eingriffe können ebenfalls bewirken, dass Männer eine retrograde Ejakulation (das ist eine Ejakulation in die Blase) haben – oder dass es zu einer optischen Einschränkung des Ejakulat-Volumens kommt. Bei weitergehenden Fragen wird ein versierter Mediziner weiterhelfen. Kostenlose Übungen für die Beckenboden-Muskulatur
Wie Sie Ihre Spermamenge erhöhen
Doch wie lässt sich nun die Spermamenge erhöhen? Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Mehr trinken, vor allem Wasser!
- Enthaltsamer sein. Männer, die häufig innerhalb weniger Stunden ejakulieren, haben meistens ein in der Menge reduziertes Ejakulat. Wer 3 bis 5 Tage enthaltsam ist, hat normalerweise ein erhöhtes Ejakulatsvolumen und dadurch auch eine größere Menge an Samenerguss.
- Weniger, am besten gar nicht rauchen
- Alkoholkonsum reduzieren
- Möglichst wenig gesättigte Fettsäuren zu sich nehmen
- Die Ejakulatsmenge können Männer auch durch die Stärkung ihrer Potenzmuskulatur erhöhen. Die Kontraktionskraft der ischiokavernösen und bulbospongiösen Muskulatur reicht teilweise nicht aus, um gegen den „Widerstand" der Prostata und der Harnröhre zu „arbeiten". Hier hilft es, wenn Männer diese Muskulatur, die auch "Potenzmuskulatur" genannt wird, trainieren.
Potenzkraft: Kostenloses Training
Potenz und Durchhaltevermögen werden insbesondere durch eine trainierte Beckenboden-Muskulatur und eine gute Durchblutung des Penis erreicht. Beides lässt sich mit nur wenigen Minuten Training am Tag erreichen. Hier finden Sie kostenloses Trainingsmaterial!
Wie wichtig ist das Ejakulats-Volumen beim Mann?
Viele Männer messen der Menge ihres Ejakulats eine große Bedeutung bei. Sie korrelieren diese mit ihrer Männlichkeit. Es kommt immer wieder vor, dass Männer sich bei abnehmendem Ejakulats-Volumen schlecht fühlen. Einige haben auch das Gefühl: Je mehr Ejakulat beim Orgasmus produziert wird, desto sexuell erregter sind sie. Wie auch immer: Das Ejakulats-Volumen ist sehr individuell! Einige Männer ejakulieren mehr, andere weniger. Mit ihrer Männlichkeit hat das aber wenig zu tun! Denn sexuelle Erfüllung ist unabhängig vom Ejakulats-Volumen.
Die in dieser Hinsicht weit verbreitete Verunsicherung resultiert u.a. auch aus pornografischen Darstellungen, wo häufig sehr große Ejakulatsmengen gezeigt werden. Viele glauben, dies sei normal – dabei wird vor der Kamera häufig mit unechtem Ejakulat gearbeitet. Wer sich in Bezug auf sein Ejakulats-Volumen verunsichert fühlt, sollte dies auf jeden Fall mit seinem Arzt klären.
Ejakulatsvolumen steigern: Worauf Sie achten sollten
Temperatur beachten
Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass die Hoden nicht direkt einer zu hohen Temperatur ausgesetzt werden. Denn eine erhöhte Temperaturexposition der Hoden – vor allem über einen längeren Zeitraum – kann dazu führen, dass die für die Fruchtbarkeit entscheidenden Ejakulatsparameter leiden und/oder sich verschlechtern. Wichtig in diesem Zusammenhang: Grundsätzlich erhöhte Temperaturen haben keinen signifikanten Einfluss auf das Ejakulatsvolumen.
Wenig gesättigte Fettsäuren
Außerdem sollten Männer darauf achten, nicht zu viele gesättigte Fettsäuren zu sich zu nehmen. Denn diese können osmotische Veränderungen des Spermiums nach sich ziehen.
Gesättigte Fettsäuren finden sich in allen tierischen Lebensmitteln, zum Beispiel in Butter, Milchprodukten, Fleisch und Wurstwaren sowie in den meisten Fertiggerichten und Fast Food. Darüber hinaus sind sie Bestandteil einiger pflanzlicher Fette, wozu auch Kokosfett oder gehärtetes Pflanzenfett zählen. Die gesättigten Fettsäuren verlangsamen den Stoffwechsel und führen oftmals zu einem hohen Cholesterinspiegel, zu Rheuma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einem erhöhten Herzinfarktrisiko.
Vorzuziehen sind einfach ungesättigte Fettsäuren, die dabei helfen, den LDL-Cholesterinspiegel zu senken und das „gute“ Cholesterin HDL zu steigern – und damit einen positiven Einfluss auf die Spermamenge haben. Sie sind beispielsweise in Nüssen, Oliven, Avocados, Oliven- und Rapsöl enthalten. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind ebenso wichtig. Für die Zellstruktur ist beispielsweise die Linolsäure von großer Bedeutung. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren tragen dazu bei, Entzündungen abzubauen und Rheumaerkrankungen vorzubeugen. Lieferanten mehrfach ungesättigter Fettsäuren sind Lachs, Hering, Makrele und Thunfisch, aber auch Soja, Distel- oder Sonnenblumenöl.
Der Samenerguss im Schlaf
Der Samenerguss im Schlaf wird fachsprachlich „Pollution“ genannt. Er erfolgt spontan, ohne dass der Mann sexuell aktiv werden muss. Es handelt sich also um eine „unbewusste“ Ejakulation. Dieser nächtliche Samenerguss wird umgangssprachlich auch als „feuchter Traum“ bezeichnet. Er kann ausgelöst werden, ohne dass der Mann vorher Träume sexueller Art hatte. Der Samenerguss im Schlaf kommt besonders häufig bei Männern vor, die längere Zeit enthaltsam waren.
Die meisten Jungs haben während der Pubertät ihren ersten nächtlichen Samenerguss. Der Grund: In der Pubertät kommt es zu einer Erhöhung der Gonadotropinen. Das sind Sexualhormone, die unter anderem die Produktion von Testosteron, dem Königshormon des Mannes, sowie der Spermien im Hoden stimulieren. Unterschieden wird zwischen dem Follikelstimulierenden Hormon (FSH) und dem Luteinisierenden Hormon (LH). Beide werden im Hypophysen-Vorderlappen gebildet. Dieses drüsige Organ befindet sich an der Basis des Gehirns, der sogenannten Hirnanhangsdrüse (Hypophyse). Die Gonadotropine werden dann in die Blutbahn abgegeben. Damit der Hypophyse-Vorderlappen diese bildet, werden sie vom Hypothalamus über Gonadotropin-Releasing-Hormone (GnRH) stimuliert. Das GnRH wird auch als Gonadoliberin bezeichnet. Weitere Bezeichnungen für das Hormon: Gonadotropin Releasing-Hormon 1 (GnRH1), luteinisierendes Hormon Releasing-Hormon (LH-RH) bzw. follikelstimulierendes Hormon Releasing-Hormon (FSH-RH). LH stimuliert in den Leydig-Zellen der Hoden die Testosteron-Produktion. Diese ist nicht nur im Hoden für die Spermienentwicklung wichtig, sondern auch für die Veränderungen in der Pubertät, da es sich im Blutkreislauf wiederfindet.
Kurz vor der Pubertät von Jungs erhöht sich der Testosteronspiegel um das Zwei- bis Dreifache. In der Pubertät kann es dann dazu führen, dass es durch die Erhöhung des Testosteronwertes in der Prostata (männliche Vorsteherdrüse) zur Stimulation einer Sekret-Bildung kommt. Dieses Prostatasekret wird fälschlicherweise oftmals als Ejakulat bezeichnet. Dabei sind entsprechende Samenzellen noch gar nicht vorhanden bzw. zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gebildet worden sind. Die Spermien werden über die Stimulation von FSH im Hoden gebildet! Essentiell zur Heranreifung ist, dass dieses intratestikuläre Testosteron (das Testosteron, das im Hoden gebildet wird) vorhanden ist, um entsprechende Samenzellen zu bilden. Bedingt durch die Testosteronausschüttung kommt es zu einem Breitenwachstum. Dies betrifft sowohl die Muskulatur als auch die Knochen. Außerdem kommt der Jugendliche in den Stimmbruch und um das Geschlechtsteil herum wachsen Haare. Das Testosteron ist ferner wichtig, um rote Blutkörperchen zu bilden. Zudem hat es einen positiven Einfluss auf den Bauchumfang. Liegt ein Testosteronmangel vor, kann dies eine eher weibliche hüftbetonte Fettverteilung zur Folge haben. Aber auch der Penis und das Skrotum (Hodensack) benötigen zu ihrer Entwicklung Testosteron. Wenn die Pubertät beginnt, kommt es normalerweise, nachdem die ersten Samenzellen produziert wurden, auch zum ersten Samenerguss.
Der nächtliche Samenerguss geht meistens auch mit Muskelkontraktionen der ichiocavernösen/bulbospongiösen Muskulatur einher. Wie man diese Muskeln, die im kleinen Becken des Mannes verankert sind trainiert, erfahren Sie hier.
Außerdem erfolgen Kontraktionen (Zusammenziehung und Entspannung) der akzessorischen Geschlechtsorgane. Dabei handelt es sich um Geschlechtsdrüsen, die sich neben den Hoden befinden. Auch die Samenleiterampulle (Ampulla ductus deferentis), die Samenblasendrüse (Glandula vesicularis), die Vorsteherdrüse (Prostata) und die Bulbourethraldrüse (Glandula bulbourethralis) ziehen sich zusammen, um dann wieder zu entspannen.
Der erste Samenerguss
Der erste nächtliche Samenerguss wird auch Polluarche genannt – analog zur ersten Regelblutung bei Mädchen, der Menarche. Er wird häufig von der Erektion des Penis begleitet. Das muss aber nicht sein. Jeder Mann, also auch der jugendliche Pubertierende, hat im Schlaf zwischen 5 und 6 nächtliche Erektionen. Diese stehen in einem zeitlichen Zusammenhang mit der sogenannten REM-Phase (REM = Rapid Eye Movement). Später im Erwachsenenalter spielen diese nächtlichen Erektionen eine ganz wichtige Rolle. Sie dienen zur Stimulierung der Penis-Infrastruktur – eine Grundvoraussetzung für gute Erektionen. Die nächtlichen Erektionen sind quasi ein nächtliches Schwellkörpertraining und haben somit einen positiven Einfluss auf die Zusammensetzung des Penis und dessen Erektionsfähigkeit. Auch ein Samenstau kann hier eine Rolle spielen. Bedingt durch die Produktion von Samenflüssigkeit, die zuerst einmal gespeichert wird, kann es zu einer spontanen nächtlichen Entleerung kommen. Es gibt auch die Theorie, dass ein Körper, der nicht in der Lage ist, Spermien oder auch Anteile vom Ejakulat abzubauen, dies über einen unwillkürlichen Orgasmus bzw. eine unwillkürliche Ejakulation „erledigt“.
Schamgefühle sind nicht angebracht
Der erste nächtliche Samenerguss, dessen Folgen dann möglicherweise auf der Bettwäsche sichtbar werden, kann für Jugendliche in der Pubertät einen großen Schreck bedeuten. Wichtig ist zu wissen, dass dies physiologisch ganz normal ist und mit nächtlichem Bettnässen nichts zu tun hat. Das wäre eine Fehlinterpretation, die häufig zu Schamgefühlen führt. Umso wichtiger ist es, Jungs in der Pubertät über die Entwicklungen in ihrem Körper hinreichend aufzuklären und für Gespräche offen zu sein.
Mit dem Alter werden die nächtlichen Erektionen weniger
In wissenschaftlichen Studien konnte gezeigt werden, dass es einen Zusammenhang zwischen Testosteronspielgel und Pollution gibt. Die nächtlichen Erektionen nehmen zu, wenn sich der Testosteronspiegel erhöht. Die Pollutionshäufigkeit unterliegt jedoch starken individuellen Schwankungen. Zum Beispiel spielt das Alter eine große Rolle: Mit zunehmendem Alter nehmen die spontanen Pollutionen stark ab.
Das Ejakulat: mal milchig, mal unangenehm riechend
Das Ejakulat eines gesunden geschlechtsreifen Mannes kann farblich unterschiedlich aussehen – je nachdem, wie lange er enthaltsam war. Häufig ist das Ejakulat milchig-trüb bzw. leicht glänzend. Der Geruch bzw. der Geschmack des Ejakulats kann durch Nahrungsmittel oder Getränke beeinflusst werden, beispielsweise durch Pfefferminz oder Ananas. Aber auch Knoblauch und Spargel können einen Einfluss haben. Den damit verbundenen Geschmack bzw. Geruch empfinden viele Frauen und Männer als etwas unangenehm.
Bei einem Erwachsenen beträgt das Ejakulatsvolumen in der Regel mehr als 1,5 ml. Ungefähr 5% des Gesamtvolumens werden vom Hoden und Nebenhoden beigesteuert. Die Samenbläschen tragen 60 bis 75% zum gesamten Ejakulatsvolumen bei, die Prostata etwa 10 bis 30%. Zusätzliche Drüsen, bspw. die Cowperschen Drüsen, haben einen Anteil von etwa 2 bis 6% am Ejakulatsvolumen.