Platelet-Rich Plasma (PRP): Kann eine Therapie mit Eigenblut die sexuelle Gesundheit und die sexuelle Perfomance verbessern?

Blut wird gerne als „Lebenssaft“ bezeichnet. Und mit Hilfe von Blut kann auch in sehr vielen Lebenslagen den Menschen geholfen werden. Die PRP-Therapie ist vor allem deshalb sehr interessant, weil sie mit dem Eigenblut des zu behandelnden Patienten geschieht, weshalb die Risiken und Nebenwirkungen grundsätzlich als sehr gering einzuschätzen sind.

„Blut“

Wer unter Arthrose leidet, kann mit einer PRP-Therapie versuchen, die Schmerzen zu lindern oder sogar die Beweglichkeit wieder zu verbessern.  Auch viele Leistungssportler vertrauen schon seit langem auf die Behandlung mit Eigenblut, um nach einer Verletzung den Heilungsprozess zu beschleunigen.

Die PRP-Therapie kommt außerdem sehr häufig in der kosmetischen Chirurgie zum Einsatz: In den häufigsten Fällen soll dadurch die Haut gestrafft werden; auch die Verlangsamung eines erblichen bedingten Haarausfalls ist möglich. Es gibt zudem einige Mediziner, insbesondere in den USA, die davon überzeugt sind, dass eine PPR-Therapie die sexuelle Funktion verbessern kann. Bei einer solchen Behandlung erfolgt die entsprechende Injektion in den Penis oder in die Vagina. Wissenschaftliche Studien, die den Erfolg einer solchen Behandlung bestätigen, gibt es dazu allerdings noch nicht.

Was bedeutet PRP?

Hinter den drei Buchstaben PRP verbergen sich die Wörter platelet-rich plasma. Beim Plasma handelt es sich um den flüssigen Anteil des Blutes. Dieses Plasma wird bei der PRP-Therapie mit Thrombozyten, also den Blutplättchen (englisch „platelet“), angereichert. Übersetzt handelt es sich also um „plättchenreiches Plasma“, das mittels Injektion die jeweils gewünschte Wirkung erzielen soll.

Wie funktioniert eine PRP-Therapie?

Die für eine PRP-Therapie benötigten zusätzlichen Blutplättchen stammen aus dem eigenen Blut des Patienten. Dazu wird das Blut nach der erfolgten Entnahme mit Hilfe von Zentrifugalkraft in seine Bestandteile zerlegt. Ziel ist die Extraktion möglichst vieler Thrombozyten beziehungsweise eines besonders plättchenreichen Bluts. Der so gewonnene Wirkstoff wird dann an einer bestimmten Stelle am Körper injiziert – bei Arthrose erfolgt die Injektion zum Beispiel direkt ins betroffene Gelenk, in der plastischen Chirurgie sind diverse Gesichtspartien denkbar.

Was sind ein „P-shot“ und „Orgasmus-shot“?

Vor allem in den USA werden PRP-Therapien auch dafür eingesetzt, um zu versuchen, die erektile Funktion sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu verbessern. Die Injektion des plättchenreichen Eigenbluts erfolgt dann entweder in den Penis - die Rede ist von einem „Priapus shot“ oder „P-shot“ – oder in die Vagina, auch „Orgasm shot“ oder „O-shot“ genannt.

Amerikanische Mediziner machen damit Reklame, dass solche Injektionen beim Mann nicht nur die erektile Funktion verbessern sollen, sondern auch die Penisgröße positiv beeinflussen. Bei der Frau soll es angeblich zu einer erhöhten Libido kommen, einer besseren vaginalen Lubrikation und intensiveren Orgasmen.

Wir möchten an dieser Stelle aber noch einmal betonen: Hierzu gibt es bislang keine wissenschaftlich fundamentierten Studien! So gut und so erwiesen die Wirkung der PRP-Therapie in vielen anderen Bereichen ist, so unklar ist noch der Erfolg bei einer unter sexuellen Gesichtspunkten erfolgenden Therapie. Es ist nicht auszuschließen, dass es hier sehr viel mehr Marketing gibt als wirklich nachweisbare therapeutische Effekte.

Warum setzen viele Patienten auf eine PRP-Therapie?

Eigenblutbehandlungen werden in letzter Zeit verstärkt nachgefragt, weil der aufgeklärte Patient gerne Bescheid wissen möchte über den bei ihm eingesetzten Wirkstoff. Und in diesem Fall stammt der Wirkstoff ja aus seinem eigenen Körper und kann deshalb als „natürlich“ bezeichnet werden. Das schafft eine Vertrauensbasis, die bei Behandlungen mit Produkten der Pharmaindustrie nicht immer gegeben ist.

Wie sind die Nebenwirkungen bei einer PRP-Therapie?

Weil es sich bei dem verwendeten plättchenreichen Plasama um einen natürlichen und körpereigenen Wirkstoff handelt, muss kaum mit Nebenwirkungen gerechnet werden. Die Gefahr einer allergischen Reaktion kann nahezu komplett ausgeschlossen werden. Nach der Injektion kann es zwar zunächst zu einer leichten Schwellung an der Einstichstelle kommen, doch klingt diese in der Regel bereits nach wenigen Tagen wieder ab.

Die sehr gute Verträglichkeit des Eigenbluts ermöglicht es vielen Patienten, eine PRP-Therapie mit anderen Behandlungsmethoden zu kombinieren und somit die gewünschte Wirkung noch zu potenzieren, ohne dabei das Risiko an Nebenwirkungen zu erhöhen.

Was sind eigentlich Blutplättchen (Thrombozyten)?

Thrombozyten verfügen über sehr viele Wachstumsfaktoren. Diese wirken sich positiv auf Heilungsprozesse aus. Die besondere Kraft des Bluts und speziell der Blutplättchen wird vor allem bei kleineren offenen Wunden gut sichtbar: Sind im Blut ausreichend Thrombozyten enthalten, schafft es der Körper nach einer gewissen Zeit von ganz alleine, die Blutung zu stoppen. Das Blut, das eben noch getropft oder geflossen ist, kann gerinnen. Verfügt Blut über nur wenige Blutplättchen, setzt diese Gerinnung deutlich langsamer ein – oder, im schlimmsten Fall, erfolgt sie gar nicht. Dann liegt eine Hämophilie vor, umgangssprachlich auch Bluterkrankheit genannt.

Die Proteine in den Blutplättchen sind außerdem noch dazu da, die Wundheilung zu fördern. Im Fall einer kleineren offenen Wunde bedeutet das: Der Körper kann selbst dafür sorgen, dass die Wunder wieder zuwächst, der Körper kann sich also selbst reparieren.

Einige Wissenschaftler vermuten, dass die Injektion von Blutplättchen aus dem Blut des eigenen Körpers dazu führt, dass in einem verletzten Areal die Heilungsprozesse stärker angeregt werden. Erwähnenswert ist, dass im Jahre 2018 Sexual Medicine Society of North America (SMSNA) die klinisch tätigen Mitglieder aufgerufen hat, Studien durchzuführen. Ziel der Studien war es, herauszufinden, welche Wirkung eine PRP-Therapie hat. Zudem sollten die Langzeitwirkungen einer Eigenblutbehandlung im Zusammenhang mit der erektilen Funktion erforscht werden. Aussagekräftige oder gar verlässliche Ergebnisse liegen noch nicht vor.

Grundsätzlich kann mit Blick auf die Heilungswirkung von plättchenreichem Blut festgestellt werden: Während an derjenigen Stelle des Körpers, an der die Injektion erfolgt, die Hautzellen durch die zusätzlichen Thrombozyten stimuliert werden, können zusätzlich sogar noch weitere Stammzellen angelockt werden. Im Idealfall wirken also plötzlich sehr viele Blutplättchen an einer bestimmten Stelle ein.

Wo wird die PRP-Therapie bevorzugt eingesetzt?

Der Siegeszug der PRP-Therapie nahm Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts seinen Lauf. Seitdem werden mit ihr viele verschiedene Therapieansätze verfolgt.

Außer beim Einsatz bei Arthrose und im Leistungssport hat sich die Eigenbluttherapie vor allem in der ästhetisch-kosmetischen Chirurgie zu einer beliebten Alternative zu herkömmlichen Behandlungsansätzen entwickelt. So wird die  PRP-Therapie zum Beispiel eingesetzt, um die Haut zu revitalisieren (Falten glätten) oder gar den gesamten Alterungsprozess der Haut zu verlangsamen. Viele Patienten versprechen sich von einer PRP-Therapie eine allgemeine Verbesserung der Hautstruktur und eine Reduzierung von Stressanzeichen, speziell im Gesicht.

Eine wichtige Bedeutung kommt der PRP-Therapie auch rund um das Problem Haarausfall zu. Erblich bedingter Haarausfall kann durch eine Eigenblutbehandlung verlangsamt werden. Ebenso raten Mediziner nach einer erfolgten Haar-Transplantation dazu, die Behandlung noch mit einer PRP-Therapie abzurunden.

Für wen ist eine PRP-Therapie geeignet?

Weil es sich um einen körpereigenen Wirkstoff handelt, der sehr gut verträglich ist, kann eine PRP-Therapie grundsätzlich für jeden Menschen eine denkbare und noch dazu risikoarme Option sein. Trotzdem sollte sie noch nicht bei Jugendlichen angewendet werden.

Was hat Dracula mit der PRP-Therapie zu tun?

Wenn in der ästhetisch-kosmetischen Chirurgie eine Eigenbluttherapie zum Einsatz kommt, wird umgangssprachlich auch von einem „Dracula-Lifting“  oder „Vampir-Lifting“ gesprochen. Wobei das Bild natürlich schief ist: In den entsprechenden Sagen trinken Vampire das Blut von fremden Menschen – von einer Eigenbluttherapie ist bei Dracula und seinesgleichen nichts bekannt.

Gibt es andere Möglichkeiten, das Blut mit Thrombozyten anzureichern?

Wer auf natürliche Weise den Abteil von Thrombozyten in seinem Blut erhöhen möchte, kann auf eine Rezeptur zurückgreifen, die auch in so vielen anderen Fällen gilt: regelmäßige Bewegung und bewusste Ernährung. Lebensmittel, die dem Blut direkt gut tun, sind zum Beispiel Orangen, Kiwis, Tomaten und grünes Gemüse. Grundsätzlich gilt: verstärkt darauf achten, Ballaststoffe und Vitamine in den Speiseplan zu integrieren. Begleitend dazu sollten auch beim Getränkekonsum ein paar Dinge beachtet werden. Positiv wirken sich ein Verzicht auf Alkohol sowie koffeinhaltige Getränke aus. Wer hingegen regelmäßig ein Glas warmes Wasser trinkt, regt damit die Nährstoffaufnahme des Körpers an. Dies wiederum hat zur Folge, dass der Körper eine größere Anzahl Blutzellen produzieren kann.

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