Krebsgefahr im Mundrachen: Kann HPV auch Oropharynxkarzinome auslösen?

Oropharynxkarzinome sind eine seltene Krebserkrankung – allerdings ist in den letzten Jahren ein signifikanter Anstieg festzustellen. Hintergrund könnten bestimmte Sexualpraktiken sein, die heute deutlich häufiger ausgeübt werden als früher. Deshalb lohnt sich ein etwas genauerer Blick auf diese Erkrankungsform.

Was Oropharynxkarzinome sind

Als Oropharynx wird anatomisch gesehen der Bereich vom weichen Teil des Gaumens über die Mandeln bis zum Zungengrundes bezeichnet; der Zungengrund ist das Areal, an dem die Zunge angewachsen ist. Auf Deutsch wird das Oropharynxkarzinom auch Mundrachenkrebs genannt.

Von den drei genannten Teilen des Oropharynxeben treten Krebserkrankungen am häufigsten an den Mandeln auf. In diesem Fall ist von einem Tonsillen-Karzinom die Rede.

Auf 100.000 Menschen kommen im Jahr 0,5 bis zwei Oropharynxkarzinome. Männer sind etwa drei- bis viermal so häufig davon betroffen wie Frauen. Allerdings fällt auf, dass die Anzahl der oropharyngaelen Tumore sowohl bei Frauen als auch bei Männern in ihrer Häufigkeit stetig zunimmt. Es sind also immer mehr Menschen davon betroffen.

Warum steigt die Zahl der Oropharynxkarzinome?

Vermutet wird, dass humane Papillomviren – kurz HPV - für diesen Anstieg der Tumorrate mitverantwortlich sind. In Deutschland geht man davon aus, dass HPV bei 40 Prozent aller Oropharynxkarzinome der Auslöser sein könnten. Woher kann das kommen? Eine Vermutung ist, dass entsprechenden Sexualpraktiken dazu führen.

Der amerikanische Schauspieler Michael Douglas gilt als der vielleicht prominenteste Betroffene. Bei ihm wurde im Jahr 2010 ein Oropharyngaelen-Tumor im sogenannten Stadium IV diagnostiziert. Es gibt einige Quellen, in denen Michael Douglas mit der Aussage zitiert wird, dass er seine Ehefrau für die Erkrankung „verantwortlich“ gemacht hat. 

Sollte ein Mann oder eine Frau mit HPV am Genital infiziert sein, kann es bei Cunnilingus oder grundsätzlich bei Oralsex passieren, dass sich die humanen Papillomaviren in der Mundhöhle beziehungsweise in der Rachenregion des jeweiligen Sexualpartners festsetzen und dort die entsprechenden Zellen infizieren. Die Ansteckungsgefahr besteht zwischen Mann und Frau ebenso wie zwischen Mann und Mann oder auch zwischen Frau und Frau.

Weil aus Umfragen bekannt ist, dass heute der Oralsex eine deutlich höhere Bedeutung hat als noch vor ein paar Jahrzehnten, liegt der Zusammenhang mit der ebenfalls steigenden Zahl von Oropharynxkarzinomen auf der Hand. Experten empfehlen deshalb auch Jungs eine HPV-Impfung. Weil diese seit jeher auch unter der Bezeichnung „Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs“  bekannt ist, wird sie von vielen Menschen aber leider noch immer als reine Vorsichtsmaßnahme nur für Mädchen betrachtet. Dabei ist das Verhindern eines Oropharynxkarzinoms nicht der einzige Grund, warum auch Jungs dementsprechend geimpft werden sollten.

Eine HPV-Impfung, die teilweise mit neuen ausgewählten HPV-Impfstämmen erfolgt, schützt das Genital eines heranwachsenden Mannes zuverlässig vor Infektionen. Somit können auch Tumorentstehungen im Kopf- und Halsbereich oder auch in der Anogenitalregion (das ist die Region um den Anus, den Penis und den Hodensack) teilweise verhindert werden.

Übrigens: In Deutschland werden die Kosten einer HPV-Impfung sowohl bei Jungs als auch bei Mädchen von der Krankenkasse übernommen. Bei Jungs kam es zu dieser Regelung erst deutlich später, nämlich als die Ständige Impfkommission (STIKO) eine ab August 2018 geltende Empfehlung zur HPV-Impfung auch für Jungs aussprach. Geimpft werden können Jungen und Mädchen ab neun Jahre. Damit ein Arzt die Impfung durchführen und diese mit der Krankenkasse abrechnen kann, wird ein Impfbefähigungsnachweis benötigt.

Mit einer Impfung alleine ist die Gefahr eines Oropharynxkarzinoms aber nicht komplett beseitigt. So gelten Rauchen, vermehrter Alkoholkonsum sowie extrem scharfes Essen als Risikofaktoren.

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