Medikamentöse Therapie von Erektionsstörungen
Wer an die Therapie von Erektionsstörungen denkt, hat in der Regel als erstes die sogenannten „Potenzpillen“ im Kopf. Das Ausstellen eines Rezeptes führt in der Regel nicht zu einer Heilung und verhilft bei weitem nicht jedem Mann zu einer Erektion.
Viele Männer mit Erektionsproblemen sind der Pharmaindustrie sehr dankbar: Mit Hilfe der seit 1998 beziehungsweise 2002 erhältlichen Potenzpillen Viagra und Levitra & Cialis können sie wieder ein erfülltes Sexleben haben. Die Wirkung der jeweils verwendeten Wirkstoffe Sildenafil (Viagra), Vardenafil (Levitra) und Tadalfil (Cialis) sind ganz ähnlich. Beide sorgen zum einen dafür, dass sich im Penis die Gefäße erweitern und dadurch der Blutzufluss in den Schwellkörper verstärkt wird. Zum anderen wird ein Enzym namens Phosphodieesterase 5, abgekürzt PDE 5, geblockt. Denn PDE 5 würde andernfalls dazu beitragen, die vorhandene Erregung wieder abzubauen. Deshalb werden die Wirkstoffe in den Potenzpillen auch als PDE-5-Blocker oder –Hemmer sowie als PDE-5-Inhibitoren bezeichnet.
Viagra®: Der Siegeszug der blauen „Wunderpille"
Immer mehr Männer greifen bei Erektionsproblemen zu Viagra®, dem seit Jahren bekanntesten Potenzmittel der Welt. Viagra® enthält den Wirkstoff Sildenafil, der zur Gruppe der PDE-5-Hemmer gehört (auch PDE-5-Inhibitoren genannt). Auf den Markt kam die blaue „Wunderpille" im Jahr 1998 durch das das Pharmaunternehmen Pfizer.
In Deutschland, Österreich und in der Schweiz sind Sildenafil-haltige Arzneimittel verschreibungspflichtig. In Deutschland hatte die Firma Pfizer bis zum 22. Juni 2013 mit Viagra® – und dementsprechend natürlich mit dem Wirkstoff Sildenafil – einen patentrechtlichen Schutz: Daher durfte nur Pfizer Sildenafil auf den Markt bringen. Mittlerweile produzieren mehr als 30 Unternehmen im deutschsprachigen Raum Tabletten, die Sildenafil enthalten. Mit der Einführung der Generika sind die Preise für das Potenzmittel stark gesunken. Die Umsätze hingegen sind in einigen Ländern auf das Doppelte angestiegen.
Eine wissenschaftliche Studie von Prof. Dr. Sommer belegt, dass Männer mit Erektionsstörungen am liebsten eine Tablette einnehmen, um dann wieder eine gute Erektion zu haben. So einfach ist das aber nicht. Bevor zu Potenzmitteln gegriffen wird, muss der betroffene Mann sich beim Arzt vorstellen. Dies hat unter anderem folgende Gründe:
- Potenzmittel haben verschiedenste Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Probleme beim Einatmen durch die Nase bis hin zum Herzrasen, über die der Patient aufgeklärt werden muss.
- Ein Facharzt muss prüfen, ob ggfs. Wechselwirkungen vorliegen zwischen den Potenzmitteln und anderen Medikamenten, die der Mann einnimmt.
- Der Facharzt sollte vorher unbedingt eine umfassende Diagnose durchführen, um zu prüfen, ob eine unbehandelte Grunderkrankung Grund für die Erektionsstörung ist.
- Abhängig von der Diagnose des Arztes wird die wirkungsvollste Therapie festgelegt. Es gibt zum Beispiel Fälle, in denen andere Therapieoptionen sehr viel effektiver und nachhaltiger sind als die reine Behandlung mit einem Potenzmittel.
Wenn der Spezialist nach einer umfangreichen Diagnostik der Meinung ist, dass Tabletten zur Therapie beitragen, sollten diese nur aus der Apotheke oder aus seriösen Internet-Apotheken bezogen werden.
Wie wirkt Sildenafil?
Der Wirkstoff Sildenafil hat eine gefäßerweiternde Wirkung. Das heißt: Der Blutzufluss zum Penis wird verstärkt. Ohne eine sexuelle Erregung kann Sildenafil allerdings nicht für eine Erektion sorgen. Der beispielsweise in Viagra verwendete Wirkstoff kann aber entscheidend dabei helfen, dass auf eine sexuelle Erregung mit einer Versteifung des Glieds reagiert wird. In der Folge dieser Erregung hilft Sildenafil zudem, dass diese Erregung länger aufrecht gehalten werden kann.
Dies gelingt dadurch, dass Sildenafil das Enzym Phosphodie 5 (kurz: PDE 5) blockt oder hemmt, welches andernfalls eine erektionsabbauende Wirkung hätte. Deshalb wird bei Sildenafil und vergleichbaren Wirkstoffen auch von PDE-5-Blockern beziehungsweise PDE-5-Hemmern gesprochen. Ein weiterer verwendeter Name ist PDE-5-Inhibitor.
Die Wirkungsdauer von Viagra beträgt vier bis sechs Stunden. Wichtig ist eine rechtzeitige Einnahme: Bei Viagra wird empfohlen, die hellblaue Filmtablette etwa 45 Minuten vor dem gewünschten Sex einzunehmen. Bei stark fetthaltiger Nahrungsaufnahme vor der Tablettenaufnahme sollte man mehr Zeit bis zum Eintritt der Wirkung (bis zu zwei Stunden vorher) rechnen.
Vorsicht vor Viagra®- bzw. Sildenafil-Fälschungen
Wichtig ist (und daran erkennt man eine seriöse Apotheke), dass die sogenannten Potenzmittel nur bei Vorlage eines Rezeptes ausgehändigt werden. Eigene Untersuchungen haben ergeben, dass rezeptfrei verkaufte Potenzmittel in über 80 % der Fälle Medikamentenfälschungen sind. Darüber hinaus ist bei den rezeptfreien Medikamenten in mehr als 70% der Fälle nicht der Wirkstoff enthalten ist, der auf der Packung steht. Zudem zeigten sich in einem Großteil der untersuchten Tabletten schädliche Stoffe für den Mann, beispielsweise Schwermetall-Verunreinigungen. Hier ist höchste Vorsicht geboten.
Gefährden Sie nicht Ihre Gesundheit, um ein paar Euro zu sparen. Am Ende ist der Schaden, den Sie sich hierdurch zufügen, wesentlich größer und langfristig teurer.
Wirbel um Viagra
Viagra – allein der Name zeigt schon Wirkung. Als die Potenzpille 1998 auf den Markt kam, gab es einen großen Wirbel. Millionen, wenn nicht Milliarden Männer weltweit griffen zu. Mit der Einführung von Viagra begann aber auch eine neue Ära in der Sexualmedizin. Viele wissenschaftliche Studien wurden durchgeführt. Deren Ergebnisse haben dazu geführt, dass wir in punkto Männergesundheit schon sehr weit vorangekommen sind.
Große Freude hat die berühmte blaue Pille auch dem Hersteller Pfizer beschert. Er konnte Milliardengeschäfte verbuchen. Nach Ablauf des Patentschutzes hier in Deutschland im Jahre 2013 ist ein Preiskampf um den rezeptpflichtigen Wirkstoff Sildenafil entfacht.
Ursprünglich hat eine Tablette Viagra 50 mg ca. 10,30 Euro gekostet. Die Nachahmerprodukte werden zu unterschiedlichen Preisen angeboten (siehe Tabelle), daher lohnt ein Preisvergleich. Grundsätzlich sind die Generika jedoch wesentlich preiswerter als das Originalpräparat, da die Hersteller keine Entwicklungskosten einkalkulieren müssen. Das Generikum Sildenafil ist wie Viagra in der Originaldosierung 25 mg, 50 mg und 100 mg verfügbar. Auch hier gibt es verschiedenen Packungsgrößen.
Welche Alternativen gibt es zu Viagra® und dem Wirkstoff Sildenafil?
Cialis
Ende 2002 kam mit Cialis aus dem Hause Lilly Pharma die erste ernst zu nehmende Konkurrenz zu Viagra® auf den Markt. Der bei Cialis verwendete Wirkstoff Tadalafilhat eine ganz ähnliche Wirkung wie Sildenafil. Der entscheidene Unterschied zu Viagra ist die deutlich längere Wirkungszeit, weil Tadalafil als PDE-5-Hemmer deutlich langsamer im Körper abgebaut wird. Die Halbwertszeit liegt bei 17,5 Stunden. Cialis, das in Deutschland nur auf Rezept erhältlich ist, wird deshalb auch als Wochenendpille ("Weekend-Pill") bezeichnet: Männer, die das Medikament am Freitagabend einnehmen, spüren teilweise sogar noch am Montagmorgen die Wirkung. Einem vergnüglichen Wochenende steht somit nichts im Weg! Allerdings sollte Cialis bereits etwa zwei Stunden vor dem gewünschten Sex-Erlebnis eingenommen werden.
Spedra
Im Gegensatz dazu hilft Spedra aus dem Hause Berlin-Chemie bereits in etwa 15 bis 30 Minuten beim Erlangen einer Erektion. In Spedra, das seit Mitte 2013 auf dem Markt ist, steckt der PDE blockende Wirkstoff Avanafil. Die Wirkungsdauer liegt mit sechs bis 17 Stunden zwischen denen von Viagra und Cialis.
Levitra
Und noch einen PDE5-Hemmer gibt es: Vardenafilist eine Entwicklung von Bayer HealthCare, firmiert unter dem Handelsnamen Levitra und ist seit 2002 zugelassen. Der in Levitra enthaltene Vardenafil kann seine Wirkung auch nur dann entfalten, wenn gleichzeitig eine sexuelle Stimulation erfolgt, wie bei all den anderen Phospho-Diesterase-5-Hemmern. Die Wirkungsdauer von Levitra beträgt im Durchschnitt fünf bis acht Stunden. Diese Pille sollte kurz vor dem geplanten Geschlechtsverkehr eingenommen werden.
Apomorphin
Im Jahr 2001 kam ein neues und ursprünglich vielversprechendes erektionsförderndes Mittel auf den Markt: Apomorphin, in Form von 2 mg und 3 mg Tabletten. Obwohl alle Phasen der klinischen Studien mit der Substanz Apomorphin gute Ergebnisse zeigten, wurde schnell nach der Markteinführung klar, dass das Potenzmittel nicht die Erwartungen der männlichen Kundschaft erfüllte. Die Wirksamkeit war einfach zu gering und die meisten Männer waren mit ihren Erektionen nicht zufrieden. Apomorphin wurde daher nach kurzer Zeit wieder vom Markt genommen.
Apomorphin ist sogenannter Dopamin-Rezeptor-Agonist, es hat also eine ähnliche Wirkung wie Dopamin. Dopamin wird beispielsweise bei der Therapie von Morbus Parkinson verwendet. Eine Nebenwirkung kann eine ausgeprägte Libido bei männlichen Patienten sein, so dass diese ihre sexuellen Reaktionen teilweise nicht mehr unter Kontrolle haben. Eine weitere unangenehme Nebenwirkung ist häufiges Erbrechen – keine schöne Vorstellung! Und schließlich kann Apomorphin zu einer Senkung des Blutdrucks, zu Übelkeit, Obstipation (Verstopfung im Darmbereich), Schlafstörungen und Schwindel führen.
Apomorphin wird normalerweise oral verabreicht, und zwar sublingual. Die Tablette wird also unter die Zunge gelegt, wo sie sich innerhalb von etwa 10 Minuten auflöst. Die Resorption des Wirkstoffs erfolgt über die Mundschleimhaut. Nach 15 bis 20 Minuten zeigen sich die ersten Wirkungen, die teilweise bis zu zwei Stunden andauern können. Wenn man die Tablette schluckt und dadurch dem Magendarmtrakt zuführt, wird in der Regel keine Wirkung freigesetzt. Bei der Einnahme von PDE-5-Inhibitoren (z.B. Viagra) kann sich der Wirkeintritt nach sehr fetthaltigen Mahlzeiten verzögern. Dies ist bei der Einnahme von Apomorphin nicht der Fall.
Neben der oralen Applikation von 2 bzw. 3 mg kann auch eine intramuskuläre und subkutane Verabreichung erfolgen. Allem Anschein nach gibt es dabei einen „Lerneffekt“. Eine häufige Einnahme von Apomorphin scheint eine verbesserte erektile Funktion hervorzurufen. Es kann sich lohnen, dies auszutesten.
Patentschutz von Cialis ausgelaufen
Am 15. November 2017 gab es erfreuliche Nachrichten für Männer, die Cialis (Tadalafil) verwenden: Der Patentschutz ist ausgelaufen. Dadurch ist es nun möglich, die günstigeren Generika zu erwerben.
Tadalafil ist ein PDE-5 Inhibitor (auch PDE-5 Hemmer, Phosphodiesterase Inhibitor Typ 5 oder Phosphodiesterase-V-Hemmergenannt).Cialis, das in Deutschland nur auf Rezept erhältlich ist, wird auch als Wochenendpille ("Weekend-Pill") bezeichnet. Die Bezeichnung kam zustande, weil Cialis als verschreibungspflichtiges Arzneimittel mit einer Halbwertszeit von 17,5 Stunden sehr langsam im Körper abgebaut wird. Die Folge: Männer, die das Medikament am Freitagabend einnehmen, spüren teilweise sogar noch am Montagmorgen die Wirkung. Einem vergnüglichen Wochenende steht somit nichts im Weg!
Generika müssen in der gleichen Dosierung angeboten werden wie das ursprüngliche Produkt. Cialis gibt es in der Dosierung 5 mg, 10 mg und 20 mg. Am häufigsten ist die Dosis 20 mg als Generikum erhältlich. Bei der Dosierung von 5 mg Tadalafil ist der Preisunterschied nicht so extrem wie bei 20 mg, die Kostenersparnis beträgt allerdings immer noch um die 35 Prozent.
Sprechen Sie uns an – Behandlung vom Experten
Professor Dr. Sommer und sein Team sind weltweit anerkannte Experten auf dem Gebiet der Erektilen Dysfunktion (Erektionsstörungen). Wir stehen Ihnen für alle Fragen zur Verfügung. Sprechen Sie uns an, gerne vereinbaren wir einen Termin zur Beratung und Untersuchung. Sie erreichen uns außerdem telefonisch unter 040-22 63 84 58.
Was ist bei der Einnahme oraler Potenzmittel zu beachten?
Ob Viagra (R Sildenafil), Levitra (F Vardenafil) oder Cialis (R Tadadafil): Bevor man mit der medikamentösen Therapie beginnt, sollte man beim Arzt unbedingt die Ursachen der Sexualitätsstörungen abklären lassen.
Wichtig: Nicht alle Medikamente sind für jeden Mann geeignet, auch wenn sie indiziert wären. So dürfen zum Beispiel Männer, die wegen ihrer Herz-Kreislauf-Medikation Nitrate zu sich nehmen müssen, sogenannte PDE-5-Inhibitoren (Phosphodiesterase-5-Hemmer) nicht einnehmen. „Hände weg“ gilt auch für Männer, die vor kurzem einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten.
Eine Kontraindikation besteht auch bei Männern mit instabiler Angina pectoris. Symptome einer Angina pectoris sind Brustenge und plötzlich auftretende Schmerzen in der Herzgegend.
Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz oder krankhaft verändertem niedrigen Blutdruck sollten die oralen Potenzmittel ebenfalls nicht einnehmen. Selbiges gilt auch für Patienten mit Rhythmusstörungen oder zu geringen Kaliumwerten.
Wirkungsweise von PDH-5-Inhibitoren
Zuallererst: PDE-5-Inhibitoren sind keine Aphrodisiaka. Das heißt, sie stimulieren nicht das Sexualzentrum des Gehirns und führen von selbst zu einer Erregung. Dies ist ein weitverbreitetes Vorurteil. Vielmehr wirkt der in der Tablette enthaltene Wirkstoff in erster Linie als durchblutungsfördernde Substanz. Das heißt, durch PDE-5-Inhibitoren werden keine sexuellen Phantasien oder die Libido des Mannes stimuliert. Die PDE-5-Inhibitoren helfen lediglich bei der Umsetzung des Wunsches nach sexueller Vereinigung. Ist also ein sexueller Impuls (dieser ist nervenabhängig) vorhanden, unterstützt die Tablette den gesamten weiteren biochemischen Ablauf der Erektion. Nimmt der Mann hingegen keine sexuellen Reize wahr, kommt es nicht zu Erektion.
Die versteifende Wirkung von PDE-5-Inhibitoren auf den Penis ist einem kleinen Molekül zu verdanken - dem Stickstoffmonoxid, das für eine Weitstellung von kleinen Gefäßen im Penis sorgt und dadurch zu einer besseren Füllung der Schwellkörper mit Blut führt. Mehr Blutzufluss bei gleichzeitig geschlossenen Abflussventilen bedeutet eine stärkere und anhaltendere Erektion.
Wie sind die Nebenwirkungen von Viagra, Levitra und Cialis?
Die Nebenwirkungen sowohl der Wirkstoffe Sildenafil (Viagra), Vardenafil (Levitra) und Tadalfil (Cialis) sind zum Glück überschaubar. Grundsätzlich sollte man aber auch hier Vorsicht bei der Dosierung walten lassen. Bleibt die gewünschte Wirkung aus, wäre es gefährlich, ohne Rücksprache mit dem Arzt die Dosis zu erhöhen. Meist wird dadurch nämlich keinesfalls eine bessere Wirkung erzielt, sondern allenfalls das Risiko von Nebenwirkungen erhöht.
Bei Viagra gelten als die häufigsten Nebenwirkungen leichte Kopfschmerzen, eine verstopfte Nase, Hitzewallungen und Hautrötungen. In selteneren Fällen kann es auch zu Schmerzen im Oberbauch, Erbrechen, Sodbrennen oder einem Völlegefühl kommen. Auch vorübergehende Sehstörungen sowie muskuläre Beschwerden, etwa in Form von Rückenschmerzen, sind nicht auszuschließen. Die Konsultation eines Arztes ist aber so gut wie nie erforderlich, weil sich alle Nebenwirkungen nach einer gewissen Zeit von ganz alleine wieder abklingen.
Bei Cialis gelten Kopf- und Magenschmerzen als die häufigsten Nebenwirkungen: bei etwa jedem Vierten treten sie auf. Deutlich seltener – nämlich nur in etwa jedem 20. Fall – wird von leichten Schwindelgefühlen, einer verstopften Nase, Hautötungen oder Muskelschmerzen, die aber sehr heftig sein können berichtet.
Alle PDE-5-Hemmer, also auch Spedra und Vardenafil haben alle ähnliche Nebenwirkungen, in unterschiedlicher intensiver Ausprägung.
Potenzmittel: Bitte nicht übertreiben
Zuviel des Guten kann böse Folgen haben. Das zeigt der Fall eines Patienten, der etwa das Zehnfache der maximal empfohlenen Tagesdosis des in Viagra enthaltenen Wirkstoffs Sildenafil aufnahm. Nach dem Schlucken des Potenzmittels entwickelte er eine Nachblindheit, seine Augen reagierten übermäßig empfindlich bei Lichteinfall (Fotophobie) und er bekam ringförmige Gesichtsfeldausfälle, die über Monate anhielten.
Nach eingehender Untersuchung diagnostizierte der Augenarzt schließlich eine Schädigung der Retinazellen (Retina = Netzhaut). Besonders prekär: Allen Erkenntnissen zum Trotz gibt es heute dafür noch keine gesicherte Therapie, der Patient musste also mit seinen optischen Problemen so gut es geht klarkommen.
Eines zeigt dieser Fall sehr deutlich: Die maximal empfohlenen Tagesdosen sollten bei der Einnahme von Potenzmitteln nicht überschritten werden. Und dass PDE-5-Inhibitoren wie Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil und Co. nicht ohne Rezept konsumiert oder bei fragwürdigen Anbietern online bestellt werden sollten, versteht sich von selbst.
Die Autoren des Fallberichts jedenfalls weisen darauf hin, dass Männer mit unklaren Sehstörungen und/oder einer Retinaschädigung dies unbedingt mit ihrem Arzt unbedingt besprechen sollten.
Welches Potenzmittel ist für mich am geeignetsten?
Auf die Frage, ob eine klassische Potenzpille wie Viagra, Levitra, Spedra oder Cialis besser hilft oder ob mit einer pflanzlichen Alternative wie Yohimbin eine erfüllende Wirkung erzielt, gibt es keine allgemeine Antwort. Letztlich muss im Einzelfall entschieden und ggf. auch ausprobiert werden. Auch sollte im Vorfeld die Ursache der Erektionsschwäche mittels spezieller Untersuchungen festgestellt werden. Mit Blick auf die Nebenwirkungen, die vor allem bei einer falschen und nicht individuell angepassten Dosierung auftreten können, sollte zuvor immer mit einem Arzt gesprochen werden.
Neue Studienergebnisse
Brandaktuelle Studien haben ergeben, dass sich bei etwa 40 bis 50% der Patienten bei der Einnahme sogenannter PDE-5-Inhibitoren keinerlei Erfolg zeigt. Diese müssen daher auf andere therapeutische Maßnahmen zurückgreifen. Lesen Sie hier mehr zu weiteren therapeutischen Maßnahmen bei Erektionsstörungen >
Für interessiertere Leser die etwas detailliertere Darstellung des Wirkmechanismus der PDE-5-Inhibitoren:
Der Wirkstoff der Tablette greift in den Stickstoffhaushalt der Schwellkörperzellen ein und blockiert die Wirkung eines "Erektionsverhinderers": Die PDE-5-Inhibitoren hemmen das Enzym Phosphodiesterase Typ 5 (PDE 5). PDE 5 ist der Gegenspieler zur erektionsfördernden Substanz cGMP (Cyclo-Guanosinmonophosphat), einem Produkt des NO-Stoffwechsels, das die feinen Muskelfaserzellen in den Schwellkörpern "entspannt", so dass das Blut leichter fließen kann. Bei Männern mit Erektionsstörungen ist das Gleichgewicht zwischen erektionsfördernden und erektionsverhindernden Substanzen aus der Balance geraten. PDE 5 - und verwandte Enzyme - bauen das cGMP wieder ab, noch bevor überhaupt eine Erektion erfolgen konnte. Dadurch, dass die PDE-5-Inhibitoren diese PDE 5-Wirkung hemmen, kann das erektionsfördernde cGMP länger wirken, d.h. der Penis richtet sich auf und bleibt länger erigiert. Entscheidend ist, dass diese Wirkung der PDE-5-Inhibitoren gezielt und gut steuerbar erfolgt.
Die extrakorporale Stoßwellentherapie als Alternative zu PDE-5-Hemmern
Es kommt immer wieder vor, dass Männer mit Potenzproblemen nicht auf PDE-5-Hemmer ansprechen. Außerdem kann es passieren, dass Männer die PDE-5-Hemmer nicht vertragen oder dass Kontraindikationen zu befürchten sind. Doch es gibt Alternativen – zum Beispiel die niedrigenergetische extrakorporale Stoßwellentherapie LESWT (Low Energy Shock Wave Therapy). Diese verspricht verbesserte Erektionen ganz ohne Medikamente.
Wie das funktioniert? Der Penis wird gestreckt und an mehreren Punkten am Schaft mit Stoßwellen von rund 100 bar „geschockt“. Dies soll zur Bildung neuer Blutgefäße und Endothelzellen und damit zum Ende der erektilen Dysfunktion (ED) führen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Prozedur ein- bis zweimal die Woche erfolgt, und zwar über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten!
Die durchgeführten wissenschaftlichen Studien mit überwiegend negativen Resultaten hatten einen eher kleinen Anteil an kardiovaskulären Patienten. Daraus ergibt sich, dass diese vielleicht eher von einer LESWT profitieren. Eines steht jedoch fest: Es ist davon auszugehen, dass die Methode an Bedeutung gewinnen wird. Völlig unklar hingegen ist, wie oft, wie lange, wie intensiv und mit welchem Gerät die Therapie erfolgen sollte. Derzeit sind etwa sieben Hersteller am Markt, wobei deren Geräte zur LESWT alle sehr unterschiedlich sind.
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