Herzinfarkt bei Männern: Vorboten, Symptome & Früherkennung

Der Herzinfarkt entsteht durch eine Verlegung oder starke Verengung der Herzkranzarterien. In Deutschland sterben daran jährlich ca. 80.000 Menschen.

HerzinfarktDie Engen der Herzkranzarterien (koronare Herzkrankheit) entstehen durch arteriosklerotische Ablagerungen, sogenannten Plaques. Seit langem sind die wesentlichen Risikofaktoren für eine koronare Herzkrankheit bekannt:

  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • Zuckerkrankheit
  • Rauchen
  • Bluthochdruck
  • eine ungünstige Blutfettwertverteilung
  • Herzerkrankungen in der Familie

Männer sind bis zum 75. Lebensjahr weit mehr als Frauen gefährdet, einen plötzlichen Herztod zu erleiden.

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Herzinfarkt – Durch Untersuchung am Penis früh erkennbar

Ein wichtiger Vorbote für einen Herzinfarkt sind gefäßbedingte Erektionsstörungen. Betroffene Männer sollten unbedingt die Chance nutzen, sich frühzeitig bei Erektionsstörungen vom Arzt untersuchen zu lassen. Die Diagnose durchblutungsbedingter Erektionsstörungen kann 4 bis 8 Jahre im voraus auf Herzinfarkt und Schlaganfall hindeuten, der dadurch oft mit Leichtigkeit vermieden werden kann. Hierfür führt der Arzt eine spezielle Untersuchung durch. Erkundigen Sie sich bei der Arztwahl, ob Ihr Facharzt die sogenannte Doppler-Duplex-Sonographie durchführt. 

 

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Professor Dr. Sommer und sein Team sind weltweit anerkannte Experten auf dem Gebiet der Männergesundheit. Daher ist die von uns durchgeführte Vorsorge eine weitaus umfangreichere und spezifischere Diagnostik basierend auf dem neuestem Wissenschaftsstand. Grundsätzlich ist die Kostenabdeckung duch private Krankenversicherungen gegeben, die gesetzlichen Krankenkasse decken die Kosten nicht ab. In dem Fall ist diese individuelle Leistung eine reine Eigenleistung, die es allerdings jedem Mann wert sein sollte.

Gerne vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin zur Beratung und Vorsorgeuntersuchung. Sie erreichen uns über das Kontaktformular und telefonisch unter 040-22 63 84 58.

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Symptome eines Herzinfarkts

Vorboten eines Herzinfarkts können Brustengegefühl (Angina pectoris) und Luftnot sein. Typisch sind ebenfalls in den Kiefer und den linken Arm ausstrahlende Brustschmerzen. Die Schmerzen treten keineswegs nur unter besonderer Belastung, sondern in wechselnder Intensität u. U. auch in Ruhe, nach dem Essen oder in der Nacht auf.

Der Betroffene spürt eine Minderversorgung durch eine koronare Enge erst, wenn diese mehr als 70 % des Gefäßdurchmessers blockiert. Die vorbestehenden Plaques der Gefäßwände reißen beim Herzinfarkt ein und ein zusätzliches Gerinnsel verlegt die Herzarterie total – das Vollbild eines Herzinfarktes mit starken Schmerzen und Kreislaufversagen ist die Folge. Jeder Brustschmerz bedeutet „Alarmstufe Gelb“ und muss abgeklärt werden. Ein länger andauernder Brustschmerz signalisiert „Alarmstufe Rot“: Sofort ins Krankenhaus – Lebensgefahr!

Untersuchungen zur Herzgesundheit

Folgende Untersuchungen geben Aufschluss über den Zustand des Herzens:

  • Blutdruckmessung
  • Ruhe-EKG
  • Belastungs-EKG
  • Herz-Ultraschalluntersuchung
  • spezielle Herzcomputertomographie (CT)
  • Kernspinntomographie (MRT)
  • Herzkatheteruntersuchung

Die Herzkatheteruntersuchung erlaubt neben einer Diagnostik in geeigneten Fällen eine gleichzeitige Behandlung von Herzkranzgefäßstenosen. Engen der Koronargefäße werden dabei z. B. mit speziellen Kathetern erweitert (Dilatationstherapie) oder mit speziellen Röhrchen (Stents) überbrückt. Längerstreckige und schwer zu erreichende Engen müssen nicht selten durch eine sogenannte Bypass-Operation überbrückt werden, damit das Herz ausreichend mit Sauerstoff versorgt bleibt.

Ist ein Herzinfarkt eingetreten, wird das Gerinnsel nach Möglichkeit sofort mit Medikamenten aufgelöst ( = Lysetherapie). Sofern dies rechtzeitig geschieht und Herzmuskelgewebe noch nicht abgestorben ist, kann ein größerer Herzmuskelschaden verhindert werden.

Herz und Penis - Ein sehr enger Zusammenhang

Wer von einer erektilen Dysfunktion betroffen ist, hat heutzutage mehrere Möglichkeiten, die damit verbundenen Einschränkungen zu lindern oder gar zu beheben. Denkbar ist zum Beispiel sowohl eine medikamentöse Behandlung als auch der Einsatz von Hilfsmitteln wie Penispumpe oder Penisring.

Egal, welcher Schritt –in Absprache mit dem Arzt - gewählt wird, darf allerdings ein wichtiger Aspekt nicht außer Acht gelassen werden: Eine erektile Dysfunktion ist sehr häufig auch ein Hinweis auf weitere Erkrankungen. Untersuchungen zeigen, dass insbesondere auf kardiovaskulären Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder pAVK (peripheren arteriellen Verschlusskrankheit) ein Augenmerk gelegt werden sollte.

Früherkennung – Der Penis, die Wünschelrute des Herzens

Wenn eine Arteriosklerose eintritt, was im Volksmund als „Verkalken“ der Adern bezeichnet wird, dann macht sich dies nicht selten zuerst in einer erektilen Dysfunktion bemerkbar. Dazu muss man wissen: In den Arterien wird Blut transportiert. Ausgangspunkt ist das Herz, die Empfänger sind die Organe, die Muskeln und das Gewebe. Wenn sich in den Arterien Fett und Kalk ablagern, erschwert das den Transport des Bluts, denn die Arterien werden dadurch enger. Zu Durchblutungsstörungen kann es an sämtlichen Stellen im Körper kommen. Ein kompletter Gefäßverschluss wird als Infarkt bezeichnet. Tritt dieser am Herz oder im Gehirn auf, kann er einen Herzinfarkt beziehungsweise einen Schlaganfall auslösen. Durchblutungsstörungen in den Beinen sind häufig  Ursache für die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), die umgangssprachlich auch „Raucherbein" genannt wird.

Aus diesem Grund muss bei einer nachgewiesenen Minderdurchblutung z. B. des Penisschwellkörpers mit der Folge einer Impotenz auch das Herz untersucht werden, selbst wenn noch keine auffälligen Herzsymptome bestehen.

Der Mann sollte vorsorglich eine sogenannte farbkodierte Doppler-Duplex-Sonographie erhalten. Hierbei werden die 4 penilen Gefäße untersucht. Anhand der Untersuchungswerte wird der Facharzt erkennen können, ob eine generalisierte Gefäßveränderung vorliegt. Dann können entsprechende präventive Programme erstellt werden, so dass der Mann keinen Herzinfarkt erhält. Kontakt

Erektionsprobleme gelten auch als Frühboten koronaler Herzkrankheiten

Sehr weit verbreitet ist ebenso die koronare Herzkrankheit (KHK). Bei ihr handelt es sich um eine Erkrankung des Herzens, die ausgelöst wird durch Engstellen in den sogenannten Herzkranzgefäßen, auch Koronar-Arterien genannt. Die Herzkranzgefäße haben die lebenswichtige Aufgabe, das Herz mit sauerstoffreichem Blut und Energie liefernden Nährstoffen zu versorgen.

Bis ein Patient bemerkt, dass sich bei ihm die Blutgefäße verengen, kann eine gewisse Zeit vergehen. Sehr viel schneller macht sich eine Arteriosklerose hingegen am männlichen Glied bemerkbar. Denn um eine Erektion zu erlangen, ist eine Steigerung des Blutzuflusses erforderlich. Wird dieser Blutzufluss aufgrund einer Verengung der Gefäße behindert, kann es zu einer erektilen Dysfunktion kommen.

Studien zum Zusammenhang zwischen Erektiler Dysfunktion und vaskulären Erkrankungen

Bei verschiedenen Untersuchungen wurde der Zusammenhang von einer erektilen Dysfunktion und einer vaskulären Erkrankung, also einer Erkrankung der Blutgefäße, genauer unter die Lupe genommen. Zunächst einmal wurde dabei festgestellt, dass mit zunehmendem Alter auch die Wahrscheinlichkeit einer erektilen Dysfunktion steigt. Ab dem 30. Lebensjahr ist bereits jeder fünfte Mann von einer erektilen Dysfunktion betroffen. Im Alter zwischen 40 und 70 Jahren beträgt der Anteil sogar 52 Prozent, wobei die konkrete Ausprägung der erektilen Dysfunktion von Fall zu Fall variieren kann. Ende des letzten Jahrtausends wurde geschätzt, dass es weltweit mehr als 150 Millionen Männer mit einer erektilen Dysfunktion gibt – und es gab die Prognose, dass sich diese Zahl bis zum Jahr 2025 mehr als verdoppeln wird. Hintergrund ist nicht zuletzt der Umstand, dass auch die Lebenserwartung der Menschen steigt. Und ein 70-jähriger Mann hat nun einmal ein dreifach höheres Risiko, an einer erektilen Dysfunktion zu erkranken, als ein 40-Jähriger.

Eine weitere Erkenntnis der Untersuchungen war die hohe Korrelation oder Wechselwirkung der erektilen Dysfunktion mit anderen bekannten kardiovaskulären Risikofaktoren wie Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck, (koronaren) Herzerkrankungen und Zuckerkrankheiten (Diabetes mellitus). Patienten mit koronarer Herzerkrankung litten demnach mit einer Wahrscheinlichkeit von 39 Prozent auch an einer kompletten erektilen Dysfunktion. Noch höher lag diese Wahrscheinlichkeit bei Rauchern  nämlich bei 56 Prozent. Eine weitere Untersuchung konnte zudem belegen, dass eine Hyperlipoproteinämie (also: zu hohe Fette im Blut) eine erektile Dysfunktion hervorrufen oder eine bereits bestehende noch verstärken kann.

Die Rolle des Cholesterin-Wertes

Bei der Untersuchung wurden auch der Cholesterinwert sowie der HDL-Wert von über 3000 Männern gemessen und verglichen. Wichtig: Während der Cholesterinwert möglichst niedrig sein sollte, ist bei HDL ein hoher Wert empfehlenswert. HDL wird bezeichnet, weil es sich nicht in den Blutgefäßen absetzt, sondern im Gegenteil sogar noch mithelfen kann, überschüssiges Cholesterin abzubauen. Bei den untersuchten Männer, die sowohl einen hohen Cholesterin- als auch einen niedrigen HDL-Wert hatten, waren auch überdurchschnittlich viele von einer erektilen Dysfunktion betroffen.

In einer Analyse aus vier Studien mit insgesamt 1476 Männern, die entweder von einer (koronaren) Herzerkrankung oder einem Herzinfarkt betroffen waren oder aber eine gefäßchirurgische Operationen hinter sich hatten, lag das Vorkommen einer erektilen Dysfunktion zwischen 39 und 64 Prozent. Eine weitere Studie zeigte, dass 83 Prozent aller Männer mit einer koronaren Herzerkrankung zunächst eine erektile Dysfunktion entwickelten und durchschnittlich erst 26 Monate später  andere kardiovaskuläre Symptome auftraten.

80 Prozent der untersuchten Männer hatten vorher keinerlei Probleme am Herzen bemerkt

Interessant auch diese Untersuchung: Männer, die von einer erektilen Dysfunktion betroffen sind, ansonsten aber bislang keinerlei Probleme an ihrem Herzen bemerkt hatten, wurden auf kardiovaskuläre Risikofaktoren untersucht. Ergebnis: Bei 80 Prozent der getesteten Männer wurden gleich mehrere solcher kardiovaskulären Risikofaktoren festgestellt, die also möglicherweise auf eine Herz- oder Gefäßerkrankung hinweisen. Außerdem schlug das Belastungs-Elektrokardiogramm in 28 Prozent der Fälle positiv an für eine koronare Herzerkrankung. Eine koronare Herzerkrankung konnte in 40% dieser asymptomatischen Männer mittels Koronarangiographie (Darstellung der Blutgefäße am Herzen) gefunden werden. Zusätzlich scheinen weitere Studien einen Zusammenhang der erektilen Funktion und dem Schweregrad der koronaren Herzerkrankung zu zeigen. So hatten Patienten mit einer Ein-Gefäß-Erkrankung deutlich weniger Probleme eine Erektion zu erreichen, als Patienten mit einer Zwei- oder Drei-Gefäß-Erkrankung.

Festzustellen bleibt, dass es sich bei der erektilen Dysfunktion um eine vaskuläre Erkrankung handelt, die von den Blutgefäßen ausgeht. Das macht sie vergleichbar mit den kardialen Erkrankungen, die das Herz betreffen, und kann somit sogar als Barometer oder „Frühwarnsystem“ fungieren.

Wie kann ich den Arterien etwas Gutes tun?

Wie sich eine Arteriosklerose behandeln lässt, hängt vom Ausmaß der festgestellten Gefäßverengung ab. Denkbar ist sowohl eine medikamentöse Behandlung als auch ein operativer Eingriff. Wenn die Ablagerungen in den Gefäßen frühzeitig erkannt werden, können allen voran eine gesunde Ernährung und auch regelmäßige Bewegung dabei helfen, dass sich die Gefäße wieder ausdehnen können. Grundsätzlich sollte versucht werden, mögliches Übergewicht abzubauen. Komplett einzustellen ist das Rauchen. Vermieden werden sollten außerdem Stresssituationen. Denn Stress führt dazu, dass der Adrenalin-Spiegel steigt und Stress-Hormone produziert werden. Diese werden vom Körper dann ebenfalls in den Gefäßen abgelagert.

Welche Ernährung ist gut für die Arterien?

Eine fettarme Ernährung ist hilfreich für die Arterien. Deshalb sollte speziell die Aufnahme von gesättigten Fettsäuren reduziert werden, die vor allem in tierischen Fetten enthalten sind. Gleichzeitig ist es ratsam, deutlich mehr Arginin (enthalten zum Beispiel in Linsen, Erdnüssen und Haferflocken), Lysin (Linsen, Sojabohnen, Kichererbsen, Edamer) und Threonin (Linsen, Sojabohnen, Sonnenblumenkerne, Forelle) zu sich zu nehmen. Denn diese drei Aminosäuren wirken schützend für die Gefäße.

Zur Gesunderhaltung der Arterien und des Herzens sind grundsätzlich Lebensmittel zu empfehlen, die helfen, den Cholesterinwert zu senken. Dazu zählen Knoblauch, Avocados oder auch Mandeln. Ein echtes Power-Gemüse ist auch der Brokkoli: Weil er reich an Sulforaphan ist, kann Brokkoli möglichen Ablagerungen in den Gefäßen sogar entgegenwirken. Weil Brokkoli verfügt zudem über sehr viel Vitamin K, das die Arterien vor einer Beschädigung durch Kalzium schütz. Wichtig: Den Brokkoli nicht kochen, lieber nur dämpfen.

Auch gutes Olivenöl wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Weil es reich an Antioxidantien (Polyphenole) und einfach ungesättigten Fettsäuren ist, sollte beim Kochen und Braten kalt gepresstes extra natives Olivenöl verwendet werden. Es kann helfen, den Cholesterinwert zu senken und gleichzeitig den „guten“ HDL-Wert im Blut zu erhöhen.

Ist Sport gut für die Arterien?

Sich regelmäßig zu bewegen ist immer eine gute Empfehlung. Wer allerdings bereits unter einer koronaren Herzerkrankung leidet, muss dringend einige Dinge beachten. So sollte beim Sport das Herz nicht überlastet werden. Grundsätzlich gilt die Faustformel: nicht an die Leistungsgrenze gehen, sondern im sogenannten „grünen Bereich“ trainieren. Im Mittelpunkt der Übungseinheiten sollten die Stärkung von Kraft, Kondition und Ausdauer stehen. Ratsam sind tägliche Einheiten von 30 Minuten. Vor einer sportlichen Betätigung sollte in jedem Fall mit dem Arzt gesprochen werden. Hilfreich sind auch die organisierten Herzsportgruppen, die es überall gibt und in denen Betroffene gemeinsam und behutsam ihren Sport treiben.

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Sex nach dem Herzinfarkt: Ja oder Nein?

Viele Herzpatienten werden nicht hinreichend über die sexuelle Aktivität nach einem Herzinfarkt aufgeklärt. Selbst jüngere Patienten, die einen Herzinfarkt hatten, sind von ihren Ärzten nicht darüber aufgeklärt werden, was dies in sexueller Hinsicht für sie bedeutet. Das hat eine groß angelegte Studie in den USA und Spanien ans Licht gebracht. Die Erfahrung zeigt, dass viele Patienten nach einem Herzinfarkt Ängste bei der Wiederaufnahme sexueller Aktivitäten haben. Zum Beispiel, weil diese körperlich zu anstrengend sein könnten. Zumeist sind diese Ängste jedoch häufig unbegründet. Und doch vermeiden viele Betroffene jegliche sexuelle Aktivität.

Gemäß der Studie hätten es viele der befragten Betroffenen begrüßt, wenn die Initiative, das Thema auf den Tisch zu bringen, vom Arzt gekommen wäre. Gleichwohl haben nur 12 Prozent der Frauen und 19 Prozent der Männer die Thematik mit ihren behandelnden Ärzten besprochen. Das lässt sich besser machen: Es besteht Aufklärungsbedarf, und den gilt es zu befriedigen.

Kann ein niedriger Testosteronwert dazu führen, dass es zu einer Herzerkrankung kommt?

Testosteron gilt zwar zu allererst als „Männlichkeitshormon“, das im Zusammenhang mit der Sexualität eine wichtige Rolle spielt. Doch bei Männern mit einem zu niedrigen Testosteronspiegel besteht möglicherweise auch noch das Risiko ganz anderer gesundheitlicher Probleme. So wurden in einer wissenschaftlichen Studie Patienten untersucht, die von Herzkranz-Gefäßerkrankungen betroffen sind. Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe mit gesunden Männern wurde dabei festgestellt, dass die Männer mit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) häufig niedrigere Testosteronspiegel hatten.

In der Studie konnte ebenso gezeigt werden, dass Männer mit niedrigen Testosteronwerten oft auch erhöhte GDF-15 Werte aufwiesen. Bei GDF-15-Werten handelt es sich um einen Wachstumsdifferenzierungsfaktor, der Arteriosklerose fördern kann, also eine innere Verkalkung der Blutgefäße. Besonders anfällig für eine solche Arteriosklerose sind außer den Herzkranzgefäßen auch die Halsschlagader sowie die großen Arterien in den Beinen.

Dass es bei koronaren Herzkrankheit häufig ein wechselseitiges Zusammenspiel zwischen hormonellen Dysfunktionen und inflamatorischen, also entzündlichen Prozessen gibt, lässt sich auch am hochsensitiven C-reaktiven Protein (hs-CRP) erkennen. Dabei handelt es sich um ein Protein im Blut, dessen Konzentration bei Erkrankungen ansteigt. In der Studie waren die hs-CRP-Spiegel bei denjenigen Patienten erhöht, die niedrige Testosteronwerte hatten.

Von Herzkranz-Gefäßerkrankungen sind  in der Regel vor allem Männer in ihrer zweiten Lebenshälfte betroffen. Grundsätzlich ist es aber auch schon in jüngeren Jahren ratsam, regelmäßig den Testosteronspiegel überprüfen zu lassen – und zwar völlig unabhängig davon, ob es beim Ausüben der Sexualität möglicherweise hormonell bedingte Probleme gibt oder nicht. Denn der Verdacht, dass ein niedriger Testosteronwert auch zu Herzerkrankungen führen kann, ist durch die Studie sehr wohl bekräftigt worden.

Die Überprüfung des Testosteronwerts kann mit Hilfe kleiner Geräte (vergleichbar mit einem Blutdruck- oder einem Blutzuckermessgerät) selbst vorgenommen werden. Mit Blick darauf, dass es im Fall eines Testosteronmangels immer einen individuell passenden Therapieansatz geben sollte, ist der Besuch eines Arztes allerdings die bessere Wahl.