Ejakulationsstörungen

Jeder Vierte ist betroffen: Ejakulationsstörungen gehören zu den häufigsten sexuellen Funktionsstörungen bei Männern. 

Prof. Dr. SommerRund 20 bis 30 Prozent aller Männer haben im Laufe ihres Lebens Ejakulationsstörungen. Die Wahrnehmung einer sexuellen Funktionsstörung – etwa des vorzeitigen Samenergusses – und der damit verbundene Leidensdruck sind allerdings im Vergleich zu einer erektilen Dysfunktion weitaus geringer. Nur ein Teil der Betroffenen empfindet diese Störungen bzw. Erkrankungen als Problem. Wenn Sie häufig Probleme beim Sex haben und diese zur Belastung werden, sollten Sie sich die Zeit nehmen und einen Arzt aufsuchen.

Wir können helfen

Ob und welche Therapie sinnvoll ist, hängt vom Leidensdruck und der individuellen Symptomatik ab. Hier können sowohl Medikamente als auch andere Therapieoptionen helfen.

Prof. Dr. Sommer ist einer der führenden Ärzte auf dem Gebiet der Männergesundheit. Gemeinsam mit dem Patienten führt er eine gründliche Diagnose durch und entwickelt ein maßgeschneidertes Therapiekonzept für eine erfolgreiche Behandlung. Kontakt

Die wesentlichen Ejakulationsstörungen im Überblick

Störungen der Ejakulation können verschiedene Ursachen haben und unterschiedlich ausgeprägt sein. Insgesamt unterscheidet man folgende Kategorien:

1. Vorzeitiger Samenerguss (Ejaculatio Praecox)

Ein Mann ejakuliert, bevor er oder sein Partner/seine Partnerin dies wünschen. Die Ejakulation kann schon bei der ersten sexuellen Aktivität erfolgen (lebenslanger vorzeitiger Samenerguss), aber auch nach einer normalen sexuellen Funktion zu einem späteren Zeitpunkt (sekundärer vorzeitiger Samenerguss). Man vermutet, dass in den Industrie-Nationen etwa ein Drittel der Männer irgendwann im Laufe ihres Lebens mit den Symptomen des vorzeitigen Samenergusses konfrontiert werden. Die wenigsten von ihnen nehmen jedoch medizinische Hilfe in Anspruch. Mehr zum vorzeitigen Samenerguss >

2. Verzögerter Samenerguss (Ejaculatio Retarda)

Bei der verzögerten Ejakulation dauert die Ejakulation länger als der Mann dieses wünscht – auch wenn er eine volle Erektion hat und eine sehr gute Stimulation erfährt. Hier unterscheidet man zwischen primärer (lebenslanger) und sekundärer Ejakulation, bei der ursprünglich mal eine normale Ejakulation vorhanden war. Aufgrund wissenschaftlicher epidemiologischer Studien weiß man heute, dass ca. 1 bis 4 Prozent aller Männer in den Industrie-Nationen unter einer verzögerten Ejakulation leiden.

In einigen Fällen sind Männer mit einem verzögerten Samenerguss nicht in der Lage, während des Geschlechtsverkehrs zu ejakulieren, wohl aber durch Masturbation. Mehr zum verzögerten Samenerguss >

3. Ausbleibende Ejakulation (Anejakulation und retrograde Ejakulation)

Männer mit einer Anejakulation können nicht ejakulieren. Wenn das permanent der Fall ist, spricht man von einer totalen Anejakulation.  Bei einer situativen Anejakulation dagegen kann der Mann nur unter bestimmten Umständen ejakulieren. Mehr zur ausbleibenden Ejakulation >

4. Schmerzhafte Ejakulation

Hiervon sind etwa 1 bis 4 Prozent aller Männer betroffen. Sie berichten über Schmerzen während des Samenergusses bzw. des Orgasmusses, die ungefähr 5 Minuten andauern. Mögliche Ursachen: Die Symptome können von der Prostata oder von Infektionen im Penis ausgehen. Teilweise sind auch Medikamente, die im Rahmen einer Antidepressiven Therapie verordnet werden, verantwortlich. Mehr erfahren

5. Ausbleibender Orgasmus (Anorgasmie)

In der Regel sind Frauen wesentlich öfter hiervon betroffen als Männer. Mit zunehmendem Alter tritt die Anorgasmie beim Mann häufiger auf: Frauen hingegen leiden häufig auch in jüngeren Jahren an diesem Symptom. Eine von vielen Ursachen: sexuelle Frustration.

Im Rahmen der Diagnose muss eine sorgfältige Anamnese durchgeführt werden, um mögliche Ursachen zu erfassen. Hierbei ist es auch wichtig, dass der untersuchende Arzt entsprechende Medikationen erfragt. Außerdem sollte die penile Sensitivität gemessen werden. Und schließlich ist es wichtig, entsprechende Hormone zu evaluieren und die psychologische Situation zu untersuchen. Mehr erfahren

6. Retrogerade Ejakulation

Bei einer retrogeraden Ejakulation gelangt das Ejakulat nicht vorn aus dem Penis, sondern in die Blase. Das Ejakulat verlässt dann den Körper des Mannes, wenn er uriniert. Die retrogerade Ejakulation ist in der Regel nicht ungesund, aber für Paare, die einen Kinderwunsch haben, natürlich sehr störend.

Häufig tritt eine retrograde Ejakulation bei Männern auf, die eine operative Therapie ihrer gutartigen Prostatavergrößerung (BPH) hatten. Eine retrograde Ejakulation kann nur festgestellt werden, indem man neben einer körperlichen Untersuchung und einem ausführlichen Gespräch eine Urinuntersuchung nach einem Orgasmus durchführt. Bei der Urinuntersuchung stellt sich heraus, ob der Mann einen sogenannten trockenen Orgasmus hatte. 

Es gibt unterschiedliche Ursachen für die retrograde Ejakulation: einerseits operative Eingriffe, etwa an der Blase oder am unteren Teil der Wirbelsäule, andererseits  Medikamente bzw. deren Nebenwirkungen. Kritisch sind teilweise Medikamente, die in der Psychiatrie verwendet werden, oder Medikamente, die zur Therapie des erhöhten Blutdruckes oder bei einer vergrößerten Prostata zum Einsatz kommen. Nervenschädigungen, wie sie teilweise bei der Multiplen Sklerose oder beim Diabetes vorkommen, können entsprechende nervale Veränderungen hervorrufen, die wiederum mitunter eine retrograde Ejakulation zur Folge haben. Grundsätzlich ist eine retrograde Ejakulation nicht schädlich für den Körper und es kommt auch zu keinerlei „Verletzungen“ der Blase.

7. Trockener Orgasmus

Männer, die eine retrograde Ejakulation haben, haben einen sogenannten „trockenen Orgasmus“. Interessanterweise haben viele betroffene Männer weiter ein positives Orgasmus-Gefühl, auch wenn dieses mitunter nicht so intensiv ist. Der trockene Orgasmus kann viele Ursachen haben. Manchmal haben Männer in einem kurzen Zeitraum sehr viele Orgasmen hintereinander. Es kann also sein, dass kein Ejakulatvolumen mehr vorhanden ist und der Mann daher einen trockenen Orgasmus hat. In der Regel ist aber innerhalb eines halben oder eines Tages dann wieder ausreichend Samenflüssigkeit da. Gut zu wissen: Jüngere Männer haben eine vergleichsweise kurze Refraktärzeit: Sie benötigen nach dem Orgasmus relativ wenig Zeit, um eine erneute Erektion zu bekommen und den Geschlechtsverkehr wieder aufzunehmen.

Ein trockener Orgasmus kann nach einer radikalen Protatektomie, bei der die Prostatadrüse mit ihren Anhängen entfernt wurde, nach Blasenoperationen oder operativen Eingriffen der gutartigen Prostatavergrößerung auftreten. Andere Ursachen können sein: Radiotherapie (lokale Bestrahlung des Beckens), nervale Störungen, Medikationen oder Verletzungen des Rückenmarks. Beidseits blockierte Ejakulationsausgänge, aber auch ein sogenannter Hypogonadismus (niedrige Testosteronwerte mit entsprechenden Symptomen) können manchmal zum trockenen Orgasmus führen.

8. Reduktion der Sperma-Menge / Ejakulatsvolumen

Betroffene Männer stellen fest, dass die Menge des Ejakulats im Vergleich zu früher abnimmt bzw. abgenommen hat. Auch hier gibt es verschiedene Ursachen. Auf der einen Seite spielen Hormone eine wichtige Rolle. Andererseits können lokale Veränderungen dazu führen, dass nicht das gesamte Ejakulationsvolumen den Körper verlässt. Eine „erschlaffte“ Potenz-und Beckenbodenmuskulatur, aber auch eine vergrößerte Prostata sind hierfür teilweise ursächlich. Wenn die Beckenbodenmuskulatur nicht mehr in der Lage ist, genügend Druck aufzubauen, können gezielte Übungen für Abhilfe sorgen. Mehr zum Thema Ejakulatsvolumen steigern 

9. Verlust von Ejakulationsdruck

Es erfolgt eine Ejakulation mit weniger Druck, als der Mann es gewohnt ist. Auch hier gibt es verschiedene Ursachen, etwa Kraft-Verlust der lokalen Potenz- beziehungsweise Beckenbodenmuskulatur. In diesem Fall lässt sich der Ejakulationsdruck durch spezielle und gezielte Übungen wieder aufbauen. Kostenlose Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur

10. POIS (Post-Orgasmic-Illness-Syndrome)

Dies ist streng genommen keine Ejakulationsstörung, sondern eine sehr seltene Erkrankung, die bei Männern nach der Ejakulation auftritt. Mehr erfahren

Regelmäßiges Ejakulieren wirkt präventiv

Viele Männer, insbesondere wenn sie über 40 Jahre alt sind, haben Sorge, ein Prostatakarzinom zu entwickeln. Diese Sorge ist größtenteils unbegründet. Wissenschaftliche Studien konnten zeigen, dass häufiges Ejakulieren (4 bis 5 Mal pro Woche) einen präventiven Einfluss hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Ejakulieren bei sexueller Aktivität, infolge der Masturbation oder der sogenannten Pollution erfolgt (Pollution = Samenerguss während des Schlafens). In einer groß angelegten Studie, in der mehrere 10.000 Männer 20 Jahre lang gesundheitlich untersucht wurden, stellte man fest, dass jüngere Männer, die fast täglich ejakulierten, weniger häufig einen Prostatatumor entwickelten als diejenigen, die sich mit dem Ejakulieren zurückhielten. Dabei hat das regelmäßige Ejakulieren nicht nur in jüngeren Jahren (um das 20. Lebensjahr herum), sondern auch im fortgeschrittenen Alter einen grundsätzlich positiven gesundheitlichen Effekt.

Denn das Ejakulieren trägt auch zur Vermeidung von Infektionen in der Prostata bei. Der Grund: Bakterien, Viren oder sonstige schädliche Stoffe werden „herausgespült“ und wirken daher weniger toxisch (giftig) auf das Prostatagewebe. Dementsprechend bekommen regelmäßig ejakulierende Männer seltener einen Prostatatumor.

 

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Stand der wissenschaftlichen Untersuchungen von Ejakulationsstörungen

Zum vorzeitigen Samenerguss gibt es viele wissenschaftliche Studien, andere Dysfunktionen rund um die Ejakulation sind weniger gut wissenschaftlich untersucht. In einer amerikanischen Studie, in der Ejakulationsstörungen von 1.000 Männern untersucht wurden, hat man festgestellt, dass bei 88 Prozent der Männer das Ejakulationsvolumen zurückgegangen ist. 81 Prozent der Probanden berichteten darüber, dass der Ejakulationsdruck abgenommen hat. 62 Prozent beklagten sich über eine verzögerte Ejakulation und 37 Prozent hatten eine Anejakulation. Nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht: Diese Studie befasste sich mit Männern, die sich mit Ejakulationsstörungen bei einem Arzt vorgestellt haben. Die Ergebnisse beschreiben also nicht, wie es allgemein in der Männerwelt aussieht. Und: Die prozentuale Häufigkeit der Dysfunktionen ist zusammengefasst worden, Mehrfach-Diagnosen sind somit möglich. So hatten gemäß der amerikanischen Studie 88 Prozent der Männer mit Ejakulationsstörungen mehr als eine Dysfunktion in der Ejakulation. 

Climacturia

Eine ganz andere Form der Störung ist die Climacturia (Klimakturia). Hierunter versteht man eine Orgasmus-assoziierte Inkontinenz: Der Mann verliert also während der Ejakulation Urin. Die Climacturia ist ein häufiger Nebeneffekt nach einer radikalen Prostatektomie (eine chirurgische Entfernung der Prostata bei einer bösartigen Veränderung). Die Prostata ist von vielen Nerven und Gewebe umgeben. Diese sind u.a. dafür zuständig, dass das Wasserlassen und die Sexualfunktion gesteuert werden. Manchmal wird dieses Gewebe bei operativen Eingriffen im kleinen Becken verletzt. Deshalb kann es auch zu Inkontinenz und erektiler Dysfunktion kommen.

Studien zeigen, dass zwischen 22 und 43 Prozent aller Männer nach einer radikalen Prostatektomie Erfahrungen mit Climacturia haben. Diese Situation kann für den Mann, den Partner oder die Partnerin sehr unangenehm sein. Daher vermeiden einige Männer sexuelle Aktivitäten. Andere fühlen sich so unangenehm berührt, dass sie weder mit ihrem Partner, noch mit ihrem Arzt, darüber sprechen. Wie man damit therapeutisch umgeht, hängt davon ab, was der Spezialist bei der entsprechenden Untersuchung feststellt. Hilfreich kann es zum Beispiel sein, die Blase vor dem Geschlechtsverkehr zu entleeren oder eine elastische Schlaufe zu verwenden, um den Abgang von Urin zu verhindern. Ein gezieltes muskuläres Training kann ebenfalls Abhilfe schaffen – je nachdem, wie gut ausgebildet die entsprechende Muskulatur ist. Teilweise lässt sich eine Climacturia auch postoperativ verbessern.

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