Schichtdienst und Schlafmangel führen zu Hypogonadismus und Erektionsstörungen

Unter Schlafmangel und schlechtem Schlaf leidet nicht nur die gesamte Männergesundheit, sondern auch die Sexualität. 

schlafmangel

Schlafmangel ist weit verbreitet - mit hohen gesundheitlichen Risiken

15,5 Prozent der Menschen zwischen dem 15. und 64. Lebensjahr arbeiten in Deutschland gemäß einer Erhebung aus dem Jahr 2018 im Schichtdienst. Die ständig wechselnden Schichten können den Schlafrhythmus erheblich stören – mit auf Dauer gesundheitlichen Schäden. Dazu gehören Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck (Hypertonie), Stoffwechselstörungen wie Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Fettstoffwechselstörungen (Dyslipidämie), aber auch Depressionen. Zusätzlich kann eine Schlafstörung einen Testosteronmangel (Hypogonadismus) nach sich ziehen. Mögliche Folgen: die Fruchtbarkeit nimmt ab (Fertilitätsstörung), die Spermienqualität ist reduziert (LUTS). Typisch sind auch Probleme beim Wasserlassen. Interessanterweise erhöht sich auch das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken.

Schlafmangel kann zu Testosteronmangel führen

Die Wissenschaft beschäftigt sich natürlich mit den typischen „Männererkrankungen". Eine Studie von Pastuszak hat den Zusammenhang zwischen der Qualität des Schlafens und Testosteronmangel deutlich herausgestellt. Männer, die beispielsweise im Schichtdienst arbeiten und an chronischen Schlafstörungen leiden, haben danach häufig erniedrigte Testoteron-Werte. Andererseits zeigte sich: Je besser der Schlaf war je, desto weniger litten die Teilnehmer an Sexualfunktionsstörungen oder an einem Hypogonadismus. Hier gibt es eine signifikante lineare Beziehung. Ein wenig erschreckend sind die Resultate der Studie von Balasubramanian und Kollegen, die noch verheerendere Auswirkungen auf den Testosteronspiegel von Schichtarbeitern offengelegt haben.

Leider verlieren viele Menschen aufgrund von regelmäßigem Schichtdienstwechsel und extremen Schichtdienstzeiten mit einem Dienstbeginn vor 7 oder nach 14 Uhr auch die die circadiane Taktung, ihre innere Uhr funktioniert also nicht mehr reibungslos. Dadurch kommt es oftmals zu gesundheitsschädlichem Verhalten. Beispielsweise werden zu viele Kalorien aufgenommen, bevor es ins Bett geht. Signifikante Schlafstörungen und chronischer Schlafmangel gehören ebenfalls zu den unschönen Begleiterscheinungen.

Wie lassen sich diese Probleme auflösen? Hier sind in erster Linie diejenigen in der Pflicht, die Schichtdienste planen. Sie sollten darauf achten, dass der circadiane Rhythmus der Mitarbeiter durch eine sorgfältige Planung nicht zu sehr gestört wird. Für Männer, die im Schichtdienst arbeiten und die bereits mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen konfrontiert sind, empfehlen sich Entspannungstechniken, die insbesondere die Schlafqualität verbessern. Außerdem sollten sie auf einen möglichst gesunden Lebensstil achten, um hier Prävention zu betreiben. Ärztliche Kollegen sind dazu aufgerufen, in der Anamnese bei den Patienten Schichtdienstarbeit mit zu erfassen.

Weitere Tipps für einen erholsamen Schlaf

  • Alkohol fördert das Einschlafen, belastet aber den Organismus, so dass der Erholungsprozess eher gestört wird. Schlafräuber ist neben zu viel Alkohol auch Nikotin.
  • Auf belebende Getränke wie Kaffee oder schwarzen Tee sollte man vor dem Schlafengehen ebenfalls tunlichst verzichten, dies gilt auch für schweres Essen.
  • Als sanfte Einschlafhelfer gelten Kräutertees. Besonders geeignet sind Lavendel, Baldrian, Hopfen, Melisse, Passionsblume und Johanniskraut. Oder Sauerkirschsaft, er enthält viel Melatonin und wirkt beruhigend.
  • Einschlafrituale einführen. Ein entspannendes Bad oder wohltuende Musik stimmen Körper und Geist gut aufs Schlafengehen ein und helfen dabei, „innerlich“ loszulassen.
  • Aufreibende Gespräche, spannende Lektüre oder Actionfilme sollten so gut es geht vermieden werden.
  • Wichtig ist es, dem Schlafzimmer als Ort der Entspannung und Erholung ausreichend Raum zu geben, es bewusst vom Arbeiten oder Wohnen zu trennen und sorgfältig einzurichten.
  • Mit Vorhängen oder Jalousien lässt sich das Schlafzimmer gut abdunkeln. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil das körpereigene SchlafhormonMelatonin nur bei Dunkelheit produziert wird.
  • Auch ein gut gelüftetes, kühles Schlafzimmer ist dem Schlaf zuträglich. Die ideale Raumtemperatur beträgt um die 18 Grad, bei 50 Prozent Luftfeuchtigkeit.
  • Vor dem Schlafengehen den Raum gut durchlüften, ständige Zugluft ist jedoch zu vermeiden.
  • Halten die Schlafstörungen über einen längeren Zeitraum an, sollte man einen Arzt aufsuchen. Er kann der Sache auf den Grund gehen, mögliche Ursachen ermitteln und über geeignete Behandlungsmöglichkeiten informieren.

Quellen/Referenzen:
1 Deng N et al., The relationship between shift work and men‘s health. Sex Med Rev 2018; 6:446–456
2 Pastuszak AW et al., Poor sleep quality predicts hypogonadal symptoms and sexual dysfunction in male non-standard shift workers. Urology 2017; 102: 121–125
3 Balasubramanian A et al., Increased risk of hypogonadal symptoms in shift workers with shift work sleep disorder. Urology 2020

 

Schlafstörungen und Erektile Dysfunktion: Die Verbindung zwischen COMISA und Männergesundheit

Die Rolle von Schlafstörungen bei Erektiler Dysfunktion

Schlafstörungen sind nicht nur ein Problem für die allgemeine Gesundheit, sondern haben auch weitreichende Auswirkungen auf die sexuelle Funktion von Männern. Insbesondere die Kombination aus Insomnie (Schlaflosigkeit) und obstruktiver Schlafapnoe (OSA), bekannt als COMISA, erhöht das Risiko für erektile Dysfunktion (ED) erheblich.

COMISA: Eine unterschätzte Ursache für Erektionsprobleme

COMISA führt zu gestörter Schlafarchitektur, Fragmentierung des Schlafs und intermittierender Hypoxie (Sauerstoffmangel). Diese Faktoren sind direkt mit ED verbunden, da sie:

  • Die Testosteronproduktion senken, was eine zentrale Rolle für die sexuelle Gesundheit spielt.
  • Endotheliale Dysfunktion fördern, was die Blutversorgung des Penis beeinträchtigt.
  • Sympathische Überaktivität auslösen, was die nervale Steuerung der Erektion stört.
  • Entzündungen und oxidativen Stress erhöhen, was langfristig die Gefäße schädigt.

Warum ist guter Schlaf essenziell für die sexuelle Gesundheit!

Erholsamer Schlaf ist essenziell für die Hormonregulation und die Gefäßfunktion. Studien zeigen, dass Schlafstörungen das Risiko für ED signifikant erhöhen. Männer mit OSA haben eine um bis zu 45 % höhere Wahrscheinlichkeit, an ED zu leiden. Auch Insomnie allein kann durch erhöhte Stresshormone und eine reduzierte Schlafqualität die sexuelle Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.

Behandlungsmöglichkeiten: Besser schlafen, bessere Erektionen

Ein ganzheitlicher Behandlungsansatz ist entscheidend. Dazu gehören:

  1. Schlafmedizinische Abklärung: Eine Diagnose von OSA oder Insomnie kann helfen, gezielte Therapien einzuleiten.
  2. CPAP-Therapie: Diese Atemtherapie verbessert die Sauerstoffversorgung und senkt das ED-Risiko.
  3. Kognitive Verhaltenstherapie (CBT-I): Hilft bei Insomnie und kann die Schlafqualität deutlich verbessern.
  4. Lebensstiländerungen: Weniger Alkohol, regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung unterstützen die Schlafgesundheit und Erektionsfähigkeit.
  5. Hormonelle Therapie: Falls niedrige Testosteronwerte vorliegen, kann eine ärztliche Behandlung in Erwägung gezogen werden.

Fazit: Schlafgesundheit als Schlüssel zur Potenz

Männer, die unter Schlafstörungen leiden, sollten ihre Schlafqualität verbessern, um langfristige Gesundheitsprobleme wie ED zu vermeiden. Ein guter Schlaf fördert nicht nur die allgemeine Leistungsfähigkeit, sondern ist auch ein wichtiger Faktor für eine stabile Erektion und ein gesundes Sexualleben.

Literatur-/Quellen-Angabe:

Andersen ML et al. Exploring the link between comorbid insomnia and sleep apnea (COMISA) and erectile dysfunction: implications for male sexual health. Sexual Medicine Reviews 2025; 13: 105-115.
Tufik S et al. Obstructive sleep apnea syndrome in the Sao Paulo Epidemiologic Sleep Study. Sleep Med 2010; 11(5): 441-446.
Xiong Y et al. Association of sleep disorders with erectile dysfunction: A comprehensive study. Journal of Sexual Medicine 2023; 20(2): 189-197.

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