Refertilisierung: Die wichtigsten Erfolgsfaktoren

Um eine erfolgreiche Refertilisierungs-Operation durchzuführen, müssen im Vorfeld bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Die wichtigsten Faktoren finden Sie hier in der Übersicht.

RefertipaarAnamnese-Ergebnisse

Für den Erfolg der Refertilisierung ist ein gründliches Vorgespräch (Anamnese) zwischen Arzt und Patienten notwendig. Während der Anamnese achten wir vor allem auf die Faktoren, die eine Erfolgsrate sinken lassen würden. Sofern Risikofaktoren vorliegen, sollte Ihr Arzt ausführlich mit Ihnen besprechen, welche Konsequenzen diese für die Erfolgswahrscheinlichkeit der Operation haben und Alternativen in Betracht ziehen.

Beispiele für Risikofaktoren:

  • Massive entzündliche Prozesse im Hoden oder Nebenhodenbereich
  • Starke Reduktion im Ejakulationsvolumen
  • Massive Veränderungen im Bereich der Prostata

Spermienproduktion

Für eine erfolgreiche Refertilisierung, muss der Mann ausreichend Spermien produzieren. Um dies festzustellen, ist eine Blutuntersuchung vor der OP notwendig. Anhand eines bestimmten Blutwertes können wir eine Aussage darüber treffen, ob das Hodengewebe intakt ist und ob - bedingt durch diesen hormonellen Blutwert - eine Spermiogenese (Spermienbildung) gegeben ist.

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Das Klinik-Team von Prof. Sommer  in Hamburg ist eines der weltweit erfahrensten Teams für Refertlisierungs-Operationen. Wir stehen Ihnen zur Beratung und für alle Ihre Fragen zur Verfügung. 

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Zustand der Hoden

Bei der körperlichen Untersuchung werden die Hoden abgetastet und es erfolgt eine Ultraschalluntersuchung, mit der wir sowohl die Durchblutung (Perfusion) als auch gegebenenfalls Varikozelen (Krampfadern am Hoden) feststellen können. Falls bei dem Mann eine stärkere Hodenschädigung vorliegt, würden wir von einer mikrochirurgischen Refertilisierungs-Operation abraten und ggfs. alternative Optionen prüfen.

Körperliche Gegebenheiten der Partnerin

Um nach der Operation ein Kind zeugen zu können, muss die Partnerin in der Lage sein, auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Daher sollte sich die Frau vor der Operation auf jeden Fall gynäkologisch untersuchen lassen. Sofern die Frau nicht auf natürlichem Wege schwanger werden kann, besteht die Option, dass sich der Partner refertilisieren lässt, um auf natürlichem Wege ausgereifte Spermien im Ejakulat zu finden, mit denen dann eine künstliche Befruchtung (In-Vito-Fertilisation) durchgeführt wird. Bei schweren Fällen kann auch eine TESE (testikuläre Spermienextraktion) statt einer Refertilisation beim männlichen Partner durchgeführt werden. Hier werden die Spermien, die aus der TESE gewonnen werden, direkt mit der Eizelle zusammenführt (ICSI). Mehr zur künstlichen Befruchtung

Der Operateur

Eine Refertilisierungsoperation ist ein sehr anspruchsvoller Eingriff, den Sie unbedingt einem erfahrenen Operateur überlassen sollten. Achten Sie darauf, dass der Chirurg diese Operation regelmäßig durchführt, bereits viele Eingriffe vorgenommen hat und eine sehr gute Erfolgsquote vorweisen kann.

Folgende Fragen sollten Sie dem Operateur stellen:

Ausbildung

Hat er eine entsprechende mikrochirurgische Ausbildung erhalten? Der Operateur muss sowohl die Vasovasostomie als auch die komplexere Vaso-Epididymostomie beherrschen.

Operationsroutine

Ist die mikrochirurgische Refertilisierungs-Operation (Vasovasostomie und Vaso-Epididymostomie) die am meisten durchgeführte Operation des Chirurgen? Es gibt Operateure, die eine Refertilisierungs-Operation nur gelegentlich durchführen. Wenden Sie sich unbedingt an jemanden, der regelmäßig mikrochirurgisch tätig ist und mindestens zweimal pro Woche eine Refertilisierungs-Operation durchführt.

Zahl der Refertilisierungen insgesamt

Wie viele Operationen hat der Arzt bereits durchgeführt? Ihr Operateur sollte mindestens 1.000 Refertilisierungs-Operation durchgeführt haben.

Operationsverlauf

Führt Ihr Operateur die Operation vom ersten Schnitt bis zum Ende (Hautnaht) selbst durch? Versichern Sie sich, dass nicht weitergebildete Ärzte bzw. sich noch in der Weiterbildung befindliche Ärzte einen Teil dieser diffizilen Operation durchführen.

Nutzung eines Mikroskops

Führt Ihr Operateur die Refertilisierungs-Operation mit bloßem Auge, einer Lupenbrille oder einem Operationsmikroskop durch? Es ist wichtig, dass die mikrochirurgische Refertilisierungs-Operation mit einem modernen Operationsmikroskop durchgeführt wird. Die filigranen Strukturen der Samenleiter können in der Regel nur dann mit hinreichender Erfolgswahrscheinlichkeit verbunden.

Qualität des Mikroskops

Verfügt Ihr Operateur über ein modernes Operationsmikroskop? Diese können z. B. mittels Hand- oder Fußschalter sowohl in der Tiefeneinstellung als auch in der Schärfe während der Operation verstellt werden. Das Operationsmikroskop sollte mindestens eine 20fache Vergrößerung ermöglichen.

Re-Refertilisierungen

Führt der Operateur auch erfolgreich Re-Refertilisierungs-Operationen durch? Das bedeutet, dass er auch Patienten operieren kann, die bereits eine Refertilisierung hatten, die nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat.

Vaso-Epididymostomie

Kann Ihr Arzt eine Vaso-Epididymostomie durchführen? Nur extrem erfahrene Mikrochirurgen können solch eine Prozedur durchführen. Da sich erst im Verlauf der Operation herausstellt, ob dieses Verfahren zum Einsatz kommen muss, sollte der Operateur unbedingt beide Eingriffe beherrschen.

Anastomosen-Technik

Vom Vorteil ist es, wenn Ihr Operateur außerdem die zweischichtige Anastomosen-Technik beherrscht. In der ersten Schicht wird die innere Schleimhaut des Samenleiters wasserdicht verbunden und in der zweiten Schicht werden die muskulären Anteile des Samenleiters miteinander anastomosiert (vernäht).

Möglichkeit einer TESE

Ist es möglich, während der Operation auch eine TESE durchführen zu lassen? TESE steht für testikuläre Spermienextraktion. Hierbei wird dem Mann operativ Hodengewebe entnommen, aus dem später Spermien gewonnen werden. Sollte es nämlich nach erfolgter Operation wider Erwarten zu keiner Schwangerschaft kommen, steht Ihnen damit die Tür zu einer künstlichen Befruchtung offen.

Zeitpunkt der Vasektomie (kein wesentlicher Faktor)

Der Zeitpunkt der Vasektomie wird häufig als wesentlicher Erfolgsfaktor dargestellt. Wir haben bereits über 1.500 Operationen durchgeführt, deren Ergebnisse jedoch belegen, dass es für den Erfolg der OP fast keine Rolle spielt, wie lange die Vasektomie her ist. Dieses Ergebnis wurde durch internationale Studien bestätigt. Leider ist dieser Tatbestand selbst vielen Ärzten nicht bekannt und wird daher häufig in der Literatur sowie auf Internetseiten falsch beschrieben. Wichtig ist, dass Sie sich an einen sehr erfahrenen Mikrochirurgen wenden, der die Samenleiter mit höchster Präzision zusammenfügt, sodass eine Durchgängigkeit gegeben ist.

Künstliche Befruchtung nach erfolgreicher Refertilisierungs-Operation

Der lange Weg von einer ungewollten Kinderlosigkeit bis zur Geburt eines gesunden Kindes kann sowohl physisch als auch psychisch für Paare sehr belastend sein. Selbst nach einer erfolgreichen Refertilisierungs-Operation kann eine assistierte Reproduktion (ART) erforderlich werden. Die psychogene Belastung sowohl für die Frau als auch für den Mann ist nicht zu unterschätzen! Eine entsprechende Unterstützung und Beratung ist daher auf alle Fälle in Betracht zu ziehen.

Manchmal reicht eine einfache Insemination (Samenübertragung) aus. Bei dieser Methode der künstlichen Befruchtung wird das männliche Sperma instrumentell in den Genitaltrakt der Frau eingebracht.Sollte das nicht zum gewünschten Erfolg führen, kann eine hormonelle Stimulation der Eierstöcke sinnvoll sein – selbst wenn die Fruchtbarkeit nicht bei der Frau, sondern beim Partner beeinträchtigt ist. Die hormonelle Stimulation soll dafür sorgen, dass mehrere Eizellen gleichzeitig heranreifen, um sie im Rahmen einer In-vitro-Fertilisation(IVF / Reagenzglasbefruchtung) oder Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) befruchten zu können.Bei einer ICSI wird eine einzelne Samenzelle mit einer sehr feinen Nadel direkt in eine Eizelle eingeführt (injiziert), die zuvor dem Eierstock der Frau entnommen wurde. Danach kommt die Eizelle in einen Brutschrank. Ist die Befruchtung geglückt und entwickelt sich die befruchtete Eizelle weiter, wird der Embryo (oder die Embryonen) zwei bis sechs Tage später mit einem Katheter in die Gebärmutter übertragen. Mehr zur künstlichen Befruchtung

In unserer pdf-Broschüre zum Thema Mikrochirurgische Refertilisierung haben wir Ihnen die wichtigsten Informationen rund um das Thema zusammengestellt.

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Wenn es nach einer Refertilisierungsoperation mit dem Nachwuchs nicht klappt

Wenn eine zuvor erfolgte Sterilisation beim Mann durch eine erfolgreiche Refertilisierungsoperation wieder rückgängig gemacht wurde, ist die Vorfreude auf eine dann wieder mögliche Befruchtung erfahrungsgemäß groß. Umso größer ist aber auch die Enttäuschung, wenn sich der Kinderwunsch dann doch (noch) nicht einstellt.

Dringend empfohlen wird in solchen Fällen eine Ursachenforschung. Falls die Ursache auf männlicher Seite liegt, könnte eine verringerte Spermienqualität verantwortlich sein. Von einer verringerten Spermienqualität wird beispielsweise dann gesprochen, wenn zu wenige Samenzellen im Ejakulat vorhanden sind oder wenn es unter den Spermien zu viele Fehlbildungen gibt. Eine andere Ursache könnte sein, dass sich die Samenzellen nicht schnell genug bewegen.

Oxidativer Stress kann für Schädigung der DNA sorgen

Studien haben außerdem gezeigt, dass wohl auch Selen für die Spermienqualität wichtig. Bei Selen handelt es sich um einen Bestandteil von Enzymen, die im Körper unter anderem wichtig sind für die Spermienproduktion. Zusätzlich wurde herausgefunden, dass die Selenproteine der Hoden allem Anschein nach vor oxidativen Stress und freien Radikalen schützen. Umgekehrt kann sich oxidativer Stress negativ auf die DNA auswirken.

Was ist oxidativer Stress?

Bedingt durch die Stoffwechselvorgänge im Körper entstehen häufig als Nebenprodukte freie Radikale. Das sind hochreaktive Moleküle, die Zellstrukturen schädigen können. Um diese freien Radikale unschädlich zu machen, benötigt der Körper Antioxidantien. Eines dieser Antioxidantien ist das Spurenelement Selen.

Liegt ein Gleichgewicht im Körper vor, sind die Produktion und der Abbau von freien Radikalen identisch. Äußere Faktoren wie beispielsweise Zigarettenrauch, Umweltgifte oder eine ungesunde Ernährung können einen die Bildung der freien Radikale vorantreiben, so dass es zu einem Ungleichgewicht kommt, der auch als oxidativer Stress bezeichnet wird.

Ebenso kann Dauerstress – egal, ob dieser beruflich oder privat ist - zu einem Anstieg der freien Radikale führen. Wenn diese freien Radikale im Körper sozusagen die Oberhand gewinnen, können sie verschiedene Schäden anrichten. Allen voran sind besonders die Spermien mit der so wichtigen Erbsubstanz für  solche Angriffe empfindlich. So ist speziell die Membran der Spermien, die aus einem hohen Anteil von mehrfach ungesättigten Fettsäuen besteht, sehr empfindlich und kann durch die Folgen von oxidativem Stress geschädigt werden. Diese Schädigung wirkt sich insofern aus, dass sie die Beweglichkeit der Spermien reduziert, wodurch auch automatisch die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung sinkt.

Auch Coenzym  (Ubichinon) spielt eine wichtige Rolle, wenn sich der Wunsch nach einer Schwangerschaft erfüllen soll. In den Mitochondrien, also den Kraftwerken der Zelle, ist viel Coenzym Q10 gespeichert. In mehreren wissenschaftlichen Studien wurde die Wirkung von Coenzym Q10 zur Behandlung bei Männern mit eingeschränkter Fruchtbarkeit untersucht. Teilweise dauerte die Behandlung mehr als ein halbes Jahr. Die verwendeten Dosen gingen über die empfohlene Tagesverzehrmenge hinaus. Festgestellt wurde, dass es zu einer Verbesserung der Qualität der Spermien kam, und zwar sowohl in Bezug auf die Spermienkonzentration als auch auf die Beweglichkeit.

Um die Fruchtbarkeit zu erhöhen, ist also die Einnahme von Selen und Coenzym Q10 empfehlenswert. Jeweils 100 Mikrogramm pro Tag sind bereits ausreichend. Möglich ist dies über verschiedene Darreichungsformen. Beispielsweise können die empfohlenen Mengen bereits mit einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung erreicht werden. Lebensmittel, die besonders viel Selen erhalten, sind vor allem Reis sowie auch Lachs, Kabeljau, Lammfleisch, Spargel und Paranüsse. Wer seinem Körper zusätzlich Coenzym Q10 zuführen möchte, kann dies beispielsweise mit öligen Fischen wie Heringen und Sardinen, kaltgepressten Pflanzenölen oder auch Kartoffeln, Spinat und Zwiebeln erreichen.

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