Vorbeugung von Blasenkrebs: Mit dem Möhrensalat gegen Blasenkrebs

„Iss bitte die Möhren. Die sind gesund für Deine Augen.“ Wer kennt sie nicht, diese alte Weisheit der Mutter?  Ganz ehrlich, so unrecht hatte Muttern damit auch gar nicht. Doch Möhrchen vermögen noch weitaus mehr: Sie schützen – in höheren Mengen verzehrt – einer aktuellen Studie zufolge wohl ebenso vor dem gefürchteten Urothelkarzinom, dessen häufigste Entität der Blasenkrebs ist.

Fahrradfahrer

Aktuelle Studie: Möhren helfen gegen Blasenkrebs

Etwa 90 – 95 % der Urothelkarzinome sind Blasentumoren. Da es für Blasenkrebs aber andererseits noch immer keine wirklich verlässliche Früherkennung gibt, ist die Prävention besonders wichtig. Die Ernährung spielt als Risikofaktor beim Blasenkrebs durchaus eine Rolle. So sind z. B. Genussgifte, wie Alkohol oder der Tabakrauch, entscheidend an der Krebsentstehung beteiligt. Umso interessanter ist deshalb auch, ob es bestimmte Nahrungsmittel gibt, die einer Krebsentstehung entgegenwirken können, wie. z. B. die bisher sehr kontrovers diskutierten Karotten. 

Chinesische Forscher haben dazu nun eine Metaanalyse durchgeführt, d. h. sie haben alle verfügbaren Studien zum Thema Karotten und Urothelkarzinom herausgesucht und gemeinsam auf statistische Zusammenhänge hin ausgewertet. Was im ersten Moment sehr viel klingt, muss allerdings schon gleich wieder relativiert werden. Die Zahl der Studien, welche letztlich in die Metaanalyse einbezogen werden konnten, belief sich auf sechs! Dennoch kamen die Analysen zu einem durchaus überraschenden Ergebnis: Viel Karotten zu essen, verringert demnach offensichtlich tatsächlich das Risiko, an einem Tumor der unteren Harnwege zu erkanken – und zwar um bis zu 37 %!

Ein wesentlicher Schwachpunkt der Studie bestand allerdings darin, dass die vier Fallkontroll- und zwei Kohortenstudien vergleichsweise heterogen waren, d. h. sowohl die Methodik als auch die erklärten Ziele der Studien unterschieden sich und waren daher nicht zu 100 % miteinander vergleichbar.

Was jedoch Patienten und Ärzte sehr viel mehr interessieren dürfte, sind die zugrundeliegenden Mechanismen, weshalb Karotten gegen Urothelkarzinome schützen: Karotten, das verrät bereits der Name, sind sehr reich an sogenannten Carotinoiden, welche unter anderem der Möhre ihre charakteristische gelb-orange Farbe verleihen. Diese Sekundärmetabolite hatten bereits zuvor in Studien, z. B. zum Blasenkrebs, antioxidative, zytostatische und antitumoröse Wirkungen gezeigt. Gleichermaßen sind wohl auch andere Stoffe aus den Möhren an der Krebsabwehr beteiligt, wie Vitamin A, Retinole sowie Beta-Carotinoide.

Fazit

Möhren bieten aufgrund ihres großen Reichtums an Carotinoiden und anderen antioxidativen Substanzen eine gute Möglichkeit, das Risiko einer Krebsentstehung, z. B. im Falle des Blasenkarzinoms, positiv zu beeinflussen. Größere Studien müssen nun jedoch in Zukunft noch zeigen, ob dies tatsächlich für alle Menschen gleichermaßen gilt und ob alle deshalb von einer karottenreichen Diät profitieren würden.

Quelle:Luo X et al., Oncotarget 2017; 8(44): 77957-77962