Liebe in Zeiten von Corona

Das fiese, kleine Virus ist da und treibt die ganze Welt in eine tiefe Krise. Länder schotten sich ab, Menschen liegen schweratmend in den Krankenhäusern und die Zahl der Toten steigt leider täglich weiter an. Viele arbeiten statt in den Büros im Home Office am Küchentisch und bauen nebenher mit ihrem quengelnden Nachwuchs Türme aus Legosteinen, weil die Tagesstätten und Schulen geschlossen sind. Harte Zeiten sind das, seit sich Corona um die Erde schleicht und unseren Alltag völlig auf den Kopf stellt.

Corona

Wir hocken jetzt viel aufeinander. Wir müssen jetzt mehr aushalten und Situationen erleben, die wir bisher so nicht kannten. Was macht das mit unserem Sex? Lassen wir uns von diesem Virus vorschreiben, wie der Tag aussieht? Wie die Liebe schmeckt? Wir schauen auf die schlimmen Bilder aus Italien, wo Menschen hinter Sauerstoffmasken nach Luft ringen und hoffen, dass wir von diesem Schicksal verschont bleiben. Corona bestimmt unser Verhalten, unseren Alltag, jeden Tag  sagt man uns, es gehe um Leben und Tod. Wir stehen im Abstand beim Bäcker im großen Abstand in der Schlange und bei jedem kleinen Husten fürchten wir den Beginn einer Lungenentzündung.

Darf man da überhaupt noch an Sex und Erektionen denken?

Man darf, sagt Professor Dr. Sommer. Man sollte es sogar, um in diesen schweren Wochen einfach auch mal an das Leichte im Leben zu denken und sich mit schönen Dingen abzulenken.

Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit (DGMG) hat dazu in einer aktuellen Studie 283 Männer mit einem Durchschnittsalter von 43 Jahren (Alter: von 21 bis 72 Jahre, die sich seit mindesten 6 Monate in einer festen Beziehung befinden) befragt – telefonisch natürlich, wie es die Zeiten erfordern.  Die meisten von ihnen gaben an, dass sie die länger verbrachte Zeit in den eigenen vier Wände zwar häufig belastet, aber man darin für die Liebe auch eine neue, große Chance sieht. Hier die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage, die in Deutschland bisher einzigartig ist:

96 Prozent bleiben bei ihrem Partner, während sich nur ein sehr kleiner Teil von den ansteckenden Zeiten nicht abschrecken lässt und die Betten wechselt.

71 Prozent geben an, teilweise im Home-Office zu arbeiten und dadurch auch mehr körperliche Nähe zuzulassen und damit eigentlich mehr Zeit für Sex.

40 Prozent der befragten Männer allerdings leiden an Erektionsschwächen bis hin zu schweren Störungen. In Zeiten von Corona könnten die zusätzlichen psychischen Belastungen eine wichtige Ursache dafür sein.

Sexuelle Frequenz im Monat (vor Corona):

Alter (Jahre):

18-30

31-40

41-50

51-60

über 61

1973

20,1x

10,3x

7,7x

6,1x

3,8x

2003

7,3x

4,9x

2,9x

1,2x

0,7x

JETZT (hochgerechnet, da die wöchentliche Frequenz erhoben wurde) in der Corona-Krise:

Alter (Jahre):

18-30

31-40

41-50

51-60

über 61

in Haushalten zu zweit

14,8x

9,6x

7,1x

4,3x

2x

mit Kindern oder anderen
„zusätzlichen“ Einwohnern

4,3x

3,9x

2,1x

1,2x

0,7x

 

Spielt also Angst doch eine große Rolle? Oder eher körperliche Ursachen?

Eine frühere Studie der DGMG hatte 2006 aufgezeigt: 23 Prozent der Befragten können durch den Leidensdruck, der Erektile Dysfunktion verursachen kann, in eine gefährliche Lebenskrise geraten. Was für eine Steigerung! Von 23 % in 2006 auf 40 Prozent jetzt!

Aber was tun in diesen Zeiten? Wäre es nicht zu banal, sich in eine volle Arztpraxis zu setzen, nur weil es im Bett nicht mehr so richtig klappt? Während andere Menschen mit Mundschutz durch die Gänge laufen und sich alte Menschen schwer röchelnd beatmen lassen? Darf man, soll man da mit einer solchen „Lapalie“ und mangelnder Standfestigkeit zum Arzt gehen, während um einen herum der Weltuntergang droht?

Ja, sagt Professor  Sommer, man soll. Unbedingt, wenn die Corona-Krise vorbei ist! Denn eine Erektionsstörung kann immer auch ein Vorbote einer kardiovaskulären Erkrankung sein, die später einmal einen Herzinfarkt oder Schlaganfall nach sich ziehen könnte.

Also, von wegen banal. Man muss das Problem von Männern, die nicht können, sehr ernst nehmen. Aber was die Studie auch gezeigt hat: Der Leidensdruck der betroffenen Männer ist sehr groß. Die betroffenen Männer wünschten sich eine schnelle Lösung ihres Problems!


Da die Deutsche Gesellschaft für Männergesundheit (DGMG) in Zusammenarbeit mit mit dem Team um Prof. Dr. Sommer gerne etwas für die generelle Gesundheit der Männer in diesen schweren Corona-Zeiten tun möchten, hat das Team um Prof. Sommer eine wissenschaftlich fundierte Video-Anleitung bereit gestellt - inklusive mehrerer 1-zu-1 Trainingsprogramme, die es jedem MANN ermöglichen, durch gezielte körperliche Aktivität, mentales Training und spezielle Ernährung seine Sexualität zu verbessern und zu steigern.

Zum Trainingsprogramm

Nutzen Sie diese Chance – Zeit dafür sollte jetzt genügend vorhanden sein.

Telefonsprechstunde

Wem dieses Trainingsprogramm allein nicht genug ist, dem bieten Professor Sommer und das Summer Health Team auf vielfachem Wunsch eine kostenpflichtige Sprechstunde am Telefon an, um den Betroffenen möglichst schnell und wirkungsvoll zu helfen. Von zu Hause. Und trotzdem eine vollwertige Sprechstunde mit Anamnese, Analyse und Beratung zu Therapiemöglichkeiten. 

 

Informationen zur Telefonsprechstunde

Informationen zur Telefonsprechstunde

Wir haben auf vielfach geäußerten Wunsch jetzt eine kostenpflichtige Telefon-Sprechstunde zur Behandlung von Erektions- und Ejakulations-Störungen eingerichtet. Diese Sprechstunde wird nach der einzigartigen Prof.-Dr.-Sommer-Methode durchgeführt.

Sex und Corona (COVID-19): Ein Review der aktuellen Literatur

Das alles in diesen Tagen und Wochen beherrschende Thema ist die Coronapandemie. Da stellen sich berechtigterweise viele Menschen die Frage, ob es sicher ist, derzeit Sex zu haben.

Das Coronavirus überträgt sich hauptsächlich durch respiratorische Tröpfchen, die beim Husten und Niesen entstehen und vom Gegenüber über die Schleimhäute aufgenommen werden. Die Sekrete der Atemwege setzen sich aber auch auf Oberflächen, die eine infizierte Person angefasst hat. Aus diesem Grund soll eine soziale Distanz eingehalten werden, hier in Deutschland gilt die 2-Meter-Regel. International gelten teilweise unterschiedliche Vorgaben, dies ändert sich – je nach aktueller Studienlage – jedoch immer wieder. In jedem Fall ist es sinnvoll, Kontakte mit anderen Menschen zu vermeiden und seine Hände regelmäßig und sorgfältig zu waschen.

Die gute Nachricht: Noch wurde nicht darüber berichtet, dass das Coronavirus sexuell übermittelt werden kann. Allerdings ist es durchaus möglich, dass das Virus indirekt beim Geschlechtsverkehr weitergegeben wird. Wissenschaftler haben COVID-19 bereits im Stuhl festgestellt, allerdings noch nicht im Sperma oder in der Vaginalflüssigkeit. Das ist der Stand von Anfang April 2020. Sexuell aktive Personen und Paare, die schon eine ganze Weile zusammen sind oder zusammenleben, sollten jedoch Vorsichtsmaßnahmen treffen, solange die Pandemie noch andauert.

  1. Küssen: Das Virus ist im Speichel gefunden worden. Daher besteht beim Küssen eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass COVID-19 über diesen Weg weiterverbreitet wird. Also das Küssen besser sein lassen!
  2. Rimming (Analingus): Während der Coronakrise sollte der Anus einer anderen Person nicht stimuliert werden. Denn Übertragungswege von dem Magen-Darmtrakt sind bereits bekannt.
  3. Sexuelle Aktivität mit Menschen außerhalb des Haushalts: Solange die Pandemie besteht, ist Sex „außer Haus“ tunlichst zu vermeiden.
  4. Sexuelle Aktivitäten mit Infizierten: auf keinen Fall! Erkrankte Menschen sollen isoliert werden und der Kontakt mit ihnen ist zu vermeiden, bis sie komplett wieder gesund sind und den Virus nicht mehr übertragen können.
  5. Sex haben mit Personen, die zu den Risikogruppen gehören: bitte nicht! Zu den Risikogruppen gehören Diabetiker, Menschen mit Lungen- und Herzerkrankungen, Tumoren oder Schwächen in ihrem Immunsystem. Sie alle sind einer besonders großen Gefahr ausgesetzt, eine schwere Erkrankung bei der Infektion mit dem Coronavirus zu erleiden.
Grundsätzliche Vorsichtsmaßnahmen:
  • Bitte beachten: Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, haben möglicherweise nicht direkt Symptome. Manchmal dauert es bis zu 14 Tage, bis Symptome auftreten. Kontaminös (ansteckend) können sie dennoch sein.
  • Verwenden Sie Kondome und orale Schutztücher für sexuelle Aktivität. Diese Barrieren verhindern das Risiko, über Speichel und Stuhl eine Exposition zu dem Virus zu erlangen.
  • Waschen Sie Ihre Hände intensiv, und zwar mindestens 20 Sekunden lang mit Wasser und Seife. Auch Sexspielzeug sollte richtig gut gewaschen werden oder sogar desinfiziert werden. Selbiges gilt für Gegenstände wie Touchscreens von Telefonen oder Tablets.
  • Wenn Sie bereits an COVID-19 erkrankt sind oder sich krank fühlen, ist Sex tabu – insbesondere wenn Sie ständig husten, schniefen oder niesen müssen.
  • Vergnügen Sie sich auf anderem Wege, solange die Pandemie wütet, zum Beispiel durch Masturbation. Denn der Solo-Sex gilt als sicher, sofern die Hände vorher gründlich gewaschen werden. Alternativ können auch Vibratoren, Dildos oder andere Sexspielzeuge zum Einsatz kommen. Auch hier gilt: Vor dem Spaß steht eine gründliche Reinigung!
  • Intimität kann auch durch Telefonsex, Video-Sex oder Sexting entstehen. Erotische telefonische Gespräche, Videochats oder das Versenden von sexy Nachrichten sind eine gute Möglichkeit, sich während der Pandemiezeit gut zu schützen.
  • Bleiben Sie zuversichtlich und möglichst enthaltsam! Irgendwann wird die Coronakrise ein Ende haben und danach können Sie sich wieder ungehindert treffen und Sex haben. Wir Wissenschaftler versuchen, so schnell wie möglich mehr über das Coronavirus in Erfahrung zu bringen, aber noch es gibt leider zu viele offene Fragen, die es zu beantworten gilt.

Erektionsprobleme nach einer Corona-Infektion? Covid kann bei Männern Störungen der sexuellen Funktion hervorrufen

Wissenschaftler rund um den Globus beschäftigen sich derzeit mit möglichen Spätfolgen von Corona-Infektionen. Eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2021 hat nun gezeigt, dass bei SARS-CoV-2-infizierten Männern, die eine schwere akute Atemnot-Symptomatik hatten, teilweise erniedrigte Serum-Testosteronspiegel auftreten können. Konkret wurde in der Studie deutlich: Je niedriger der Testosteronspiegel im Blut war, desto ungünstiger war der klinische Verlauf der infizierten Männer. In der wissenschaftlichen Studie von Andrea Salonia und seinem Team wurden 121 Männer rund ein halbes Jahr nach ihrer Covid-19-Infektion nachuntersucht, insbesondere auf ihre sexuelle Funktion. Dabei spielte unter anderem spielte auch der Testosteronspiegel eine Rolle. Ein Testosteronmangel kann bekanntlich zu Problemen mit der Potenz und der Libido führen.

Erfreulicherweise haben sich die total niedrigen Testosteronwerte während der SARS-CoV-2-Infektion bei den meisten Patienten nach sechs Monaten wieder erholt. Insgesamt konnte dies bei 87,6 Prozent aller Patienten beobachtet werden. Nichtsdestotrotz zeigten sich bei 79 von 117 Patienten derart reduzierte Testosteronwerte, dass man nach internationalen Richtlinien von einem Hypogonadismus sprechen muss. Konkret erhielten 97 Prozent der Patienten bei Aufnahme ins Krankenhaus die Diagnose Hypogonadismus, nach abgeschlossener Heilung der Covid-Infektion waren es noch rund 66 Prozent. Auffällig war in dieser Studie auch: Je heftiger die Infektion bei den Männern war, desto weniger hat sich der Gesamttestosteronspiegel nach sechs Monaten erholt.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der niedrige Gesamttestosteronspiegel bei den infizierten Männern wieder anstieg, dennoch hatten 66 Prozent der Männer aus diesem Patientenkollektiv nach ihrer Genesung und einem Follow-up von sechs Monaten erniedrigte Testosteronspiegel – mit entsprechenden Symptomen wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Veränderungen in der Libido, aber auch in der Sexualität. Interessant war auch, dass der Testosteronspiegel in 10 Prozent der Fälle nach der Genesung sogar weiter sank. Hierbei können verschiedene Mechanismen eine Rolle spielen. Dazu gehört zum Beispiel, dass das Virus sich im Hodengewebe „wohlfühlt“ und hier unter anderem auch die Zellen, die zur Testosteronproduktion wichtig sind, beschädigen kann. Aber auch eine Hochregulierung der Aromatase-Aktivität in der Lunge oder in anderen Körperregionen kann einen erniedrigten Testosteronspiegel zur Folge haben.

Des Weiteren hat die Studie gezeigt: Je kränker die Männer waren und je mehr Vorerkrankungen sie hatten, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Testosteronspiegel sich wieder in den Normbereich erholte. Wichtig ist, dass Männer mit entsprechenden Symptomen dies medizinisch abklären lassen. Damit eine gezielte Therapie erfolgen kann, gilt es, die genaue Ursache von Sexualitätsstörungen herauszufinden. Bei Bedarf können Sie sich an uns wenden und einen entsprechenden Termin für die mehrstündige Untersuchung vereinbaren.

 

Quellen:

  • World Health Organization. “Coronavirus disease (COVID-19) Pandemic”
  • International Society for Sexual Medicine. “Is it safe to have sex during the coronavirus (COVID-19) pandemic? ”
  • Centers for Disease Control and Prevention. “How to Protect Yourself”
  • New York City Health Department. “Sex and Coronavirus Disease 2019 (COVID-19)”
  • Salonia A, Pontillo M, Capogrosso P, et al. 2021. Testosterone in males with COVID-19: A 7-month cohort study. Andrology 10:34–41.