Mehr als schlecht drauf: Depressionen

Depressionen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Immer mehr Menschen leiden unter einer Depression. Doch wie genau zeigt sich die psychische Erkrankung, bei der die Lust ausbleibt?

Erektionsstörungen und Depression

Jeder von uns kennt die Lebensphasen, in denen alles trist erscheint, man nicht wirklich Freude empfinden kann und ständig deprimiert ist – weil es regnet und stürmt, Stress im Büro an der Tagesordnung ist oder die Wut auf den Partner immer größer wird.

Eine Depression im medizinischen Sinne ist etwas anderes als eine vorübergehende Phase der Niedergeschlagenheit oder Unlust. Vielmehr handelt es sich bei einer Depression um eine ernsthafte Erkrankung, die mehrere Wochen oder Monate andauert und das Denken, Fühlen und Handeln der betroffenen Menschen radikal beeinflusst.Depressive Menschen sind meistens andauernd traurig, bedrückt, antriebslos oder auch total verzweifelt. Vielfach haben sie das Interesse an allen Dingen verloren, die sonst eigentlich für sie wichtig waren. Teilweise geht eine Depression auch mit Störungen von Körperfunktionen einher, zum Beispiel mit sexueller Dysfunktion und Unlust, mit Schlafstörungen, Gewichtsverlust, Migräne oder Verdauungsproblemen. In jedem Fall verursacht eine Depression massives Leiden, das mit äußerst negativen Gedanken, teilweise sogar mit Suizidgedanken, einhergeht.

Viele Männer über 65 entwickeln eine Altersdepression

Bei depressiven Patienten ab 65 Jahren spricht man von einer Altersdepression. Bei älteren Betroffenen überwiegen oft unspezifische Symptome wie Kopf- und Rückenschmerzen, Schwindelanfälle oder Magen-Darm-Beschwerden, die für die Krankheit eigentlich typische Stimmungsveränderung erfolgt meist schleichend und nicht so dominant. Etwa 20 Prozent der Senioren leiden an einer Altersdepression. Im Bereich der Bewohner von Senioren- oder Pflegeheimen steigt der Anteil auf 30 bis 40 Prozent. Bei Menschen, die bereits in jüngeren Jahren erkrankt sind, besteht die Depression häufig im höheren Lebensalter fort. Damit ist die Altersdepression neben der Demenz die häufigste psychische Erkrankung im Alter. 

Corona hat zu einer Zunahme von Depressionen geführt

Homeoffice und Homeschooling, Einschränkungen im Wirtschaftsleben und bei privaten Kontakten: Infektionen mit dem Coronavirus und die ersten landesweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben vor allem junge bis mittelalte Menschen psychisch belastet. Dies hat eine Auswertung der NAKO Gesundheitsstudie ergeben, Deutschlands größtem Forschungsprojekt zur Gesundheit der Allgemeinbevölkerung.

Unter 60-Jährige berichteten über zugenommene Symptome von Angst und Depressionen besonders stark. Aber auch der Anteil derjenigen mit moderat bis schwer ausgeprägten depressiven Symptomen stieg insgesamt von 6,4 auf 8,8 Prozent an. Die Befragung ergab außerdem, dass selbst empfundener Stress in allen Altersgruppen und bei beiden Geschlechtern zunahm. In einer anderen Studie berichten deshalb 44 Prozent der Menschen mit diagnostizierter Depression von einer Verschlechterung ihres Krankheitsverlaufs während der Pandemie. 8 Prozent der Befragten hatten sogar Suizidgedanken oder suizidale Impulse.

Die männliche Depression: Männer zeigen andere Symptome als Frauen

Frauen erkranken zwei- bis dreimal so häufig an einer Depression wie Männer. Viele Experten vermuten allerdings, dass es bei Männern eine hohe Dunkelziffer bei Depressionen gibt und die Krankheit bei ihnen oft gar nicht oder erst spät diagnostiziert wird. Tatsache ist, dass viele Männer grundsätzlich deutlich seltener und meistens später als Frauen einen Arzt aufsuchen und sich oftmals erst behandeln lassen, wenn bei ihnen massive Probleme, zum Beispiel Libido- und Erektionsstörungen, auftreten. Dazu kommt, dass Männer im Gegensatz zu Frauen dazu neigen, eine Depression zu verdrängen bzw. diese zunächst einmal auf Stress und berufliche Belastungen zurückzuführen. Ein Mann mit einer psychischen Erkrankung? Das ist für viele Männer „unmännlich“!

Typische Symptome und Anzeichen einer Depression bei Männern

  • Wenig bis kein sexuelles Interesse
  • Freudlosigkeit
  • Gereiztheit
  • Plötzliches Auftreten von Wut und Aggressivität
  • Herabgesetzte Stresstoleranz
  • Sucht
  • Unkontrolliertes Verhalten / teilweise erhöhte Risikobereitschaft
  • Qualvolle Unruhe
  • Antisoziales Verhalten
  • Antriebsschwäche und wenig Energie
  • Allgemeine Unzufriedenheit / Enttäuschung
  • Gedrückte Stimmung, Niedergeschlagenheit
  • Sozialer Rückzug
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Mangelndes Selbstbewusstsein
  • Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme
  • Schlafstörungen /Müdigkeit
  • Herzklopfen, Kurzatmigkeit und Schwindelgefühle 
  • Gedanken kreisen um den Tod

Ursachen der Depression

Die Ursachen der Depression sind bislang noch unerforscht. Einig ist man sich in der Wissenschaft darüber, dass zumeist mehrere Faktoren zusammenkommen, um eine Depression entstehen zu lassen. Unterschieden wird zwischen genetischen Faktoren, die eine Depression begünstigen können, und psychischen Faktoren. Das können Gewalt- und Missbrauchserfahrungen, Misserfolge oder auch Schuldgefühle sein.

Depression, eine Volkskrankheit

Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit mehr als 120 Millionen Menschen an einer Depression erkrankt sind und dass 50 Prozent der Deutschen entweder selbst von Depressionen betroffen sind oder durch Angehörige oder Freunde bereits Kontakt zur Krankheit hatten. Angesichts der Zahlenlage ist es nicht verwunderlich, dass die Depression inzwischen zu einer Volkskrankheit geworden ist. Bemerkenswert: Die Anzahl der Krankschreibungen wegen psychischer Probleme hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdreifacht. Das geht aus einer Langzeituntersuchung einer großen Krankenkasse hervor.

Eine genaue Diagnose ist ein Muss

Eine richtige und qualifizierte Diagnose kann nur ein versierter Arzt oder Psychotherapeut stellen. Im Internet gibt es Selbsttests zur Eigenkontrolle, jedoch können diese Tests höchstens Anhaltspunkte liefern, aber keinesfalls die ärztliche Diagnose ersetzen. Wichtig ist vor allem, dass physische Ursachen für die auftretenden Symptome oder Verhaltensweisen ausgeschlossen werden. Hier bieten sich körperliche Untersuchungen an, beispielsweise eine Blutanalyse oder eine Computeruntersuchung des Gehirns.

Depressionen sind behandlungsbedürftig

Zu den wichtigsten Bausteinen der Behandlung gehört neben der medikamentösen Behandlung mit Antidepressiva die Psychotherapie. Zu den psychotherapeutische Verfahren zählt zum Beispiel die kognitive Verhaltenstherapie. Beide Therapieformen werden meistens miteinander kombiniert. Hilfreich können auch andere therapeutische Angebote sein, sofern sie zur Verbesserung der Symptomatik, der Alltagsbewältigung und der Lebensqualität beitragen.

Um besser mit der belastenden Situation umzugehen, kann ein gut strukturierter Wochenplan hilfreich sein. Wichtig ist auch ein regelmäßiger Schlaf-Wachrhythmus mit Bettzeiten zwischen acht und neun Stunden. Längere Bettzeiten und ausgedehnte Schläfchen am Tag können bei vielen depressiv Erkrankten zu einer Verschlechterung der Depression und zunehmenden Schlafstörungen führen. Das zeigen aktuelle Studien.

Behandlung der Depression mit Testosteron

Mit zunehmendem Alter haben viele Männer ein Testosteron-Defizit. Und wissenschaftliche Daten zeigen, dass Männer mit einem Testosteronmangel häufiger depressive Symptome haben. Wenn diese sehr gut eingestellt werden, lassen sich die Symptome häufig wirksam reduzieren. Mittlerweile vermutet man, dass durch die Gabe von Testosteron vermehrt Serotonin ausgeschüttet wird. Das ist eine Substanz, die antidepressiv wirken kann. Und eine erhöhte Serotoninkonzentration in den Synapsen im Gehirn kann dazu führen, dass depressive Verstimmungen weniger werden und Patienten eine Stimmungsaufhellung sowie einen größeren Antrieb zeigen.

Um die besten Ergebnisse zu erzielen, ist jedoch immer eine individuelle Therapie erforderlich. Denn die antidepressive Wirkung des Testosterons hängt immer auch von Dosis ab. Die Erfahrung zeigt, dass Männer häufig zu niedrig dosiert werden. Dies gilt nicht nur für die Behandlung von depressiven Störungen, sondern kommt auch bei einer hormonellen Substitutionstherapie häufiger vor. Umso wichtiger ist es, regelmäßig zu kontrollieren, wie gut die Substitution vom Körper aufgenommen wird und wie schnell sie verstoffwechselt wird.

Für die Testosteronersatztherapie stehen heute verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Testosteron und andere Hormone können durch Injektionen, Kapseln, Depots, Cremes und Gels verabreicht werden. Welche Herangehendweise individuell vorzuziehen ist, lässt sich im Arztgespräch klären. 

Sprechen Sie uns an – Behandlung vom Experten

Professor Dr. Sommer und sein Team sind weltweit anerkannte Experten auf dem Gebiet der Erektilen Dysfunktion (Erektionsstörungen). Wir stehen Ihnen für alle Fragen zur Verfügung. Sprechen Sie uns an, gerne vereinbaren wir einen Termin zur Beratung und Untersuchung. Sie erreichen uns außerdem telefonisch unter 040-22 63 84 58.

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